Weiterbildungscurriculum zur Fachärztin/zum Facharzt für Urologie
1. Einleitung
1.1. Rechtliche Grundlagen
Das Weiterbildungskonzept orientiert sich an der Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Baden-Württemberg (WBO) sowie an den Inhalten der zugehörigen Richtlinie.
1.2. Dauer der Weiterbildungsbefugnis
Der Klinikdirektor Prof. Bolenz verfügt über die volle Weiterbildungsermächtigung für Urologie (60 Monate) und die Zusatzweiterbildungsermächtigung Medikamentöse Tumortherapie (12 Monate).
1.3. Ziel und Zweck der Weiterbildung
Die strukturierte Weiterbildung verfolgt das Ziel, dass sich der/die Weiterbildungs-assistent/in kontinuierlich und zielgerichtet mit den Inhalten der Weiterbildung beschäftigt. Ziel der Weiterbildung im Gebiet Urologie ist die Erlangung der Facharztkompetenz nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte.
2. Struktur/Schwerpunkte der Klinik
2.1. Struktur
Die Klinik für Urologie und Kinderurologie bietet ein großes und modernes Behandlungsspektrum und ist kompetenter Ansprechpartner für sämtliche urologische Erkrankungen. Das Ziel der Klinik ist es, den Patienten*innen eine umfassende ärztliche Beratung und höchste medizinische Kompetenz zu bieten. Operative Hightech-Medizin gehört ebenso zum Angebot der Klinik wie die fürsorgliche und verbindliche Betreuung der anvertrauten Patienten*innen. Dabei wird ein enger Dialog mit anderen Fachdisziplinen und den niedergelassenen Urologen bzw. den Zuweisern geführt.
2.2 Schwerpunkte/Forschungsthemen
Für die funktionserhaltende Operation des Prostatakarzinoms bietet die Klinik neben der offenen Operation die Möglichkeit der minimalinvasiven roboterassistierten Technik mit dem daVinci SI-System. Im Prostatakarzinomzentrum, das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist, wird für jedes Erkrankungsstadium in regelmäßigen interdisziplinären Konferenzen gemeinsam mit Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen der optimale Behandlungsplan für Patienten mit einem Prostatakarzinom festgelegt. In diese Tumorboards werden auch gerne die weiterbehandelnden niedergelassenen Urologen eingebunden.
Die klinische und grundlagenwissenschaftliche Forschung zum Wohle der Patienten ist ein wichtiger Bestandteil der Urologischen Universitätsklinik.
Tumorerkrankungen der Harnblase, der Prostata, der Nieren sowie der Hoden bilden klinische und Forschungsschwerpunkte.
Einige wissenschaftliche Projekte werden über nationale und internationale Kooperationen realisiert.
3. Weiterbildungsverantwortliche/Ansprechpartner*innen
Ltd. Ärztlicher Direktor sowie mit der Weiterbildung betraute Fach-/Oberärzte*innen.
4. Ablauf der Weiterbildung
4.1 Rotation
Während der fünfjährigen Facharztausbildung erfolgt der Einsatz auf den zwei urologischen Stationen, der urologischen Intermediate Care-Station, im OP und in der urologischen Hochschulambulanz. Die jüngsten stationären Patienten*innen werden in der angrenzenden Kinderklinik versorgt und dort von einem kinderurologischen Team betreut.
Intravasale Chemotherapien und medikamentöse zielgerichtete Tumortherapien werden in der dafür spezialisierten und kürzlich renovierten Interdisziplinären Onkologischen Tagesklinik (IOT) durchgeführt, so dass hier hinreichende Erfahrungen in der medikamentösen Tumortherapie innerhalb eines spezialisierten Teams gesammelt werden können. Als zertifiziertes Prostatakarzinomzentrum wird die Umsetzung der aktuellsten und leitliniengerechten Therapiestandards durch umfangreiche Qualitätsmaßnahmen sichergestellt.
In der Hochschulambulanz arbeiten Assistenzärzte*innen mit einem/r Fach- oder Oberarzt/Oberärztin zusammen, so dass eine engmaschige Betreuung in den Sprechstunden und bei Notfallpatienten*innen gewährleistet ist.
Eine Rotation in das kinderurologische Team ist für 12 Monate möglich.
Die Erarbeitung von internen Klinikstandards und strukturierten Ablauforganisationen in Form von SOPs (standard operating procedures) wird als wichtige Voraussetzung der optimalen Patientenversorgung und des Qualitätsmanagements angesehen. Eine Beteiligung an der Erstellung dieser Standards ist im Rahmen der Facharztausbildung möglich und erwünscht.
