Ringversuchszertifikate 2017

Informationen und Formulare zur Vorbereitung der Patienten auf eine Untersuchung

Für einige Untersuchungen benötigen die Patienten eine Vorbereitung oder Aufklärung. Hier finden Sie entsprechenden Informationen und Merkblätter als PDF-Dateien.

Sammelurin:
Der erste Urin nach dem Aufstehen wird verworfen. Danach wird der gesamte Urin inklusive des ersten Morgenurins am nächsten Morgen gesammelt.
Gesammelt wird auch der Urin beim Stuhlgang.
Erfolgt die Sammlung ambulant geben Sie dem Patienten die nötigen Sammelgefäße mit:

Für das Sammeln von Urin für die Bestimmung von Katecholaminen im Urin sollte folgendes beachtet werden:

Der Urin muss lichtgeschützt gelagert und angesäuert werden. Die zur Ansäuerung benötigte Salzsäure wird vor der Sammelperiode in die Sammelbehälter abgefüllt.

Informieren Sie bitte Patienten und Personal über die Anwesenheit von Salzsäure in den Sammelgefäßen (Spritzgefahr).

Die Patienten sollten über die oben angeführten Einfluss- und Störgrößen der Bestimmung informiert werden. Hierzu habt die ZEKCH folgendes Merkblatt erarbeitet, welches Sie sich als PDF-Datei ausdrucken können:

Werden mehr als 2,5 L gesammelt ist der Urin durch mehrmaliges Umschütten gegebenenfalls in ein drittes Gefäß zu mischen. geben Sie dem Patienten bitte ausreichend Sammelgefäße mit.
Der Urin sollte kühl und lichtgeschützt gesammelt und aufbewahrt werden. Das heisst aber nicht, dass er im Kühlschrank aufbewahrt werden muss.

Das Labor benötigt nur ein Urinprobenröhrchen:

Dieses ist ebenfalls dem Patienten samt Nadel mitzugeben.

Der Patient muss die Gesamtvolumen und die exakte Sammeldauer notieren.

Clearanceuntersuchungen:

Auf ausreichende Wässerung des Patienten ist zu achten. Der Patient sollte mindestens 2 L trinken. Eine Berechnung der Kreatininclearance ist nur bei einem 24-Stunden-Volumen von mindestens 800 ml durchfühbar.

Folgende Störfaktoren und Einflußgrössen werden bei der Entnahme von Venenblut am häufigsten missachtet und beeinflussen oder stören die Bestimmungen:

  • Stauung (Freisetzen von Gewebsthromboplastinen, Hämolyse, Zelluntergang, Hämokonzentration, Ischämie)

  • "Pumpen" und "Klopfen" (Freisetzen von Gewebsthromboplastinen, Hämolyse, Zelluntergang)

  • Entnahme aus einem liegenden Katheter oder proximal davon (Kontamination).

  • Die Reihenfolge der Blutentnahme (Freisetzen von Gewebsthrombplastinen, Hämolyse, Zelluntergang, "Gewebsstanze").

  • Traumatische Blutentnahme "Stochern" (Freisetzen von Gewebsthromboplastinen, Zelluntergang).

  • Zeitpunkt der Medikamentengabe bei Medikamentenbestimmungen (Tal-/Spitzen-/Throughkonzentrationen).

  • Tageszeit (möglichst morgens zwischen 7-9 Uhr, circadiane Rhythmik).

  • Position (liegend, Hämokonzentration im Stehen/Sitzen).

  • Körperliche Aktivität (Patient sollte seit mindestens 10 Minuten liegen, keine starke körperliche Anstregung während der letzten 3 Tage, Muskeluntergang).

  • Vorhergegangener Alkoholexzess (Muskeluntergang).

  • Raumtemperatur (Zentralisation).

  • Ernährung (in der Regel nüchtern).

  • Forciertes Ziehen bei der Blutentnahme (Hämolyse).

  • Lagerung der Proben: die Proben sollten sofort in das Labor verbracht werden. Leukozyten verbrauchen auch im Probengefäß Glukose und produzieren Laktat sowie IL-8; die lagerungsbedingte Lyse der roten und weißen Blutkörperchen erhöht LDH, ALAT, Kalium und erniedrigt die Zellzahl; die Gerinnungsfaktoren nehmen ab.

Das Stauen sollte kürzer als 30 Sekunden sein. Sobald die Vene punktiert ist, sollte die Stauung gelöst werden.

Störfaktoren und Einflußgrössen welche dem Labor mitgeteilt werden sollten:

Bitte teilen Sie dem Labor folgende Information zu den Proben mit:

  • Geburtsdatum; die Referenzbereiche im Befundausdruck sind teilweise altersabhängig. Bei Frühgeborenen gilt das Gestationsalter. Für ältere Patienten (>120 Jahre) gibt es teilweise keine Referenzbereiche.
  • Geschlecht, die Referenzbereiche im Befundausdruck orientieren sich teilweise am biologischen Geschlecht.
  • Bei auf die Körperoberfläche bezogenen Bestimmungen Grösse und Gewicht (z.B. Clearancebestimmungen).
  • Bei Bestimmungen aus Sammelurin den Sammelzeitraum und das Gesamtvolumen (Clearancebestimmungen und Ausscheidungen.
  • Bei Medikamentenkonzentrationsbestimmungen den Abnahmezeitpunkt in Relation zu Gabe (vor oder nach Gabe). Besonders wichtig für Ciclosporin und Heparin Faktor-X-Aktivität.
  • Bei Fragen der Toxizität von Medikamentenkonzentrationen, wie für Methotraxat, Salicylate und Paracetamol, sollte der genaue Zeitpunkt seit der Einnahme/Applikation bekannt sein.
  • Die vorherige Gabe von Antikörpern tierischen Ursprungs, besondes Maus, sei es zu therapeutischen oder diagnostischen Zwecken. Bei einer Gabe von Mausantikörpern zu therapeutischen oder diagnostischen Zwecken kann der Patient Antikörper gegen Maus-IgG entwickeln, welche immunologische Assays auf der Basis von Mausantikörpern stören.
  • Das Vorliegen solcher HAMA (Humane Anti-Maus-Antikörper) sollte ebenfalls mitgeteilt werden.
  • Bei den Bestimmungen des HIT-Test sollte das verwendete Heparin mitgeteilt werden, da mit diesem ein Bestätigungstest durchgeführt wird. Da sie ZEKCH nicht alle im Hause verwendeten Heparine vorhalten kann wird um eine Probe des verwendeten Heparins gebeten.
  • Für die Bestimmung der Blutgase die Körpertemperatur des Patienten,  da die Sauerstoffbindungskurve temperaturabhängig ist und somit die Sättigung des Hämoglobins durch die Körpertemperatur beeinflusst wird.

 

Auswirkung einer langen Stauzeit

Die Blutentnahme sollte atraumatisch erfolgen: ohne Klopfen, Ballen der Faust oder Stochern im Gewebe. Die Kanüle sollte nicht zu klein (>1er < 12er, zu kleine Kanülen verzögern den Blutfluß) und scharf sein.

