Bonebridge
Die Bonebridge ist ein aktives Knochenleitungsimplantat, welches den Schall über den Knochen direkt zum Innenohr leitet. Anders als beim BAHA liegt das Implantat vollständig unter der Haut (teilimplantierbares Hörsystem). Es erhält seine Signale von einem magnetisch angekoppelten Audioprozessor, der am Kopf hinter dem Ohr getragen wird.
Indikationen
Die Bonebridge wird ebenso wie andere Knochenleitungshörgeräte dann eingesetzt, wenn die Schallübetragung über den Gehörgang und/oder das Mittelohr auf das Innenohr nicht funktioniert.
Schallleitungsschwerhörigkeit (Schalltransport zum Mittelohr gestört) oder
Kombinierte Schwerhörigkeit (Schalltransport zum Mittelohr gestört UND Innenohrschaden)
- Ursache kann durch eine Mittelohroperation nicht ausreichend behoben werden und eine Versorgung mit konventionellen Hörgeräten ist nicht möglich
- letzthörendes Ohr: eine Operation, welche die Ursache der Hörstörung beheben könnte, würde ein großes Risiko für eine Ertaubung bedeuten
Beispiele:
Gehörgangs-/Mittelohrfehlbildung, chronisch wiederkehrende Mittelohrentzündung mit Ohrfluss, Gehörgangsekzem, Schuppenflechte oder allergische Hauterkrankungen des Gehörgangs
Einseitige Ertaubung
z.B. durch
- Vestibularisschwannom
- Hörsturz
- Hirnhautentzündung
- Morbus Menière
- Ohr-Operation
- angeboren
Die bisherigen audiologischen Ergebnisse sind denen des BAHA vergleichbar, wobei die Dämpfung durch die Haut bei der Bonebridge wegfällt. Die Vorteile der Bonebridge liegen im äußerst seltenen Auftreten von Hautirritationen, da das Implantat vollständig von Haut bedeckt ist, und in der einfachen Handhabung. Die Kosten für Batterien werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.
Versorgung mit der Bonebridge
- Voraussetzung: Bereitschaft und Fähigkeit zur Handhabung des Gerätes
- Testung eines Knochenleitungshörgerätes für mindestens 3 Wochen vor einer Operation
- Implantation der Bonebridge in den Knochen hinter dem Ohr in Vollnarkose (ca. 0,5-1 Std.)
- Einheilungszeit bis zur Aktivierung 2-4 Wochen
- Anpassung der Bonebridge über den Hörgeräteakustiker
- Kontrollen in unserer Cochlear Implant - Sprechstunde und/oder bei Ihrem behandelnden HNO-Facharzt
Hauptoperationsrisiken
- Unbefriedigender Hörerfolg
- Entzündung bei Materialunverträglichkeit mit Notwendigkeit der Explantation
- Schattenwurf durch das Implantat im CT/MRT mit unzureichender Auswertbarkeit der Untersuchungen
- Bluterguss im Operationsgebiet mit ggf. erneuter Operation
- Gerätedefekt