Die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
Neben den Augen und dem Tastsinn zählen Nase und Ohren zu den Sinnesorganen. Die Sinneszellen des Geruchssinns finden sich in der Nase. Geruchsmoleküle lagern sich an Geruchsrezeptoren der Riechzellen an, die die Informationen an das Gehirn weitergeben. Die etwa zehn Millionen Riechzellen sind in der Nasenschleimhaut angesiedelt. Es gibt etwa 350 verschiedene Typen, die unterschiedliche Geruchsmoleküle binden. Eingeatmete Atemluft wird an der Nasenschleimhaut erwärmt und angefeuchtet. Eine Infektion der Nasenschleimhaut – meist mit Viren – führt zum Schnupfen. Dadurch ist auch der Geruchssinn eingeschränkt.
Aufgrund der komplizierten Strukturen im Kopf-Hals-Bereich hat sich ein medizinisches Fachgebiet, die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) auf Erkrankungen in diesem Bereich spezialisiert. Neben Nase und Ohren gehören die oberen Luftwege, die Mundhöhle, der Rachen, der Kehlkopf, die unteren Luftwege und die Speiseröhre zur HNO-Medizin.
Hammer, Amboss, Steigbügel helfen beim Hören
Mit unseren Ohren können wir Töne, Klänge und Geräusche wahrnehmen. Das Außenohr, zu dem die Ohrmuschel und der Ohrkanal bis zum Trommelfell zählen, sorgt dafür, den Schall zu bündeln und hilft beim Richtungshören. Das Mittelohr besteht aus dem Trommelfell, den kleinen Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) und dem Runden Fenster. Außerdem gibt es hier über die Eustachische Röhre eine Verbindung zum Nasenrachenraum. Im Mittelohr wird der Schall mechanisch weitergeleitet und verstärkt. In der flüssigkeitsgefüllten Gehörschnecke des Innenohrs schließlich sorgen Haarzellen dafür, dass der Schall aufgenommen und über Nervenbahnen an das Gehirn geleitet wird. Im Innenohr befindet sich überdies das Gleichgewichtsorgan.
16% der Erwachsenen sind schwerhörig
Hörstörungen zählen zu den häufigsten, die Lebensqualität einschränkenden Erkrankungen („Global Burden of Disease“ - Studie, WHO). In Deutschland sind nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2017 etwa 16 Prozent der Erwachsenen schwerhörig. Aufgrund der demographischen Entwicklung steigt insbesondere die Zahl der Menschen, die unter einer Altersschwerhörigkeit leiden an. Die Lärmschwerhörigkeit und Hörstörungen aufgrund chronischer Mittelohrentzündungen zählen zu den häufigsten Symptomen. Reicht eine Versorgung mit einem Hörgerät nicht aus, können die Patienten im Hörzentrum der Universitäts-HNO-Klinik Ulm durch einen mikrochirurgischen Eingriff am Mittelohr oder implantierbare Hörhilfen ihre Hörfähigkeit zurückerhalten.
Tumorboard
Patienten, die unter einem Kopf-Hals-Tumor leiden, werden in einem zertifizierten medizinischen Zentrum unter Leitung der HNO-Klinik interdisziplinär behandelt. Chirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen erarbeiten in gemeinsamen Fallkonferenzen (Tumorboard) für jeden Patienten die bestmögliche Behandlungsstrategie.
Erkrankungen und Behandlungsschwerpunkte
Experten für Hals, Nase, Ohren