Die Blutentnahme sollte möglichst bei einem seit mindestens 10 Minuten liegenden Patienten erfolgen:

 

Veränderung von Analyten durch den Wechsel von liegender nach stehender Patientenposition.

Im Klinikum Ulm sind keine Vakuumgefässe im Umlauf, der Aspirationsunterdruck sollte nur leicht appliziert werden, kein übermäßiges Ziehen.

Wird aus einem Verweilkatheter/Kanüle entnommen sind mindestens 10 ml Blut zu verwerfen. Siehe hierzu auch den Pflegestandard PortPunk.

Blut zur Medikamentenbestimmungen kann grundsätzlich nicht aus dem Katheter entnommen werden wenn über diesen das Medikament appliziert wurde.

Heparin, Fettlösungen,ölige Medikamentenösungen (Immunsuppressiva), hochprozentige Glukose- oder Nährlösungen sowie Röntgenkontrastmittel sind nicht aus Kathetern entfernbar, daher sind solchermassen kontaminierte Venenzugänge nicht für Blutentnahmen zu verwenden.

Links eine zentrifugierte Blutprobe aus einem mit Kontrastmittel kontaminierten Katheter, obwohl vor der Entnahme 10 ml Blut abgezogen wurden. Rechts zum Vergleich eine normale Blutprobe nach Zentrifugation.

Blutproben sollten nicht an einem Arm abgenommen werden, an dem ein Infusion läuft.

Beispiel: Patient mit einem Hb von 8,3 g/l erhält zwei Erykonzentrate. Die Kontrollabnahme zeigt einen unbefriedigenden Hb-Anstieg auf 8,9 g/l.

Erklärung: Die Kontrollprobe wurde an einem Arm mit laufender Elektrolyt-Infusion abgenommen und durch die laufende Infusion verdünnt. Eine weitere Abnahme am anderen Arm erbrachte dann einen Hb von 10,1 g/l. Wäre dem Patient aufgrund des mangelndes Hb-Anstiegs, durch weitere, eigentlich unberechtigter, Transfusion z.B. mit Hepatitis-C infiziert worden, könnten die Konsequenzen schwerwiegend sein.

Unbedingt vor der Blutentnahme die Übereinstimmung der Patientenidentität mit den Etiketten auf den Abnahmegefäßen überprüfen!

Die Reihenfolge der Blutentnahme ist zu beachten. Hierzu gibt es eine Empfehlung des National Commmittee for Clinical Laboratory Standards (NCCLS, siehe unten, Literatur)
Die Abnahmeröhrchen sind farbkodiert. International nach ISO 6710 bzw. europäisch nach EN 14820. Die am Klinikum verwendeten Röhrchen sind europäisch kodiert:

Spezimen

Monovette:
(Bestellnummern)

EN14820 (Sarstaedt)

Verschlußfarbe:

Farbcode DIN/ISO6710 (B&D)Verschlußfarbe:

Serum ohne ZusatzWeißRot
Serum mit TrennhilfeBraunGoldgelb
EDTA-Blut Rot Violett
EDTA-UnvertäglichkeitRotRot
Citratblut (1+9) - GerinnungGrünHellblau
Citratblut (1+4) - BSG (nicht in Benutzung)ViolettSchwarz
Li-Heparinat-Blut mit TrennhilfeOrangeGrün
BGA--
Fluorid (K-Fluorid +Na- EDTA)GelbGrau
Hieraus ergibt sich nach Empfehlungen der NCCLS folgende Reihenfolge der Blutentnahme:

Vor der Abnahme von Citratplasma sollte immer die Abnahme eines anderen Röhrchen erfolgen, auch wenn dieses verworfen werden muss. Wenn z.B. Heparinplasma, EDTA und Citratplasma abgenommen wird erfolgt die Abnahme des Heparinplasma/EDTA-Plasma vor dem Citratplasma. Wird nur Citratplasma abgenommen muss ein "Leerröhrchen" verworfen werden.

Bei Serumproben muss die Probe vor der Weiterverarbeitung durchgeronnen sein. Dieses braucht ca. 30-60 Minuten. Bei Patienten mit therapeutischer Heparinisierung  gerinnt das Blut auch innerhalb dieser Zeitspanne nicht. Um die Zeitspanne für die Verarbeitung so kurz wie möglich zu halten haben wir für den Großteil der Proben Plasma als Untersuchungsmaterial gewählt. Das in den Plasmamonovetten benutzte Heparin verdrängt Bindungsproteine, deshalb werden Proben zur Bestimmung von Hormone und besonders deren freien Anteile, aus Serumproben bestimmt.

Nach der Entnahme sollte das Blut durch Überkopfwenden mindestens 3-5 mal gemischt werden und möglichst sofort in das Labor transportiert werden. Bitte beachten Sie für den Transport/Versand die gültigen Hygienerichtlinien des Klinikums.

Mindestens 5-mal Überkopfmischen!

Eine Zwischenlagerung des unzentrifugierten Blutes im Kühlschrank oder auf der Station ist nicht zulässig. Das Bereichslaboratorien Eselsberg sind rund um die Uhr besetzt, eine Annahme ist immer möglich!

Hinweis für Benutzer welche Vakuumprobenentnahmegefäße vorziehen:

Es ist möglich in den Monovetten vor der Blutabnahme ein Vakuum anzulegen, hierfür wird der Stempel bis zum Anschlag heruntergezogen, dieser rastet im Maximalfüllstellung ein.

Hinweis zur Entfernung der Stempel::

Auf jeden Fall sollte nach Blutabnahme, unabhängig vom Füllungsstand der Mononovette, der Stempel bis zum Anschlag heruntergezogen werden und entfernt (abgedreht, nicht gebrochen) werden.

Nicht vollständig entfernte Stempel bei halbgefüllter Monovette werden durch die Zentrifugation heruntergepresst und bilden dann ein Hindernis bei der weiteren Verarbeitung, was bis zum Geräte defekt führen kann:

Die oben abgebildeten Monovetten führte zu diesem Ergebnis!

Bei Urinmonovetten kann der Monovetteninhalt nach Zentrifugation unter den Stempel geraten und entzieht sich damit der Analyse:

Probenfüllung

Die nötige Füllmenge der Probengefäße hängt von der Anzahl der angeforderten Bestimmungen ab und ist pauschal schlecht zu beantworten. Für jede Bestimmungsgruppe aus EDTA/Citrat/Serum/Plasma sollte mindestens ein gut gefülltes Abnahmegefäß vorhanden sein.
Bei belegloser Anforderung errechnet die Labor-EDV grob die benötigte Blutmenge und druckt eine entsprechende Anzahl von Etiketten aus.

Kritisch ist die Befüllung der Gerinnungs-/Citrat-Gefäße:

Die Menge des im Gefäß vorhandenen Citrats ist genau auf die Menge des zu neutralisierenden Calciums in der Probe und im Gerinnungsreagenz abgestimmt. Ein Über- oder Unterschuss an Citrat durch ungenügende oder so übermäßige Füllung der Probe führt zu einer Verfälschungen der Gerinnungsanalyse, welche umso stärker ausfällt wie die Gerinnung selber gestört ist:

Beachten Sie, das die oben abgebildete Kurve für Röhrchen mit 5ml Probenvolumen zutrifft. Die von uns benutzen Röhrchen fassen 2,5 ml , die Volumina der Kurve sind durch 2 zu teilen.

