Kli­ni­sche Stu­dien

Neu­este The­ra­pie­me­tho­den bie­ten wir in der Stu­di­en­zen­trale an. Pati­en­ten mit fort­ge­schrit­te­nen oder sehr aggres­si­ven Erkran­kun­gen, bei denen die übli­chen Behand­lungs­me­tho­den häu­fig ver­sa­gen, erhal­ten dadurch Zugang zu viel­ver­spre­chen­den neuen The­ra­pien.


Warum sind kli­ni­sche Stu­dien so wich­tig?
Die Tumore des Uro­ge­ni­tal­trak­tes – u.a. Pro­stata, Harn­blase, Niere, Hoden - machen einen Groß­teil der bös­ar­ti­gen Tumor­er­kran­kun­gen aus. Trotz häu­fig guter Behand­lungs­mög­lich­kei­ten besteht die Not­wen­dig­keit, neue The­ra­pie­ver­fah­ren zu eta­blie­ren und/oder ver­füg­bare Behand­lun­gen zu ver­bes­sern. Der­ar­tige The­ra­pien zie­len dar­auf ab, das Über­le­ben zu ver­län­gern, tumor­be­dingte Sym­ptome und Neben­wir­kun­gen durch die Behand­lung zu lin­dern, und somit die Lebens­qua­li­tät trotz der Erkran­kung zu ver­bes­sern.
Die Teil­nahme an einer kli­ni­schen Stu­die ermög­licht den Zugang zu den neu­es­ten Behand­lungs­ver­fah­ren, die bis­her noch nicht zuge­las­sen sind. Dar­über hin­aus bedin­gen die gesetz­li­chen Vor­schrif­ten für kli­ni­sche Stu­dien ein Höchst­maß an Sicher­heit für den Pati­en­ten und den behan­deln­den nie­der­ge­las­se­nen Arzt bei der Durch­füh­rung der The­ra­pie. Ihre Sym­ptome und Ihr All­ge­mein­zu­stand wer­den inten­si­ver und häu­fi­ger beob­ach­tet. So kann im Falle von Neben­wir­kun­gen oder bei feh­len­dem Anspre­chen der The­ra­pie früh und effek­tiv ein­ge­grif­fen wer­den.
Es ist wich­tig zu wis­sen, dass Sie Ihre Teil­nahme an einer kli­ni­schen Stu­die jeder­zeit und ohne Angabe von Grün­den been­den kön­nen.
Die opti­male Behand­lung und Ver­sor­gung von Pati­en­ten mit Tumo­ren inner­halb und außer­halb kli­ni­scher Stu­dien kann nur durch eine enge Zusam­men­ar­beit von den nie­der­ge­las­se­nen Ärz­ten und der Kli­nik gewähr­leis­tet wer­den.

Aktu­ell rekru­tie­rende Stu­dien fin­den Sie im wei­te­ren Ver­lauf. Die wich­tigs­ten Ein- und Aus­schluss­kri­te­rien ent­neh­men Sie bitte dem Stu­di­en­flyer.

Profilbild von Prof. Dr. med. Friedemann Zengerling, MHBA, FEBU

Prof. Dr. med. Frie­de­mann Zen­ger­ling, MHBA, FEBU

Ober­arzt, Lei­tung kon­ser­va­tive Uro-​Onkologie, Lei­tung Uro­lo­gi­sche Stu­di­en­zen­trale

Profilbild von Dr. med. Angelika Mattigk

Dr. med. Ange­lika Mat­tigk

Funk­ti­ons­ober­ärz­tin, Stell­ver­tre­tende Lei­tung Stu­di­en­zen­trale

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Aktu­elle kli­ni­sche Stu­dien

Nähere Infor­ma­tio­nen zu die­sem Krank­heits­bild fin­den Sie hier.


SAKK01/18

Radio-​Chemotherapie mit redu­zier­ter Inten­si­tät bei Pati­en­ten mit Hoden­krebs.

 

IMA401-101

Kli­ni­sche Stu­die der Phase Ia/Ib mit Erst­an­wen­dung am Men­schen zur Bewer­tung der Sicher­heit, Ver­träg­lich­keit und ers­ten Anti-​Tumor-Aktivität von IMA401, einem bispe­zi­fi­schen TCER-​Molekül, bei Pati­en­ten mit rezi­di­vie­ren­den und/oder refrak­tä­ren soli­den Tumo­ren.

