Lehre und Weiterbildung mittels Simulationen
Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin ist einer der Hauptnutzer des Simulationszentrums „To Train U“ (TTU) der Universität Ulm. Der Fokus liegt auf der studentischen Lehre sowie der Weiterbildung des pflegerischen und ärztlichen Personals. Durch praxisnahe Szenarien und interprofessionelles Teamtraining optimieren wir Kommunikation, Entscheidungsfindung und Notfallversorgung – für mehr Sicherheit und eine bessere Ausbildung. Dafür stehen drei vollständig ausgestattete anästhesiologische Arbeitsplätze zur Verfügung: Einleitung, Intensivzimmer und Schockraum. Neben modernem Equipment wie Videolaryngoskop und Bronchoskop kommen High-Fidelity-Simulationspuppen zum Einsatz. Jede Simulation wird aufgezeichnet und anschließend in einem strukturierten Debriefing reflektiert.
Blockpraktikum AINS
Vorlesungen vermitteln theoretisches Wissen – doch in der Anästhesiologie spielen auch praktische Erfahrungen eine entscheidende Rolle. Im TTU erhalten Studierende die Möglichkeit, essenzielle Fertigkeiten in realitätsnahen Simulationen zu erlernen. Unter Anleitung erfahrener Ärztinnen und Ärzte durchlaufen sie ein breites Spektrum an Szenarien – von der Analgosedierungen und Narkoseeinleitungen bis hin zur Schockraum- und Intensivversorgung. Ergänzend führen Schauspielende simulierte Patientengespräche durch und geben wertvolles Feedback. Dieses praxisnahe Training ist fester Bestandteil des einwöchigen AINS-Blockpraktikums, das vorrangig durch Assistenzärztinnen und Assistenzärzte der Klinik betreut wird.
Simulationscurriculum zur interprofessionellen Weiterbildung
Im Herbst 2024 hat die AG Patientensicherheit und Simulation ein strukturiertes Simulationscurriculum zur gezielten Weiterbildung von Assistenzärztinnen und Assistenzärzten ins Leben gerufen. Ziel ist es, praxisrelevante Fähigkeiten in einem sicheren Lernumfeld zu vertiefen und die interprofessionelle Zusammenarbeit zu stärken.
Vor entscheidenden Meilensteinen der Facharztausbildung – wie dem ersten eigenverantwortlichen Nachtdienst oder der Rotation auf die Intensivstation – sollen die Teilnehmenden realitätsnahe Simulationen typischer anästhesiologischer und intensivmedizinischer Szenarien durchlaufen. Diese Trainings fördern nicht nur die fachliche Expertise, sondern auch das sichere und effiziente Handeln unter hoher Belastung.
Ein erfahrenes, speziell geschultes Team aus Instruktorinnen und Instruktoren leitet die Simulationen, sorgt für eine strukturierte Durchführung und führt anschließend detaillierte Debriefings durch. Diese ermöglichen eine gezielte Analyse des Handelns, fördern die Fehlerkultur und unterstützen die kontinuierliche Verbesserung der klinischen Entscheidungsfindung.
Durch die Kombination aus praxisnaher Simulation, interprofessionellem Austausch und strukturiertem Feedback trägt das Curriculum nachhaltig zur Steigerung der Patientensicherheit und zur Optimierung der Teamdynamik in kritischen Situationen bei.