Abbildung mit freundlicher Genehmigung des Schattauer-Verlags, aus:

Peterson P, Gottfried EL. The effects of inaccurate blood sample volume on prothrombine time (PT) and activated partial thromboplastin time (aPTT). Thromb Haemost 1982; 47: 101-3.

Es ist daher müßig über den Füllstand mit dem Laborpersonal zu diskutieren oder gar Rückrechnungen der Gerinnungsparameter aus dem Füllstand anzustellen.

Beispiele für eine nicht ausreichende Befüllung: 

Die Citratproben für Gerinnungsuntersuchungen müssen exakt bis zum Eichstrich gefüllt sein!
Sowohl Unter- wie Überfüllung sind zu vermeiden.
 

Das Stauen sollte kürzer als 30 Sekunden sein. Sobald die Vene punktiert ist, sollte die Stauung gelöst werden.

Ausser bei den Urinkanistern entspricht die Hintergrundfarben der beleglosen Anforderung der Farbcodierung der Monovettenverschlüsse:

Nach der Probenentnahme:
Besonders bei Kinderproben wird gelegentlich eine abgenommene Probe auf verschiedene Probengefäße verteilt. Wird z.B. eine Serumprobe nachträglich auf eine EDTA oder Citratprobe verteilt kann die Probe schon angeronnen sein und die Bestimmungen verfälschen Der Gerinnungsprozess ist zwar erst mit dem Gelieren der Probe abgeschlossen, beginnt aber sofort bei der Punktion des Gefäßes und besonders im Kontakt mit Fremdoberflächen, wie Kunstoffgefäßen. Selbst wenn das Blut nicht sichtbar geliert ist läuft somit schon der Prozess der Gerinnung ab. Die Gerinnungsuntersuchungen aus aufgefüllten Citratgefäßen sind somit verfälscht, ebenso sind die Thrombozyten in umgefüllten EDTA-Gefäßen erniedrigt.
Wird umgekehrt eine EDTA oder Citratprobe in ein Plasma- oder Serum umgefüllt sind ebenfalls vielfältige Interferenzen zu erwarten. Und wenn eine EDTA-Probe in ein Citratgefäß umgefüllt wird können keine Gerinnungsuntersuchungen durchgeführt werden, da die Probe ungerinnbar bleibt.

So nicht!

Richtig kompliziert wird es, wenn wenn während der Umfüllaktion auch noch die Deckel vertauscht werden und die EDTA-Probe mit dem Deckel einer Lithium-Heparin-Probe aus einer Serumprobe umgeschüttet wurde. Alles schon da gewesen:

Ungünstig ist ebenfalls die Zwischenlagerung der Proben auf Heizkörpern oder im Sommer auf Sonnen exponierten Ablagen.

So nicht!

Und so erst recht nicht!

Literatur:

Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Hämotherapie), Bundesgesundheitsbl 2000; 43: 555–589

Junge B, Hoffmeister H, Feddersen HM, Röcker. Dtsch Med Wschr 1978; 103: 260-5

NCCLS – Guidelines, Collection, Transport and Processing of Blood Specimens for Coagulation Testing and General Performance of Coagulation Assays; Approved Guideline – Third Edition, H21-A3; Vol 18 No. 20; 5.2.1 December 1998.

NCCLS – Procedures for the Collection of Diagnostic Blood Specimens by Venipuncture; Approved Standard – 5. Fourth Edition H3-A4 Vol.18, No.7, June 1998.

NCCLS – Urinalysis and Collection, Transportation, and Preservation of Urine Specimens; Approved Guideline – Second Edition, GP16-A2 Vol. 21 No 19 2001.

Witt I, Beeser H, Müller-Berghaus G. Minimalanforderungen zur Gewinnung von Citratplasma für hämostaseologische Analysen. Lab Med 1995; 19: 143-5

Thomas L, Labor und Diagnose; 6 Auflage, Seite 1970

Probenidentifikation

Bei der Probennahme muss der abnehmende Arzt sich von der Übereinstimmung zwischen dem Patientennamen auf dem Abnahmegefäß und Patienten versichern.

Alle Proben müssen mit einem Etikett identifiziert sein. dieses Strichcode-Etkett beeinhaltet folgende Informationen:

  • Patientename.
  • Abnahmedatum.
  • Materialart.

Das Etikett wird bei der Anforderung in der beleglosen Anforderung erzeugt und auf Station ausgedruckt.
Bei Patienten ohne Stammdaten (Schockraum) kann die fortlaufende Patientenidentität "Polytrauma Nr." benutzt und auf den Etiketten gedruckt werden.

Eine Anleitung zur Benutzung der beleglosen Anforderung erhalten Sie hier.
Bei Ausfall des Klinikinformationssystems SAP greift das Ersatzsystem "M11"

Bei Ausfall der Labor-EDV oder für externe Anforderer greifen Sie bitte auf unsere Ausfallbelege zurück. Vorbereitet Probenetiketten sind im Labor erhältlich.

Die Anzahl von Probenverwechslungen durch die Stationen zeigt, das dieser Hinweis keinesfalls trivial ist. Besonders auf die Möglichkeit einer Probenverwechslung ist zu achten wenn:

  • Patienten mit gleichem oder ähnlich klingenden Namen im gleichen Zimmer liegen (Maier/Meier)
  • Die Patienten keine adequaten Angaben zur Person leisten können.

Die Anforderung und Etikettierung sollte zeitnahe zur Probennahme erfolgen. Das Etikett enthält das Entnahmedatum.

Da die Etiketten eine Materialkennung enthalten ist das Etikett auf das entsprechende Probenabnahmegefäß zu kleben.

Das Etikett muss der Länge nach auf das Abnahme Gefäß angebracht werden, der Strichcode muss in seiner ganzen Länge sichtbar sein. Eine leichte Schräglage ist unbedeutend. Bei Positionskorrektur muss darauf geachtet werden, dass das Etikett nicht einreißt. Bitte achten Sie darauf dass der Strichcode nicht durch Beschriftung oder Blut verschmutzt wird. Beschädigte, eingerissenen oder verschmutzte Etiketten führen zu Fehllesungen und somit zur Fehlidentifikation.

Korrekt
Falsch! Ohne Strichcode geht garnichts!

Falsch!

Eine Falte auf dem Strichcode.
Strichcode längs eingerissen.
Strichcode quer eingerissen.

Falsch!

2 Etiketten (wir haben da noch was nachgefordert...).
Etikett quer, der Strichcodeleser sieht nicht um das Röhrchen herum.
Etikett schräg, der Strichcodeleser sieht nicht um das Röhrchen herum.

Falsch!