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Triple­tRCC (BO 43936):

Eine ran­do­mi­sierte, offene Phase-​II-Studie zur Kom­bi­na­tion von Immun-​Checkpoint-Inhibitoren mit Axi­ti­nib bei Pati­en­ten mit zuvor unbe­han­del­tem, lokal fort­ge­schrit­te­nem, inope­ra­blem oder metastasier­tem Nie­ren­zell­kar­zi­nom.

SAMETA:

Eine offene, ran­do­mi­sierte, mul­ti­zen­tri­sche Phase-​III-Studie zu Savo­li­ti­nib plus Durva­lu­mab im Ver­gleich zu Suniti­nib und Durvalumab-​Monotherapie bei Teil­neh­mern mit MET-​getriebenem, inope­ra­blem, lokal fort­ge­schrit­te­nem oder metastasier­tem papil­lä­rem Nie­ren­zell­kar­zi­nom

 

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Uni­CAR02-​PSMA-01

Mul­ti­zen­tri­sche, offene, Phase-​I-Studie mit gene­tisch modi­fi­zier­ten T-​Zellen (Uni­CAR02-T + TMpPSMA) zur Behand­lung von Pati­en­ten mit pro­gre­dien­ter PSMA-​positiver Tumor­er­kran­kung nach Ver­sa­gen der Stan­dard­the­ra­pie (in Koope­ra­tion mit der Kli­nik der Inne­ren Medi­zin III des UKU)

PCO-​Studie

Ver­bes­se­rung der Ergeb­nis­qua­li­tät beim lokal begrenz­ten Pro­sta­ta­kar­zi­nom - inter­na­tio­na­ler Ver­gleich von Behand­lung und Ergeb­nis­qua­li­tät

Arasafe-​Studie:

Eine ran­do­mi­sierte Phase-​II-Studie zum Ver­gleich von 3-​wöchentlichem Doce­taxel 75 mg/m2 (in einem 3-​Wochen-Zyklus) mit 2-​wöchentlichem Doce­taxel 50 mg/m2 (in einem 4-​Wochen-Zyklus) in Kom­bi­na­tion mit Daro­lut­amid + ADT bei Pati­en­ten mit mHSPC

EvoPAR-​Prostate 01:

Eine ran­do­mi­sierte, dop­pel­blinde, pla­ce­bo­kon­trol­lierte Pha-​se-III-Studie von AZD5305 in Kom­bi­na­tion mit neuen hor­mo­nel­len Wirk­stof­fen nach Wahl des Arz­tes bei Pati­en­ten mit HRRm und nicht-​HRRm metastasier­tem kas­tra­ti­ons­emp­find­li­chem Pro­sta­ta­krebs

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VOLGA
Ran­do­mi­sierte, offene Phase-​III-Studie zur Wirksam-​keit und Sicher­heit von Durva­lu­mab + Trem­e­li­mu­mab + Enfor­tu­mab Vedo­tin vs. Durva­lu­mab + Enfor­tu­mab Vedo­tin für die peri­ope­ra­tive Behand­lung von Pati­ent:innen mit mus­kel­in­va­si­vem Harn­bla­sen­kar­zi­nom

BLC1003
Pro­spek­tive, offene Phase-​I-Studie zur Wirk­sam­keit und Sicher­heit des intra­vesika­len Erdafitinib-​freisetzenden Ver­ab­rei­chungs­sys­tems TAR-210 bei Pati­ent:innen mit Bla­sen­krebs und aus­ge­wähl­ten FGFR-​Mutationen oder -​Fusionen (wird im Rah­men der Stu­die getes­tet)

IMvigor-​011

Eine dop­pel­blinde, mul­ti­zen­tri­sche, ran­do­mi­sierte Phase-​III-Studie mit Atez­oli­zu­mab (Anti-​PDL1-​Antikörper) im Ver­gleich zu Pla­cebo als adju­vante The­ra­pie bei Pati­en­ten mit mus­kel­in­va­si­vem Bla­sen­krebs mit hohem Risiko, die nach Zys­tek­to­mie ctDNA-​positiv sind

BI 1403-0002

Eine offene Phase-​Ia/Ib-​Dosis-Eskalationsstudie zur Kom­bi­na­tion von BI 907828 mit BI 754091 (Eza­ben­li­mab), gefolgt von Erwei­te­rungs­ko­hor­ten, bei Pati­en­ten mit fort­ge­schrit­te­nen soli­den Tumo­ren.