Inhalte des Weiterbildungscurriculums
Die inhaltliche und zeitliche Umsetzung der curricularen Weiterbildung ist im Folgenden beispielhaft aufgeführt und soll den Ärzten und Ärztinnen in Weiterbildung eine Orientierung über Ausbildungsziele geben. Abweichungen von diesem Mustercurriculum können auftreten und werden durch die Klinikleitung koordiniert.
Ab 1.Jahr
Tätigkeitsbereich | Weiterbildungsziele |
- Bettenstationen - Hochschulambulanz |
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- Operative |
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Ab 2.Jahr
Tätigkeitsbereich | Weiterbildungsziele |
- Bettenstationen - Hochschulambulanz |
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- Operative |
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Ab 3.Jahr
Tätigkeitsbereich | Weiterbildungsziele |
- Bettenstationen - Hochschulambulanz |
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- Operative |
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Ab 4.Jahr
Tätigkeitsbereich | Weiterbildungsziele |
- Bettenstationen - Hochschulambulanz |
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- Operative |
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Ab 5.Jahr
Tätigkeitsbereich | Weiterbildungsziele |
- Bettenstationen - Ambulanz/Poliklinik
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- Operative |
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4.2 Weiterbildungszeiten
Die Weiterbildungszeit umfasst 60 Monate, davon können bis zu 12 Monate in der stationären Patientenversorgung im Gebiet Chirurgie, 6 Monate in einem anderen Gebiet und bis zu 12 Monate im ambulanten Bereich angerechnet werden.
4.3 Fachgespräche
Mindestens einmal im Jahr werden Mitarbeitergespräche geführt und dokumentiert, in denen der aktuelle Weiterbildungsstand, -ziele und Fortbildungsmaßnahmen besprochen werden. Neben der klinischen Ausbildung werden gezielt auch akademische Karrierewege gefördert und Forschungs- und Habilitationsthemen geplant und intensiv betreut.
4.4 Teilnahme an Kongressen, Seminaren, Kolloquien etc.
Interne Weiterbildungsmöglichkeiten ergeben sich durch die tägliche radiologische Konferenz sowie die wöchentlichen interdisziplinären Tumorboards, in denen komplexe uro-onkologische Fälle ausführlich besprochen werden. Das Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU), das als onkologisches Spitzenzentrum von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird, organisiert regelmäßige Fortbildungsreihen zu allen onkologischen Themen.
4.5 Dokumentation
Die Dokumentation der individuellen Weiterbildungsziele erfolgt standardisiert im Rahmen der Mitarbeitergespräche mit dem Klinikdirektor. Dies beinhaltet sowohl die Dokumentation der Arbeitssituation durch den Mitarbeiter als auch der Führungskraft, sowie konkrete, individuelle Weiterbildungsmaßnahmen. Für die Dokumentation der durchgeführten Eingriffe ist der Mitarbeiter selbst verantwortlich, jedoch können diese aus dem klinikinternen EDV-System abgefragt werden.
4.6 Möglichkeit für wissenschaftliches Arbeiten/strukturierte Forschungsförderung
Die Klinik für Urologie und Kinderurologie bietet vielseitige Möglichkeiten, klinische, translationale und grundlagenwissenschaftliche Forschungsthemen zu bearbeiten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf uro-onkologischen Themen mit einem speziellen Fokus auf das Harnblasenkarzinom. Daneben werden Projekte im Bereich der Uro-Technologie, rekonstruktiven Urologie und Kinderurologie bearbeitet.
Das Urologische Forschungslabor ist modern ausgestattet und bietet alle Voraussetzungen, um experimentelle Forschungsprojekte durchzuführen. Zudem besteht eine enge Vernetzung zu anderen Forschungsgruppen sowie der Core Facility, was einen interdisziplinären Austausch und den Zugang zu hochspeziellen Technologien gewährleistet.
Die ärztlichen Mitarbeiter*innen werden bei Interesse zur wissenschaftlichen Arbeit ermutigt und an die Projekte herangeführt. In Mitarbeitergesprächen (s.o.) werden Habilitationsthemen und konkrete Forschungsprojekte besprochen und dokumentiert. Die Hilfestellung bei der Beantragung von Forschungsstipendien und Drittmitteln ist gewährleistet. Nach Möglichkeit können Mitarbeiter*innen zeitweise vom klinischen Betrieb für wissenschaftliche Arbeiten freigestellt werden.
5. Schwerpunktkompetenzen
Keine
6. Zusatzweiterbildungen
Medikamentöse Tumortherapie