2 Etiketten übereinander.
Die Auftragsnummer auf das Etikett geschrieben, schwierig für den Strichcodeleser.
An und für sich korrekt, aber alles ist zugeklebt und das Labor sieht nicht den Füllstand. Häufig bei Kinderröhrchen.

Falsch!

Mit Filzstift auf dem Strichcode gemalt.
Auch der Strichcodeleser sieht rot...
Wirklich ganz falsch....

Falsch!

Zwei für eins.Wenn der Gummiring entfernt ist, kann man das zweite Röhrchen nicht mehr identifizieren.
Variation des vorherigen Themas.
Probenvorbereitung und Lagerung

Die Probengefäße sind vor der Abnahme mit dem erzeugten Patientenetikett zu bekleben. Siehe Hierzu dies Informationen auf der Seite "Probenidentifikation".
Vor der Probennahme ist die Übereinstimmung des Patientennamen mit dem Patienten zu überprüfen.

Nach der Abnahme sind die Proben schnellstmöglichst in das Labor zu bringen.

Die für einige Bestimmungen zu beachtenden besonderen Bedingungen entnehmen Sie bitte den Seiten zu der jeweiligen Bestimmungen. Die wichtigsten sind unten angeführt:

Einige Proben benötigen eine Kühlung auf Eiswasser (kein Eis) und sollten schnellstmöglichst in das Labor gebracht werden:

  • Venöse BGA.
  • Laktat.
  • Ammoniak.
  • Harnsäure unter Rasburicasetherapie.
  • Homozystein

Einige Proben sind lichtgeschützt zu lagern:

  • Katecholamine im Urin
  • Hydroyindolessigsäure (HIES) im Urin
  • Pophyrine im Urin.

Bitte beachten Sie:

Blut ist lebendes Gewebe, nach der Abnahme

  • sterben Zellen ab,
  • findet weiterhin ein, jetzt anaerober, Metabolismus der Blutzellen statt.

Daher fallen bei längeren Stehen der Blutproben Lyseprodukte sowie Metabolite an und werden Substrate verbraucht.

Im Einzelnen heißt das:
 

  • Kalium, LDH, AST steigen an (Lyse),
  • Glukose fällt ab (Substratverbrauch)
  • Laktat steigt an (anaerober Metabolismus),
  • Leukozyten verlieren ihre Struktur.
  • In Blutgas-Proben sinken pO2 und pH, der  pCO2 hingegen steigt.


Ein Befund mit 30 mg/dl Glukose, einer AST von 40 U/l und einem Kalium von 6,2 mmol/l ist daher pathognomonisch für eine überalterte Proben.
 

Blutproben müssen daher umgehend in das Labor gebracht werden.
 

Natriumfuorid hemmt den Metabolismus nur unvollständig, daher müssen Proben zur Bestimmung von Glukose und Laktat in Natriumfluoridröhrchen ebenfalls umgehend, am besten zusätzlch auf Eiswasser, in das Labor gebracht werden.

Seit November 2011 erfolgt der Probentransport aus der Inneren Medizin zur ZEKCh mittels Rohrpost.

Seit dem Juni 2012 ist die neue Chirurgische Klinik ebenfalls an das Rohrpostsystem angeschlossen.

Die Zielcodierung der Rohrpostbehälter von allen Stationen an die Klinische Chemie ist: 1020

Für Proben aus dem OP-Bereich: 1010

Eine vollständige Liste aller Zielkodierungen und kurzer Bedienungsanleitung finden sie hier.

Eine Anleitung bei Störungen finden Sie hier.

Die Kartuschen der Rohrpost werden mit 3m/Sekunde (Kartuschen der Blutbank mit 7 m/Sekunde) angetrieben. Die dabei auftretenden Beschleunigungs- und Bremskräfte können zu einer leichten Hämolyse führen, welche aber nicht klinisch relevant ist, umfangreiche Untersuchungen im Klinikum rechts der Isar zeigten keine erfassbare Hämolyse . Eigene Untersuchungen in Ulm haben gezeigt, dass lediglich der freie Hämoglobinwert leicht angestiegen ist.

Proben für die Plättchenfunktionsdiagnostik (PFA-100, Born, Multiplate) sollten nicht mit der Rohrpost versandt werden.

Die ZEKCh schließt daher Proben für das PFA-System vom Transport durch die Rohrpost aus.

  • Proben für das ROTEM: Da es sich bei den ROTEM- Proben um eilige Untersuchungen handelt und der Einfluss der Rohrpost auf die Ergebnisse zwar nachweisbar, aber klinisch nicht relevant ist, wird der Transport von ROTEM-Proben durch die Rohrpost durch die ZEKCh akzeptiert.
  • Blutgasproben: Für den Transport von Blutgas-Proben durch die Rohrpost müssen die Proben luftblasenfrei, gasdicht verpackt sein; dieses ist der Fall bei der Verwendung des empfohlenen Blutabnahmesystems der Firma Radiometer und einer Umverpackung in der Silikontasche (siehe unten)

Die empfohlene Verwendung der Silikontasche zur Fixierung der Proben in der Kartusche verhindert ein Durchschütteln und Aufschäumen der durch die Rohrpost versandten Proben. Die Benutzung dieser Taschen ist für alle durch die Rohrpost transportierten Proben obligatorisch!

Des Weiteren sollten die Probenröhrchen vollständig gefüllt sein, da sonst ebenfalls die Gefahr von Blasenbildung durch Aufschäumen bzw. starkem Schütteln besteht!

Die Transportzeiten bertragen im Durchschnitt unter 15 Minuten; für Proben aus dem OP-Bereich ist die Laufzeit unter 5 Minuten.

Direkt-/Notfall-Linie 
OP, Aufwachraum und die Chirurgischen Intensivstationen besitzen neben der "normalen" Rohrpoststation eine zweite Rohrpoststation mit dem Direktziel "Klinische Chemie". Als einziges Ziel ist auf dieser Station die Klinische Chemie anwählbar, der Transport erfolgt innerhalb von maximal 5 Minuten in einer eigenen Röhre, der Versand von Kartuschen auf dieser Linie löst in der Klinischen Chemie einen Notfallalarm aus. Dieser Alarm soll eine beschleunigte Bearbeitung dieser Proben veranlassen. 

Daher ist diese Station  eiligen, vitalen Proben vorbehalten und sollte nicht für "normale" Proben, wie z.B. der "Morgenroutine", beansprucht werden.

Verpackung der Proben:

Grundsätzlich sind die Proben für die Rohrpost doppelt zu verpacken, einmal als Hygienschutz in den "Hähnchentüten" und die Probe samt "Hähnchentüte" zusätzlich in die Umverpackungstasche aus Silikon (SAP: 60151208), letzter dient zur Fixierung der Probe in der Rohrpostkartusche:

Die internen, braunen, Versandumschläge sind aus hygienischen Gründen nicht für Blutproben geeignet.