IMA401-101

Kli­ni­sche Stu­die der Phase Ia/Ib mit Erst­an­wen­dung am Men­schen zur Bewer­tung der Sicher­heit, Ver­träg­lich­keit und ers­ten Anti-​Tumor-Aktivität von IMA401, einem bispe­zi­fi­schen TCER-​Molekül, bei Pati­en­ten mit rezi­di­vie­ren­den und/oder refrak­tä­ren soli­den Tumo­ren.

IMCODE004 (BO45230):

Eine ran­do­mi­sierte, mul­ti­zen­tri­sche Phase-​II-Doppelblindstudie mit auto­ge­nem Cevu­me­ran plus Nivo­lu­mab im Ver­gleich zu Pla­cebo plus Nivo­lu­mab als adju­vante The­ra­pie bei Pati­en­ten mit mus­kel­in­va­si­vem Uro­thel­kar­zi­nom mit hohem Risiko.

 

CAAA617A1DE04:

Eine pro­spek­tive, mul­ti­zen­tri­sche Kohor­ten­stu­die zur Beob­ach­tung von Erfah­run­gen mit Lute­tium  (177Lu) Vipivotid-​Tetraxetan bei metastasier­tem kas­tra­ti­ons­re­sis­ten­tem Pro­sta­ta­krebs

 

Pati­en­ten­in­for­ma­tio­nen

Die Teil­nahme an einer kli­ni­schen Stu­die kann meh­rere Vor­teile mit sich brin­gen. Sie gibt Ihnen die Chance, mit Medi­ka­men­ten behan­delt zu wer­den, die noch nicht all­ge­mein ver­füg­bar sind.

Um dabei unnö­tige Risi­ken für Sie als Pati­en­tin/Pati­ent aus­zu­schlie­ßen bzw. nur medi­zi­nisch sinn­volle Stu­dien zuzu­las­sen, müs­sen kli­ni­sche Stu­dien vor ihrem Beginn von unab­hän­gi­gen Exper­ten einer Bun­des­ober­be­hörde (Bun­des­in­sti­tut für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­dukte oder Paul-​Ehrlich-Institut) und den zustän­di­gen Ethik­kom­mis­sio­nen geneh­migt wer­den.

Die Wirk­stoffe wur­den bereits in Vor­stu­dien getes­tet, um sicher­zu­stel­len, dass sie ver­träg­lich sind und keine erhöh­ten Gesund­heits­ri­si­ken mit sich brin­gen. Es kann auch sein, dass Sie an einer kli­ni­schen Stu­die teil­neh­men, um die Effek­ti­vi­tät neuer Kom­bi­na­tio­nen von Medi­ka­men­ten, die bereits zuge­las­sen sind, zu unter­su­chen. Bei Teil­nahme an einer Stu­die erfolgt eine enge ärzt­li­che Betreu­ung in unse­rer Stu­di­en­zen­trale, sodass mög­li­che Pro­bleme früh­zei­tig erkannt wer­den kön­nen. Eine Stu­die setzt jedoch auch vor­aus, dass Sie die regel­mä­ßig not­wen­di­gen Ter­mine wahr­neh­men. Nach­teile kön­nen sich erge­ben, wenn eine neue Behand­lung weni­ger wirk­sam ist als erwar­tet oder doch keine Wir­kung hat (s. pla­ce­bo­kon­trol­lierte Stu­die). Ebenso kön­nen sel­te­nere Neben­wir­kun­gen auf­tre­ten, die zuvor nicht bekannt waren, auch wenn das Medi­ka­ment bereits zuvor in Stu­dien ein­ge­setzt wurde.

Ein aus­führ­li­ches Arzt­ge­spräch ist daher vor einer mög­li­chen Teil­nahme an einer Stu­die unver­zicht­bar. Neh­men Sie sich aus­rei­chend Zeit, Fra­gen zu stel­len. Es ist wich­tig zu wis­sen, dass Kos­ten durch die Teil­nahme an einer kli­ni­schen Stu­die frei­wil­lig ist Stu­die. Teil­neh­mer und jeder­zeit und ohne Angabe von Grün­den been­det wer­den kann.

