Was ist Maligne Hyperthermie?
Die Maligne Hyperthermie ist eine sehr seltene, aber sehr gefährliche Narkosekomplikation. Infolge einer genetischen Veranlagung kommt es bei der Malignen Hyperthermie (MH) bei bestimmten Narkosemitteln zu einer überschießenden Freisetzung von Kalzium-Ionen in den Skelettmuskeln: Die Muskulatur verkrampft, der Stoffwechsel ist massiv gesteigert, Muskelzellen gehen zugrunde und die Körpertemperatur schnellt nach oben. Dieses charakteristische Symptom einer bösartigen (lat.: maligne) Überwärmung (griech.: Hyperthermie) gibt der Erkrankung auch den Namen. Unbehandelt ist die maligne Hyperthermie eine sehr schwerwiegende Komplikation.
Vermeidbares Risiko
Bei Kenntnis einer genetischen Veranlagung kann dennoch eine sichere Narkose durchgeführt werden. Deshalb sollte bei bekannten Narkosezwischenfällen in der Familie unbedingt vorsorglich eine Abklärung erfolgen.
Diagnostik und Beratung
Mit einer molekulargenetischen Analyse und einer kleinen Muskelbiopsie bei Bedarf lässt sich die Diagnose eindeutig stellen. Bei positivem Befund erhalten Betroffene einen Ausweis, der bei anstehenden künftigen Eingriffen auf die Veranlagung hinweist. Durch die Auswahl alternativer Narkosewirkstoffe lässt sich so jegliches Risiko ausschalten. Alle diagnostischen Möglichkeiten zur differenzierten Diagnostik der MH können in den Referenzzentren (Deutschland: Leipzig und Würzburg) durchgeführt werden. Zusätzlich gibt es spezialisierte Beratungszentren, welche Betroffenen, Angehörigen oder auch Kolleginnen und Kollegen fachspezifisch gerne bei Fragen zur MH zur Seite stehen. Die SRH Kliniken Sigmaringen leiten die Deutschland-weite 24h-Hotline für MH.
Notfalltelefon: 07571-100-2828