So also bitte nicht:

Um Schaumbildung in den Proben zu vermeiden müsen die Proben in der Kartusche durch die Silikonhülle fixiert sein und möglichst vollständig gefüllt sein:

Gekühlte Proben:

Problematisch ist der Versandt von gekühlten Proben, eine billige Patentlösung gibt es nicht, die ZEKCH schlägt die Verwendung von handelsüblichen Tiefkühlakkus, besonders in der formbaren Ausführung. Die Probe darf jedoch nicht in direktem Kontakt mit der Probe kommen, da sonst die Gefahr des Einfrierens mit Hämolyse besteht. Besser ist ein Transport "per Hand auf Eiswasser. (Siehe auch den Punkt "gekühlte Proben" im Kapitel Probentransport)

Proben auf Eiswasser sollten "per Hand" gebracht werden und nicht mit der Rohrpost versandt werden.

So also bitte nicht:

So bitte auch nicht (Margarinedosen als Kühlakkus):

Weitere Probleme:

Die Kartuschen sind vor dem Versand vollständig zu schließen, es ist darauf zu achten, dass keine Versandpackung aus dem Verschluss herausragt,
sonst bleibt die Kartusche im Rohrsystem stecken bzw. der Deckel wird abgerissen:
Die Folge ist dann das:

Grundsätzlich sind alle Proben nach der Abnahme umgehend in das zuständige Bereichslabor zu bringen!

Die Verantwortung für die Organisation des  Probentransports obliegt den Stationen bzw. dem Klinikum.

Die Probenannahme erfolgt in den Laborbereichen Oberer-Eselsberg rund um die Uhr.
Am Michelsberg wochentags von 8 bis 16 Uhr. Außerhalb diesen Zeiten müssen die Proben vom Michelsberg an den Eselsberg versandt werden (Einzel-Taxi bzw. Shuttle/Materialtransport der DUU, siehe weiter unten).

Die Proben können wie folgt in das Labor transportiert werden:

  • Per "Hand", bei eiligen und wichtigen Proben der sicherste Weg.
  • Oberer Eselsberg: Rohrpost (Proben zur Untersuchung der Plättchenfunktion dürfen nicht mit der KFA versandt werden).
  • Michelsberg durch den Transportdienst des Klinikums .
  • Zwischen den Bereichen mit den Tarnsportdienst des Materialtransports der DUU (nur im Intranet einsehbar). Die Sammelstellen für diese Proben finden sich am Oberen Eselsberg an der Pforte, am Michelsberg an der Pforte der Frauenklinik.
  • Zwischen den Bereichen mit einem durch die Station zu bestellende Einzel-Taxi.

Alle Laborproben sind grundsätzlich als infektiös zu betrachten. Für den Transport sollten die am Klinikum geltenden hygienische Grundregeln beachet werden:

  • Alle Proben müssen in die unter der SAP-Nummer 60098755 erhältlichen Transporttüten verpackt werden. Diese gilt auch für den Transport durch den Transportdienst innerhalb des Klinikums und für Proben auf Eiswasser. Bitte markieren Sie auf den Tüten das Absender- und Empfängerfeld.

Alle Proben müssen in die unter der SAP-Nummer 60098755 erhältlichen Transporttüten verpackt werden. Diese gilt auch für den Transport durch den Transportdienst innerhalb des Klinikums und für Proben auf Eiswasser. Bitte markieren Sie auf den Tüten das Absender- und Empfängerfeld.

Für die schnelle Abarbeitung der Proben mit vitaler Gefährdung bitten wir Sie diese in folgender, unter der SAP-Nummer 60152922 erhältlichen, Transporttüte zu versenden:

Für den Transport zwischen den Bereichen mit einem Einzel-Taxi müssen die Proben gemäß der Gefahrgutverordnungen für den Transport von Labormaterial im Straßenverkehr (GGSVE/ADR/BioStoffv) verpackt sein. Hierfür stellt das Klinikum Kartons unter der SAP-Nr.60098735 abgebildete Version bzw 60098754 (große Version) bereit. In diesem Transportkarton muss die Probe in einer zweiten Hülle mit Zellstoff verpackt sein. hierzu eignet sich ebenfalls der Transportbeutel, besser ist ein starres Gefäß. Der Zellstoff soll eventuell ausfließende Flüssigkeit aufsammeln. Bitte beachten Sie bei dem Transport mit einem Einzeltaxi auch den Datenschutz!

Vorder- und Rückansicht der Transportbox mit der SAP-Nr.60098735.

Aufstellanleitung für die Transportbox.

Wichtig ist das violette Logo auf der Rückseite.

Bitte beschriften Sie das Empfänger- und Absenderfeld.

  • Verpackte Proben sind äußerlich hygienisch unbedenklich.

Ein Transport mit Handschuhen ist nicht notwendig. Die Benutzung von Handschuhen, welche bei der Blutentnahme verwendet wurden, sind unhygienisch, da eventuell Türkliniken etc. durch die Handschuhe kontaminiert werden.

Der Sammeltransportdienst ist hingegen angewiesen Handschuhe zu benutzen.

Verpackung für den Transport "per Hand", Transportdienst, Klinikshuttle und Materialtransport bitte so:
Verpackungen für den Transport durch Einzel-Taxen bitte so:

Proben auf Eiswasser:

Manche Proben müssen gekühlt auf Eiswasser gelagert und versandt werden. Damit ist kaltes Wasser mit 1-2 Eiswürfeln gemeint, kein reines Eis!

Erfolgt die Lagerung oder Transport auf Eis gefriert die Probe durch und ist nach dem Auftauen hämolysiert und somit für die meisten Bestimmungen unbrauchbar.

Bitte beachten Sie:

Diese Hinweise gelten für die Proben der ZEKCH, für Probentransport in andere Einrichtungen des Klinikums, z.B. Mikrobiologie und Hygiene, gelten deren Bestimmungen.

Für Transporte zu Empfänger ausserhalb der Einrichtungen des Klinikums, besonders durch die Firma TNT, gelten deren Bestimmungen.

Die Proben werden sofort nach Probeneingang bearbeitet. Bitte beachten Sie, dass die unten angegebenen Zeiten ab Probeneingang im Labor gelten, ohne Transportzeit.

Die von der ZEKCH garantierten Bearbeitungszeiten richten sich nach dem Dringlichkeitsstatus der Probe und finden sich hier.

Ausnahmen:

  • Einige Parameter werden nicht täglich bzw. nicht direkt nach Probeneingang bestimmt. Der Annahmeschluss am Bearbeitungstag dieser Bestimmungen ist der beleglosen Anforderung, den einzelen Analyten aus den Seiten im Leistungsspektrum, bzw. den Rundschreiben (Mitteilungen des Labors) zu entnehmen.

In dringenden Fällen können Analysen auf Anfrage vorgezogen werden.

Von der Probenannahme bis zum Befund durchläuft die von ihnen eingesandte Probe verschiedene Stationen. welche wir Ihnen kurz vorstellen wollen.
Sie sind herzlich eingeladen sich hiervon vor Ort selbst ein Bild im Labor zu verschaffen.

Am Anfang steht die Blutabnahme:

Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Probennahme und zur Patientenvorbereitung und Patienteninformation.

Probenannahme und Aufbereitung:

Im Bereich Oberer Eselsberg erfolgt der Probentransport mit der Rohrpost.