Fra­gen Sie Ihre behan­deln­den Ärzte in der Pra­xis oder in der Kli­nik nach pas­sen­den Stu­dien als mög­li­che sinn­volle Behand­lungs­al­ter­na­tive bzw. wenn keine eta­blierte The­ra­pie mehr zur Ver­fü­gung steht. Kli­ni­sche Stu­dien wer­den meist, jedoch nicht aus­schließ­lich, in Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken ange­bo­ten. Sie kön­nen zunächst Ihren nie­der­ge­las­se­nen Uro­lo­gen anspre­chen. Wen­den Sie sich bei Inter­esse gerne auch direkt an die jewei­li­gen Stu­di­en­zen­tra­len der Kli­ni­ken. Auf­grund der Viel­zahl von Stu­dien wer­den in den unter­schied­li­chen Stu­di­en­zen­tren teil­weise ver­schie­dene Stu­dien ange­bo­ten. Eine Über­sicht über kli­ni­sche Stu­dien in Deutsch­land fin­den Sie im Inter­net im "Deut­schen Regis­ter Kli­ni­scher Stu­dien" unter www.drks.de.

Nein, es ent­ste­hen Ihnen keine Kos­ten durch die Teil­nahme an einer Stu­die. Teil­neh­mer und Ihre Begleit­per­so­nen bekom­men zum Teil eine Kos­ten­er­stat­tung z.B. für Fahrt­kos­ten. Ihr Stu­di­en­arzt kann Ihnen Details dazu nen­nen. Spre­chen Sie zudem mit Frau Gei­ger, Frau Köse oder Ihren betreu­en­den Ärz­ten, wenn Ihnen den­noch zusätz­li­che Kos­ten ent­ste­hen soll­ten.

Das Ziel von kon­trol­lier­ten Stu­dien ist es, zwei­fels­frei einen Mehr­nut­zen einer neuen The­ra­pie im Ver­gleich zur bis­he­ri­gen Behand­lung zu unter­su­chen. "Kon­trol­liert" heißt dabei, dass es eine ver­glei­chende Kon­troll­gruppe gibt. In der Regel wird gegen die Stan­dard­the­ra­pie ver­gli­chen (z.B. The­ra­pie A ver­sus B). Falls keine Stan­dard­the­ra­pie eta­bliert ist, kann die neue The­ra­pie auch gegen ein Pla­cebo (pla­ce­bo­kon­trol­lierte Stu­dien) ver­gli­chen wer­den.  
In soge­nann­ten ‚ran­do­mi­sier­ten Stu­dien‘ kön­nen Sie zum Teil nicht selbst ent­schei­den, wel­chem Behand­lungs­arm, z.B. The­ra­pie A oder B, Sie zuge­ord­net wer­den, da dies per Los­ent­scheid geschieht. In ‚dop­pel­blin­den Stu­dien‘ ist weder der Pati­ent noch der Arzt dar­über infor­miert, wel­chem The­ra­pie­arm Sie zuge­ord­net sind. Dies soll eine Beein­flus­sung der Wahr­neh­mung u.a. der Neben­wir­kun­gen ver­mei­den.  Es kann jedoch eine sog. "Ent­blin­dung" erfol­gen, falls dies medi­zi­nisch not­wen­dig ist.

 

Betei­ligte Kli­ni­ken & Koope­ra­ti­ons­part­ner

Für eine best­mög­li­che inter­dis­zi­pli­näre Betreu­ung und Ver­sor­gung arbei­ten wir sowohl mit den nie­der­ge­las­se­nen Uro­lo­gen, als auch mit ver­schie­de­nen Fach­dis­zi­pli­nen des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums (Radio­lo­gie, Nukle­ar­me­di­zin, Chir­ur­gie, Onko­lo­gie, Strah­len­the­ra­pie, Patho­lo­gie, Schmerz­am­bu­lanz) sowie wei­te­ren exter­nen Koope­ra­ti­ons­part­nern eng zusam­men, u.a. in regel­mä­ßi­gen Tumor­kon­fe­ren­zen.
Bei Bedarf ste­hen Ihnen außer­dem erfah­rene The­ra­peu­ten und Bera­ter aus ver­schie­de­nen Berei­chen im Rah­men Ihres sta­tio­nä­ren Auf­ent­hal­tes zur Ver­fü­gung (z.B. Psy­cho­lo­gen, Sozia­ler Bera­tungs­dienst, Phy­sio­the­ra­peu­ten).