IMEMPRO
Improved muscle metabolism by combination of muscle activation and protein substitution: a randomized, outcome-assessor blinded, proof-of-concept study
Schätzungsweise über 40% aller Patienten, die eine intensivmedizinische Betreuung benötigen, entwickeln im Laufe ihrer Erkrankung eine sogenannte erworbene Skelettmuskelschwäche bei kritischer Krankheit (ICUAW). Das Krankheitsbild äußert sich in zunehmender Muskelschwäche mit Bedeutung für das Weaning, der Krankenhausverweildauer und mitunter Jahre anhaltenden funktionellen Einschränkungen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Entwicklung der Muskelschwäche zu verringern. Dabei hilft kritisch kranken Menschen die frühzeitige Aktivierung der Muskulatur. Außerdem könnte eine frühzeitige Ernährung mit ausreichend Eiweiß unterstützen. Wir wollen untersuchen, ob die Kombination aus muskulärer Aktivierung (Training) und erhöhter Eiweißzufuhr, die negativen Auswirkungen auf die Muskulatur abmildern können.
Die IMEMPRO-Studie wird multizentrisch an der Charité Universitätsmedizin Berlin, am Klinikum rechts der Isar in München und am Universitätsklinikum Ulm durchgeführt. Während die Kontrollgruppe die Standardtherapie auf der Intensivstation erhält, wird die Interventionsgruppe speziell behandelt, nämlich:
- Tägliche Einschätzung der Mobilisierbarkeit und entsprechende Mobilisierung
- Unterstützung und Anregung zur Bewegung (Physiotherapie, Pflege)
Zusätzlich:
- 2x täglich Neuromuskuläre elektrische Stimulation (NEMS) (ähnlich wie häufig in Fitnessstudios angeboten)
- Angepasste Ernährung mit höherem Eiweißgehalt (enteral)
Nach Muskelübungen zusätzliche Proteinzufuhr
Die Auswirkung auf die Muskulatur wird mittels funktioneller Testungen, Ultraschall und Muskelbiopsien untersucht, ferner werden auch Blut- und Urinproben genommen.
Prüfärzte:
Dr. med. Flora Scheffenbichler
Dr. med. Marc Landenberger