Sie können die Proben persönlich, mit dem Transportdienst, per Taxi oder per Post einsenden. Vitale Gefährdungen sollten möglichst direkt von Hand zu Hand übergeben werden.

Bitte beachten Sie unsere Hinweise zum Probentransport.

Probenscan:

Sobald die Probe im Labore angekommen ist, wird Sie an einem Strichcodescanner erfasst. Das Laborinformationssystem (LIS) ordnet die Probe dem Auftrag aus der beleglosen Anforderung zu und bestimmt das Eingangsdatum. Die Erfassung des Barcodes erfolgt per "Hand":

Oder, für den Überwiegenden Teil der Proben im Probenverteilautomat (cobas p612):

Bei einem Ausfall des LIS sowie für externe Einsender können die Ausfallbelege benutzt werden.

Plasma-, Serumproben und Urine müssen zentrifugiert werden. Entweder zu "Hand":
oder automatisch in der PVT oder Laboranalysenstrasse Cobas 8000:

Die Zentrifugation dauert mindestens 10 Minuten und begrenzt somit die minimale Bearbeitungszeit dieser Proben.

Somit sind die Proben zur Bearbeitung an den verschiedenen Arbeitsplätzen vorbereitet:

Die meisten der sogenannten "klinisch-chemischen Untersuchungen" erfolgen an der  Laboranalysenstrasse Cobas 8000 der Firma Roche

Wobei der Begriff "klinisch-chemische Untersuchungen" mit Fortschritt der Technik fließend ist. Auf den modernen Geräten werden Substrate, Elektrolyte, Enzyme und Immunoassays bestimmt.

Vor 10 Jahren wurden Herzinfarktmarker, Hormone und Tumormarker meist noch mit RIAs bestimmt. Die Bearbeitungszeit war dementsprechned lang. Die große Menge an Hormonbestimmung oder Herzinfarktmarker, wie Troponin-T, verlangt heute nach einer schnellen Abarbeitung. Bei der Bestimmung des intraopertiven Parathormons werden jetzt Bearbeitungszeiten um 20 Minuten erreicht.

Besonders die Immunsuppressiva erfordern eine sorgfältige Proben-Vor- und Aufbereitung per "Hand":
Ebenso die Elektrophorese:
Die Blutbilduntersuchung kann hingegen in den meisten Fällen am Gerät DXH800 der Fa.Coulter maschinell bearbeitet werden:

Pathologische Blutbilder bedürfen einer aufwendigen Nachbearbeitung am Mikroskop mit Anfertigung eines gefärbten Ausstrichs.

Ebenfalls stark mechanisiert ist der Arbeitsplatz Gerinnung:

Am Gerät BCS XP der Fa. Siemens.
Die Spezialgerinnung und die  Thrombophiliediagnostik bleiben aber weitestgehend "Handarbeit" und erfordern einen Spezialbefund.

Die Bewertung des Urinsediments erfolgt, nach Vorsortierung durch das Flowzytometer Sysmex UF-1000i:
am Mikroskop:
War früher die Messung der Blutgase und die Oxymetrie langwierig, erlauben die neueren Geräte, hier ein ABL 700 der Fa. Radiometer, eine unkomplizierte Bearbeitung:
Alle Anforderungen erscheinen auf einem Statusmonitor:

Die Farbkodierung weist auf den Dringlichkeitsstatus hin. Eine rot markierte Probe entspricht z.B. der vitalen Gefährdung. Im Rahmen der gesetzten Bearbeitungsfristen, für eine vitale Gefährdung z.B. 10-30 Minuten, wird der Farbton der Statusanzeige für die Anforderung zunehmend dunkler.

Technische Validation
Erst nach einer medizinische Validation jeder Untersuchung wird der Befund zur endgültigen Ausgabe freigegeben:

Am Bildschirm erfolgt eine Überprüfung auf Richtigkeit und Plausibilität des gesamten Befundes innerhalb des einzelnen Befundes (horizontale Bewertung) und anhand der vorhandenen Vorbefunde (longitudinale Bewertung). Der Befund wird mit der Unterschrift des wissenschaftlichen Mitarbeiters endgültig freigegeben.

Nach Bearbeitung wird die Probe archiviert:

Bei Nachforderungen oder Nachbestimmungen kann, in gewissen Grenzen, auf die Probe zurückgegriffen werden.

Ein wichtiger Bestandteil der Plausibilitätsprüfung ist die interne Qualitätskontrolle:

Diese umfasst ca. 10% unserer Tätigkeit.

Auf die Zertifikate der Ringversuche (externe Qualitätskontrolle) können Sie direkt zugreifen.
Befundübermittlung

Für jeden Laborauftrag wird ein Befundbericht erstellt. Die Formatierung ist für die verschiedenen Befundtypen (Papier-Einzelbefund, Papier-Kumulativbefund, HTML-Befund, XML-Einzelbefund, XML-Kumulativbefund) - soweit technisch möglich und inhaltlich sinnvoll - einheitlich und enthält alle notwendigen Angaben. Die Übertragungsverfahren sind vom Befundtyp abhängig. Um die Wünsche der Einsender (Befundart, Übermittlungsweg, Zeitspannen, etc.) umfassend erfüllen zu können, kommen folgende Befundtypen zum Einsatz:
 

  • Papier-Einzelbefund.

Er enthält die Ergebnisse eines einzelnen Auftrags. Einzelbefunde werden – je nach Dringlichkeit des Auftrags – in unterschiedlichen Zeitintervallen automatisch auf Vollständigkeit geprüft und gegebenenfalls gedruckt. Sollten Einsender davon abweichende Wünsche äußern, werden sie im Rahmen der technischen Möglichkeiten individuell berücksichtigt. Der Druck erfolgt – sofern technisch möglich – direkt auf einen Drucker des Einsenders. Für die datenschutzgerechte Aufstellung der Drucker ist der Einsender verantwortlich. In allen anderen Fällen werden die Befunde im Labor gedruckt und unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen versendet.

  • Kumulativ-Befund.

Eine Zusammenfassung mehrerer Einzelbefunde, die tabellarisch aufbereitet und in chronologischer Reihenfolge ausgegeben wird, ergibt einen Kumulativbefund. Der Einsender kann bei Auftragserteilung festlegen, ob er einen Papier-Einzelbefund oder Papier-Kumulativbefund wünscht. Kumulativbefunde in Papierform werden nur dann erzeugt, wenn alle enthaltenen Einzelbefunde fertiggestellt sind. Im Übrigen gilt das für den Papier-Einzelbefund beschriebene.

  • HTML-Onlinebefund auf Station.

