Präanalytik/Entnahmesystem

Durch präanalytische Fehler erzeugte fehlerhafte Bestimmungen können erhebliche rechtliche und materielle Konsequenzen haben.

Wird ein Patient auf Grund eines präanalytischen Fehlers falsch behandelt, ist dieses ein Kunstfehler. Müssen, auf Grund von präanalytischen Fehlern, Bestimmungen mehrfach wiederholt werden entsteht ein materieller Schaden (Kosten der wiederholten Bestimmungen); muss ein Patient für diese Wiederholungsmessungen erneut punktiert werden ist dieses eine vermeidbare, "geduldete Körperverletzung".

Laboranalysen können durch eine Vielzahl von Faktoren technisch gestört werden. Derartige Störfaktoren können einerseits durch die Art der Probengewinnung und den Probentransport verursacht werden (z.B. Hämolyse, Stoffwechseleffekte ex-vivo), andererseits können endogene Faktoren in der individuellen Probe Störfaktoren darstellen (z.B. Ikterus, Kryoglobuline, heterophile Antikörper, Xenobiotika).

Im Rahmen des Probeneingangs im Labor wird die Präsenz von Störfaktoren soweit möglich geprüft und in den Analyse- und Bewertungsprozess einbezogen. Es ist möglich, dass die von uns durchgeführten Analysen durch diese Störfaktoren beeinträchtigt werden.

Das Problem der korrekten Präanalytik ist deshalb alles andere als trivial und sollte strengstens beachtet werden.

Beispiel:

Einem Patienten nach Herzinfarkt wird Blut zur aPTT-Kontrolle aus dem gleichem Arm abgenommen an dem die Heparin-Infusion läuft. Die aPTT ist (fälschlich) stark verlängert, die Heparin-Infusion wird abgestellt.....

letzte Änderung 16.08.2024