Präklinische Forschung

Schwerpunkte der Forschungsgebiete im Bereich der Nuklearmedizin beinhalten die Entwicklung, Evaluation und Optimierung von onkologischen Pharmazeutika z.B. für die Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms oder von Leukämien. PSMA-spezifische Peptide stehen dabei im Vordergrund und werden mit etablierten molekularbiologischen Methoden und verschiedenen bildgebenden Verfahren erfolgreich analysiert.

Die Diagnose und Analyse neurodegenerativer Erkrankungen mittels neuartiger Tau-spezifischer Peptide stehen ebenfalls im Fokus der Arbeiten in der Abteilung für Nuklearmedizin. Die Anreicherung und Spezifität wird dabei vornehmlich in vitro oder in Gewebeschnitten untersucht.

Im Bereich der präklinischen Forschung werden in der Klinik für Nuklearmedizin modernste Methoden eingesetzt, um komplexe interdisziplinäre Projekte erfolgreich zu bearbeiten. Ein breites Spektrum an Zelllinien und große Expertise hinsichtlich Kultivierung und Erhaltung bilden dabei die Grundlage für in vitro Studien. Dazu zählen z.B. spezifische Bindungsstudien oder zeitliche Analysen der Aufnahme von radiomarkierten Peptiden, Antikörpern und anderen Substanzen. Modernste Technik, z.B. ein Chromatographie-System der aktuellen Generation für die Aufreinigung von Proteinen oder ein Durchflusszytometer für Zellstudien mit fluoreszenten Proben stehen dafür zur Verfügung.

Für autoradiographische Analysen z.B. in histologischen Präparaten, Proteingelen oder für die Überprüfung von Radiomarkierungen steht ein digitales Autoradiographiesystem mit einer Auflösung von bis zu 50 µm zur Verfügung. Zusätzlich zu der hervorragenden Auflösung dieses bildgebenden Verfahrens stellt auch die Quantifizierbarkeit einen wichtigen Vorteil dar.

In der Klinik für Nuklearmedizin ist das Interesse an Alternativmethoden zu Tierversuchen sehr groß. Eine Technik, die bereits eingesetzt und weiter optimiert wird, sind in ovo Studien am HET-CAM (Hen’s egg test – chorioallantoic membrane) Modell. Auf der Membran im Hühnerei werden dafür Tumore etabliert und Bioverteilungs- sowie Anreicherungsstudien durchgeführt, um Substanzen bereits unabhängig von Tierversuchen auf ihre Spezifität hin zu untersuchen.

Für die Analysen der Biodistribution, Anreicherung und Wirksamkeit von radiomarkierten Proben steht ein KleintierPET Focus120 der Firma Siemens zur Verfügung. In enger Zusammenarbeit mit der Core Facility für Kleintierbildgebung wird die multi-modale Bildgebung mit hochauflösenden anatomischen MR-Daten eines 11.7 T Scanners der Fa. Bruker realisiert. Die Überlagerung der Bildinformationen beider Modalitäten ermöglicht eine exzellente anatomische Lokalisation der Signale der hochsensitiven PET Messungen für die Detektion bereits geringster Konzentrationen pharmakologisch aktiver Substanzen.

In Kooperation mit dem Institut für Anorganische Chemie 2 von Prof. Mika Lindén wird an der Optimierung und Modifikation von Nanopartikeln, insbesondere mesoporösen Silika-Nanopartikeln, für die Anwendung in Bildgebung und Therapie vor allem in der Onkologie geforscht. Neue Synthesen, variable Oberflächenmodifikationen und eine verbesserte Biodistribution bei hoher Spezifität sind einige der Ziele dieser Zusammenarbeit.

Als Mitglied des Zentrums für Translationale Bildgebung (MoMan) der Universität Ulm bietet die Klinik für Nuklearmedizin mit ihrem Wissen und ihrer technischen Ausstattung den Arbeitsgruppen der Universität Unterstützung in verschiedensten Projekten an.

Sowohl in dem DFG Sonderforschungsbereich 1279 „PepIni“ aber auch im EU Projekt „Hyperdiamond“ ist die Klinik für Nuklearmedizin beteiligt und unterstützt mit ihrer Expertise in hochsensitiver Bildgebung und mit unterschiedlichen präklinischen Modellen diese und andere Forschungsprojekte der Universität und des Universitätsklinikums in Ulm.

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Klinik für Nuklearmedizin
Albert-Einstein-Allee 23