Aufgaben der Sprechstunde sind die Diagnostik und Therapie von Autoimmunerkrankungen der Haut und des Bindegewebes, welche ursächlich darauf zurückzuführen sind, dass sich Teile des Immunsystems gegen körpereigene Strukturen richten. Hierbei sind die Haut und Schleimhäute zum Teil allein betroffen, so bei den blasenbildenden Autoimmunerkrankungen, wie beispielsweise das bullöse Pemphigoid, Pemphigus vulgaris, Dermatitis herpetiformis. Bei anderen Autoimmunerkrankungen ist die Haut im Rahmen einer systemischen Erkrankung mit Beteiligung zahlreicher innerer Organe in Mitleidenschaft gezogen, so bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises wie der Dermatomyositis, den Vaskulitiden (Gefäßentzündungen), der Sklerodermie und des Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte).
Alle diese Erkrankungen bedürfen einer aufwendigen Diagnostik und einer häufig über Jahre währenden, äußerlichen oder innerlichen Therapie. Die intensive Betreuung von Betroffenen in Zusammenarbeit mit den zuständigen niedergelassenen Haus- oder Hautärzten soll durch unsere Autoimmun-Sprechstunde gewährleistet sein.
Aufgaben dieser Sprechstunde sind:
Die Durchführung der aufwendigen Autoimmundiagnostik mit Verlaufskontrollen und die Einleitung und Kontrolle der notwendigen Therapien. Hierbei handelt es sich meist um sogenannte immunsuppressive Therapien, also um Behandlungen, die das fehlgesteuerte Immunsystem unterdrücken sollen. Diese Art der Behandlung ist notwendig und bisweilen lebensrettend. Die Medikamente haben aber als Nebenwirkungen eine gesteigerte Infektionsgefahr und können auch andere Organsysteme stören (Niere, Leber, Knochen). Unter entsprechender regelmäßiger Kontrolle lassen sich diese Nebenwirkungen jedoch meist rechtzeitig erkennen und beherrschen.
Die Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie ist bei der Durchführung entsprechender multizentrischer Diagnose- und Therapiestudien eingebunden. Dadurch können wir unsere Patienten nach ausführlicher Beratung und Absprachen auch mit neuen erfolgreicheren Therapieschemata behandeln. Zu unserem Angebot gehört auch die Organisation einer interdisziplinären Betreuung in Kooperation mit Kollegen der Inneren Medizin/Rheumatologie, Radiologie, Neurologie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Pädiatrie, Psychosomatik, Rehabilitationsmedizin und Andere. Zudem haben wir eine auf Autoimmunerkrankungen spezialisierte Physiotherapie. Im Rahmen der Sklerodermie gehören wir zum nationalen Netzwerk Sklerodermie innerhalb dessen circa 75 % aller Patienten mit systemischer Sklerodermie behandelt werden. Dadurch ist ein intensiver Austausch mit den anderen Universitätsklinken und deren Spezialisten gewährleistet.