Transmode: Transformation von Männlichkeitsorientierungen und berufsbezogenen Einstellungen im Kontext depressiver Erkrankungen bei Männern

-    Die Rekrutierung im Projekt ist abgeschlossen. Am 8.5.2025 findet unser Abschlusssymposium statt (s.u.).    -

Hintergrund der Studie

Frauen erhalten im Vergleich zu Männern etwa doppelt so häufig die Diagnose einer Depression. Doch auch Männer sind häufig von dieser Erkrankung betroffen. Allerdings werden die Symptome bei Männern seltener erkannt und deshalb häufiger zu spät oder gar nicht behandelt.

Dies liegt zum einen daran, dass sich Depressionssymptome bei Männern in anderer Form zeigen können als bei Frauen, andererseits neigen Männer eher dazu, die Anzeichen einer Depression zu verschweigen.

Gleichwohl gibt es auch bei Männern ganz unterschiedliche Einstellungen zu psychischer Gesundheit und einer depressiven Erkrankung sowie verschiedene Formen des Umgangs. Bislang gibt es nur wenige Untersuchungen zu der Frage, wie Depressionen bei Männern besser erkannt und behandelt werden können.

Die Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert (Projektnummer 288917560).

Ziel der Studie

In der Studie wollen wir die geschlechtsbezogenen Besonderheiten in den Erfahrungen einer Depression bei Männern untersuchen. Damit werden Grundlagen geschaffen für die Entwicklung einer geschlechtergerechten psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung, die den Bedarfen von Männern entspricht.

Informationen zum Befragungsablauf

Im Rahmen unserer Studie möchten wir untersuchen, ob sich die berufs- und gesundheitsbezogenen Einstellungen von Männern im Verlauf einer Depressionsbehandlung verändern. Hierzu werden ca. 300 männliche Patienten dazu befragt, wie sie ihre Erkrankung erleben und welche Bedeutung dabei ihrer Geschlechterrolle zukommt. Wir möchten erfahren, was für Männer im Umgang mit ihrer Erkrankung wichtig und hilfreich ist, welche Unterstützung sie erfahren und welche Rolle berufsbezogene Einstellungen spielen. Darüber hinaus werden ab Dezember 2023 auch PartnerInnen hinsichtlich ihrer Sicht auf die Situation und die Bedürfnisse von Männern mit depressiven Erkrankungen (bzw. Burn-out) befragt. Dabei interessiert uns, wie Partnerinnen und Partner von Männern mit Depression die Erkrankung und mögliche Auswirkungen erleben, insbesondere in Bezug auf die Paarbeziehung, das Familienleben und das soziale Umfeld.


Die Teilnehmer erhalten zu vier Messzeitpunkten in je sechsmonatigem Abstand einen onlinebasierten Fragebogen. Der zeitliche Abstand von sechs Monaten ermöglicht uns die Erfassung von kurz-, mittel- und langfristigen Veränderungen von männlichkeits- und berufsbezogenen Orientierungen im Rahmen der psychiatrischen Behandlung. Neben den Onlinebefragungen werden einzelne Teilnehmer kontaktiert, ob sie bereit wären, in ca. einstündigen Gesprächen über Ihre Sicht auf die Erkrankung und den Umgang mit der Erkrankung zu sprechen.

Abschlusssymposium am 8.5.2025 (online)

Am 8.5.2005 von 13-17:00 Uhr veranstalten wir als Abschluss des Forschungsprojektes ein Online-Symposium unter dem Titel "Männlichkeit im Wandel. Gesundheitshandeln, Erwerbstätigkeit, Depression". Neben Beiträgen aus unserem Projekt konnten wir Michael Meuser sowie Anna-Maria Möller-Leimkühler, zwei ausgewiesene Expert:innen zu Männlichkeit bzw. Männern mit Depression, für zwei Vorträge gewinnen.  Die Veranstaltung ist kostenfrei und richtet sich an alle Berufsgruppen und Interessierte. Für Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen wurden CME-Punkte bei der bayerischen Landesärztekammer beantragt. Nach der Anmeldung zum Symposium per Mail an maja.stiawa [at] uni-ulm.de bis zum 6. Mai 2025 wird Ihnen ein Zoomlink für die Veranstaltung zugesandt.

Folgendes Programm erwartet Sie: 

13.00 UhrBegrüßung und Einführung (Silvia Krumm, Reinhold Kilian)
13.20 UhrHegemoniale Männlichkeit – Leitkategorie oder überholtes Konzept der Männlichkeitsforschung? (Michael Meuser)
14.00 UhrWie verändern sich Männlichkeitsorientierungen und berufs- bezogene Einstellungen bei Männern mit Depression im Behandlungsverlauf? Ergebnisse der TRANSMODE-Studie (Reinhold Kilian & Maria Panzirsch)
14.25 UhrPositionierungsstrategien depressiv erkrankter Männer gegenüber Diagnose und Behandlung (Maja Stiawa & Reinhold Kilian)
14.50 UhrPause
15.10 UhrEinstellungen zu Medikation und Krankheitstheorie von Männern mit Depression im Behandlungsverlauf (Gironimo Krieg)
15.35 UhrBehandlungseintritt und -verlauf aus Sicht von Männern mit Depressionen und ihren Partner:innen – eine dyadische Fallanalyse (Paul Nickel)
16.00 UhrMännlichkeitsorientierung im biographischen Wandel – Altern und Ende der Erwerbstätigkeit (Anna-Maria Möller-Leimkühler)

16.40 – 17.00 Uhr

Abschluss & Ausblick (Silvia Krumm)

Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen!

In diesem Flyer, den Sie gerne in Ihren Netzwerken weiterverbreiten dürfen, finden Sie auch nochmals alle Informationen zusammengefasst:

Publikationen
  1. Krumm, S., Krieg, G., Lamp, N. et al. The transformation of masculinity orientations and work-related attitudes in men treated for depression (TRANSMODE): study protocol for a mixed-methods observational study. BMC Psychiatry 23, 492 (2023). doi.org/10.1186/s12888-023-04979-3
Projektleitung
Profilbild von Prof. Dr. phil. Silvia Krumm

Prof. Dr. phil. Silvia Krumm

Leiterin der Arbeitsgruppe Qualitative Sozialforschung | Soziologin M.A.

Profilbild von Prof. Dr. rer. soc. Reinhold Kilian

Prof. Dr. rer. soc. Reinhold Kilian

Leiter der Sektion Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung

Förderung / Kooperationen
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