Der HTML-Befund stellt die zeitnahe Übermittlung von Ergebnissen für die Patienten-Notfallversorgung sicher. Es handelt sich dabei um einen elektronischen Befund, der am PC des Einsenders abrufbar ist. Jeder Zugriffsberechtigte hat sich auf eine vom Datenschutzbeauftragten des Klinikums vorgegebene Datenschutzerklärung zu verpflichten. Die datenschutzgerechte Aufstellung der Computer obliegt dem Anwender (Datenschutzhandbuch des Klinikums, Regel 31). Der Zugriff erfolgt über den Klinischen Arbeitsplatz des Klinik-Informationssystems (SAP), das auch die Authentifizierung berechtigter Benutzer übernimmt. SAP selbst greift über einen speziellen SAP-User auf die Datenbasis zu. Daneben können in begründeten Ausnahmefällen individuelle Zugänge über URL, verbunden mit personalisierten Zugangsdaten zur Verfügung gestellt werden. Beide Verfahren sind durch den Datenschutzbeauftragten des Klinikums genehmigt worden. Die Referenz auf den Auftrag wird bei Laboreingang angelegt und dient damit gleichzeitig als Eingangskennzeichen. Messwerte sind spätestens 3 Minuten nach technischer Freigabe am Bildschirm sichtbar. Die Aufbewahrungsdauer ist einsenderspezifisch festgelegt. Für die Nutzung des HTML-Befundes gibt es eine Anleitung, die auf der Einstiegsseite zur beleglosen Anforderung verlinkt ist und die von den Anwendern abgerufen werden kann.

  • Digitale Krankenakte.

Über die digitale Krankenakte (SAP-Patientorganizer) kann jeder Laborbefund mit Fertigstellungsdatum ab Januar 2004 in elektronischer Form abgerufen werden. Die Referenz auf den Auftrag wird bei Eingang des Probenmaterials im Labor erzeugt und via BAPI-Schnittstelle an SAP übertragen. Von jedem Befund aus kann auf eine spezielle Suchmaske verzweigt werden, über die auf alle Befunde seit Inbetriebnahme des Laborsystems im Herbst 1998 zugegriffen werden kann. Bei jedem Abruf werden aus den in der Labor-Datenbank hinterlegten Ergebnissen die Befunde neu erstellt und angezeigt. Die Authentifizierung des Anwenders erfolgt über SAP.

  • XML-Kumulativbefund.

Der XML-Kumulativbefund fasst elektronische Einzelbefunde zusammen und gibt sie in Tabellenform aus. Der Anwender kann den Zeitraum und den Inhalt individuell anpassen. Hier ist zusätzlich die Anzeige von Verlaufsgrafiken möglich. Der Zugriff erfolgt ausschließlich über den SAP-Patientorganizer.

  • Fax-Übermittlung (Externe Einsender)

Der Versand von Fax-Befunden direkt aus dem Laborsystem muss für jeden Einsender explizit frei geschaltet werden. Befunde aus dem Tagessystem können automatisiert verschickt werden, der Versand von Einzelbefunden ist über das Archiv möglich. Die Befunde können aber immer nur an den im Auftrag hinterlegten Einsender geschickt werden.

Externe Einsender, welche noch nicht an unsere automatischen FAX-Übermittlung aus Laborinfomationssystem angeschlossen sind und eine FAX-Übermittlung wünschen sollten diesen Wunsch auf den Anforderungsschein vermerken.

Vor der Erstmaligen Übermittlung eines FAX-Befundes bitten wir um Übermittlung eines Datenschutzformulars.

  • Hauspost (interne Einsender)

Spezialbefunde wie die Thrombophilie- und Proteinuriebefunde werden zusätzlich zum Ausdruck auf Station per Hauspost verschickt.

  • Post (externe Einsender).

Zusätzlich zu dem eventuell gefaxten Befund erfolgt ein Postversand am spätestens nächsten Arbeitstag.

  • Telefonische Mitteilung.

Vitale Gefährdungen sowie die intraoperative Parathormonbestimmung erfolgt parallel zum Befundausdruck telefonisch.

Lebensbedrohende Extrembefunde einiger Untersuchungen wie z.B Kalium oder Glukose, werden ebenfalls parallel zu Befundausdruck telefonisch mitgeteilt. Der Ansprechpartner und der Übermittlungszeitpunkt wird festgehalten.

Wenn externe Einsender eine telefonische Übermittlung wünschen, sollte dieser Wunsch auf dem Anforderungsschein festgehalten werden. Die Übermittlung erfolgt dann umgehend nach Befunderstellung. Der Ansprechpartner und der Übermittlungszeitpunkt wird festgehalten.

Übertragung von Befunden.

- im Klinikumsnetzwerk: Sämtliche elektronisch abrufbaren Befunde werden über gesicherte (https) Verbindungen übertragen.- Datenschutzkonforme Übermittlung von FAX-Befunden:

Einsender, die Befunde direkt aus dem Laborsystem per Fax erhalten wollen, müssen erklären, dass das empfangende Faxgerät in Übereinstimmung mit den Datenschutzrichtlinien betrieben wird. Um den kompletten Weg des Faxversandes inklusive der Korrektheit der im System eingetragenen Fax-Nummer verifizieren zu können, wird mit dem selben Verfahren, das für den späteren regulären Versand der Faxe verwendet wird, ein Laborauftrag an den Empfänger geschickt, der statt Patientendaten und Laborwerten eine Datenschutzerklärung enthält. Erst wenn diese Datenschutzerklärung mit Stempel und Unterschrift des Empfängers versehen zurückgeschickt wurde, wird der Einsender durch LIS- Mitarbeiter für den Fax-Versand aus dem Laborsystem frei geschaltet.

Schlägt der Befundversand per Fax in drei Versuchen fehl, wird der Befund auf einem Labordrucker ausgedruckt. Das Ergebnis der Versands (erfolgreich oder fehlgeschlagen) wird bei Aufträgen aus dem Tagessystem im Auftrag, ggf. mit der Fax-Nummer, hinterlegt. Bei Befunden aus dem Archiv ist ein Eintrag nicht mehr möglich. Der Versand aller Befunde wird mit allen benötigten Angaben in speziellen Dateien protokolliert, die Protokolle werden archiviert.

Für Einzelfälle ist es nicht sinnvoll oder möglich, den automatisierten Versand einzurichten. Einsender, die einmalig einen Befund per Fax erhalten wollen, bekommen vom Labor zunächst die Datenschutzerklärung zur Übertragung von Faxbefunden  per händischem Fax-Versand zugeschickt.

Sobald die Erklärung mit Stempel und Unterschrift des Empfängers versehen an das Labor zurückgefaxt worden ist, wird der Befund im Labor ausgedruckt und händisch verschickt. Auf die korrekte Eingabe der Fax-Nummer ist dabei besonders zu achten. Der Versand des Fax- Befundes wird anschließend vom Versender auf dem Befund mit Datum und Unterschrift protokolliert und ebenso archiviert

  • Sollten Befunde, die von Einsendern des Universitätsklinikums Ulm beauftragt wurden, an eine Praxis versendet werden, so muss vor der Fax-Übermittlung an diese Praxis  von dieser der Behandlungszusammenhang bestätigt werden.

Hierzu wird vom bearbeitenden Mitarbeiter der ZEKCh ein Formblatt an die jeweilige Praxis gefaxt und auf Rückantwort per Fax gewartet. Erst im Anschluss an die Bestätigung darf der gewünscht Befund unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen gefaxt werden.

