Das psychosomatische Paradigma

  • Das Profil der wissenschaftlichen Psychosomatik entwickelt sich bis heute im Austausch mit und in Abgrenzung zur somatischen Medizin, Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychiatrie, zeigt dabei eine doppelte Richtung, nämlich eine psycho-somatische im engeren Sinne (Angststörungen, Zwangsstörungen, posttraumatische Störungen, Anpassungsstörungen, somatoforme Störungen, depressive Erkrankungen etc.) und eine somato-psychische Richtung (seelische Auswirkung, verhaltensmedizinische Partikularitäten und klinisch relevante abweichende Verarbeitung bei akuten oder chronischen körperlichen Erkrankungen, beispielsweise in der Schmerzbehandlung oder in der Onkologie).
     
  • Eine radikalere Auffassung des somato-psychischen-psycho-somatischen Paradigmas  besagt, dass es sich hier nicht um ein gesondertes  Gebiet handelt, sondern vielmehr um ein grundsätzliches Verständnis aller Erkrankungen als phänomenologisch leiblich zum Ausdruck kommend in Abhängigkeit von Invarianten unserer Daseinsstruktur und pathisch im eigenen Erleben und in die eigene Biographie integrierend.

 

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