  • Inhalt der Befunde:

Der Befundbericht in Papierform sowie die Ausgabe am Bildschirm enthält die Untersuchungsergebnisse in gut lesbarer, übersichtlicher und klar verständlicher Form. Er wird nur an Personen abgegeben, die zum Empfang und zur Verwendung medizinischer Informationen befugt sind. Übertragungsfehler werden durch technische und medizinische Validation so gut wie möglich vermieden. Folgende Angaben sind im Befundbericht enthalten:

  1. Name und Anschrift des Laboratoriums bzw. Bereichslaboratoriums, das die Probe empfing sowie die dazugehörigen Rufnummern des Notfalllaboratoriums, des Routinelaboratoriums und des Laborarztes.
  2. Patientenname, Geburtsdatum, Alter, Fallnummer, Patientennummer
  3. Name des Einsenders

Bei auswärtigen Einsendern komplette Postanschrift (Empfänger, Straße, Postleitzahl, Ort).

  1. Auftragsnummer
  2. Abnahmedatum und Uhrzeit (soweit vom Einsender angegeben)
  3. Laboreingangsdatum und Uhrzeit
  4. Datum und Uhrzeit des Befunddrucks

Die Zeitpunkte der medizinischen und technischen Validation sind im Bedarfsfall abrufbar.

  1. Parameter (Messgröße)
  2. Untersuchungsergebnis
  3. Kennzeichnung  des Untersuchungsergebnisses mit „+“ oder „-“ je nach Referenzbereichsüberschreitung bzw. -unterschreitung
  4. Angabe des verwendeten Verfahrens (Methodik)    
  5. SI-Einheit wo möglich oder eine auf SI-Einheiten zurückführbare Einheit der Messgröße
  6. Biologisch Referenzbereiche

Die Referenzbereiche sind – soweit erforderlich - alters- und geschlechtsabhängig hinterlegt. Falls der Einsender keine Alters- und Geschlechtsangabe angegeben hat, wird auf dem Befund „Angabe fehlt“ ausgegeben. Wo erforderlich, werden weitere Abhängigkeiten (z.B. Zyklusphase, Schwangerschaftswoche) berücksichtigt.

  1. Anmerkungen zur Messgröße oder Gesamtbefund sind falls erforderlich vorhanden.
  2. Wenn nötig und vom Einsender angeben - Angabe der verabreichten Medikamente sowie Berg- oder Talkonzentrationen.
  3. Materialart bzw. Art der Primärprobe, ggf. Entnahmeort der Probe.
  4. Hinweise zum Zustand der Primärprobe falls Auffälligkeiten vorliegen.
  5. Name und Stellung der Person, die den Untersuchungsbefund medizinisch validiert/freigegeben hat, sowie Kennzeichnung des Stands der medizinischen Validation bei den einzelnen Messwerten.
  6. Name und Stellung des Einrichtungsleiters.
  7. Nummerierung der Befundseiten bei mehrseitigen Befunden. Bei den Kumulativbefunden erfolgt ein gesonderter Abhefthinweis.
  8. Kennzeichnung der Erst- oder korrigierten Befunde (sofern relevant).

Befundberichte, die Analysen mit langen Bearbeitungszeiten enthalten, werden in Absprache mit den Einsendern als Vorabbefunde gedruckt. Die noch nicht bearbeiteten Anforderungen werden mit dem Ergebnis „folgt“ übermittelt. Dem Einsender wird aber immer ein endgültiger Befund (Endbefund) nachgereicht bzw. zur Verfügung gestellt.

Sofern notwendig werden auf dem Befundbericht insbesondere bei den Spezialbefunden (z. B. Immunchemischer Befund, Thrombophiliescreening) Angaben zur Interpretation der Ergebnisse, Abweichungen von der üblichen Abnahme oder Transportbedingungen, Besonderheiten bei der Materialbeschaffenheit etc. dokumentiert. Bei ungeeigneten Proben erfolgt eine Mitteilung an den Einsender mit gezieltem Hinweis auf die fehlende Eignung sowie auf die mögliche Einsendung geeigneter Proben.

Untersuchungsergebnisse, die an Auftragslaboratorien vergeben wurden, werden auf dem Befundbericht klar gekennzeichnet.

  •  Archivierung der Befunde:

Die Befunde werden in elektronischer Form gespeichert und sind für mind. 10 Jahre archiviert und bei Bedarf über die Patientenauskunft schnell abrufbar.

Validierung der Befunde

Alle Befunde werden zweifach validiert, es erfolgt eine

  • Technische Validation (durch MTA):

Bei offline-Erfassung von Analysenergebnissen wird bereits während der Eingabeprozedur die technische Validierung durchgeführt.
Automatisch in das LIS übernommene Analysenresultate müssen von der MTA am Bildschirm validiert werden.

Kritische Werte werden von der MTA telefonisch mitgeteilt.

Die Grenzwerte der telephonischen Befundübermittlung bei lebensbedrohenden Befunden finden Sie hier.

Nach erfogter techniscer Validierung erfolgt zusätzlich eine

  • Medizinische Validation (durch die ärztlichen oder berichtigten akademischen Mitarbeiter).

Die nach den definierten Validationskriterien (einschließlich Delta-Check) selektierten Patientenergebnisse werden unter Berücksichtigung aller bei dem Patienten bestimmten Messgrößen (Transversal- und Longitudinalbeurteilung) und der vorliegenden präanalytischen und analytischen Erkenntnisse von den Ärzten und berechtigten wissenschaftlichen Mitarbeitern beurteilt.

Die Freigabe kann für eine Befundseite, für einzelne Aufträge oder Laborbereiche, oder bereichsübergreifend erfolgen.

Eventuell beanstandete Messwerte können für die Patientenauskunft und für den Befunddruck gesperrt werden. Die validierenden wissenschaftlichen Mitarbeiter entscheiden über Wiederholung der Messung unter Vergleichsbedingungen (Verwendung einer alternativen Analysenprozedur) und ergänzende Bestimmungen anderer Messgrößen durch die MTA.

Eine erfolgte Validation wird in den Papier- und HTML-Befunden wie folgt angezeigt:
Das Häkchen am Ende der Zeile weist auf eine durchgeführte medizinische Validation hin.
Hinweis!

Nur medizinisch validierte Ergebnisse ( mit einem Häkchen in der letzten Spalte) sind endgültige Ergebnisse

Besonders auf dem HTML-Befund können alle nicht medizinisch validierten, Ergebnisse noch Veränderungen erfahren!

Da bei Online erstellten Ergebnissen der Messwert sofort im HTML-Befund einsehbar ist kann der Wert bis zum endgültigem Ergebnis noch zweimal verändert oder gar storniert werden :

  • Zuerst durch eine technische Validation (z.B. die MTA bemerkt einen technischen Fehler, wie Luftblasen in der Pipette)
  • Danach durch eine medizinische Validation (z.B. der Arzt bemerkt einen unplausiblen Befund, wie eine Probenverwechslung auf Station).

Bitte berücksichtigen Sie diesen Umstand besonders bei der Verwertung von Ergebnissen des HTML-Befundes.

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