Kinder psychisch kranker Eltern

Projekte und Initiativen zur verbesserten Unterstützung und Versorgung von Kindern psychisch kranker Eltern

Schlagworte

Risikogruppe, psychische Störungen, Prävention, Gesundheitsförderung, Versorgungsangebot, Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

Projektleitung

Kooperationspartner

Nationales Zentrum Frühe Hilfen, NZFH

Bezirkskrankenhaus Augsburg, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Projektlaufzeit

Bis 02.01.2018

Projektbeschreibung

Kinder psychisch kranker Eltern sind häufig chronisch und vielfältig belastet mit hohen Risiken für ihre psychische Gesundheit. Risiken liegen in der Kumulation und Wechselwirkung von eingeschränkten elterlichen Beziehungs- und Erziehungskompetenzen, psychosozialen sowie genetischen Belastungen. Kinder psychisch kranker Eltern sind eine ausgewiesene Hochrisikogruppe. Demgegenüber werden sie häufig unzureichend und/oder fachlich nicht adäquat unterstützt und versorgt. Mögliche Gründe dafür liegen in fehlenden (alters-) adäquaten und spezifischen Hilfen und Angeboten sowie in fehlenden bzw. wenig verbindlichen interdisziplinären Kooperations- und Vernetzungsstrukturen. Strukturell bedingte (Schnittstellen-) Probleme zwischen Soziallsystemen erschweren die fachlich zwingende interdisziplinäre Unterstützung und Versorgung. Über verschiedene Projekte und Initiativen hinweg werden sowohl fachliche als auch strukturelle/finanzielle Lücken und Defizite analysiert und Empfehlungen und interdisziplinäre Modelle für die Optimierung der Unterstützung und Versorgung von Kindern psychisch kranker Eltern entwickelt.

Zur Erweiterung der bisher schmalen Datenbasis über die Versorgungssituation von Kindern psychisch kranker Eltern werden eine systematische nationale und internationale Literatur- und Datenbankrecherche durchgeführt. Sie bietet eine Basis für die Planung und Umsetzung empirisch geprüfter Präventions- und Interventionsansätze (Förderung durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung). Ferner werden die Belastungen und interdisziplinären Unterstützungs- und Versorgungsbedarfe von Kindern stationär versorgter psychisch kranker Eltern an zwei Kliniken über 6 Monate hinweg erhoben (Ingrid & Frank Stiftung). Exemplarische fachpolitische Initiativen sind Fachtage (Ingrid & Frank Stiftung, NZFH), Expertenworkshops oder die Durchführung eines Parlamentarischen Abends (in Kooperation mit dem NZFH) sowie die Erstellung eines Eckpunktepapiers zur interdisziplinären Unterstützung und Versorgung von Säuglingen und Kleinkindern von Eltern mit psychischen Erkrankungen im Kontext der Frühen Hilfen.

Publikationen und erstellte Materialien

  • Kölch, M., Ziegenhain, U. & Fegert, J. (2014). Kinder psychisch kranker Eltern – Herausforderungen für eine interdisziplinäre Kooperation in Betreuung und Versorgung. Weinheim: Beltz Juventa.
  • Kölch, M. & Ziegenhain, U. (2015). Bessere Versorgung für Kinder von psychisch kranken Eltern – Frühe Hilfen, Familienpsychiatrie und -psychotherapie als interdisziplinäre Aufgabe. Nervenheilkunde, 34(01/02), 49-54.
  • Pillhofer, M., Ziegenhain, U., Fegert, J.M. Hoffmann, T. & Paul, M. (2016). Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen im Kontext Früher Hilfen. Eckpunktepapier. Köln: Nationales Zentrum Frühe Hilfen.

Kontaktadresse

Profilbild von Prof. Dr. phil. Ute Ziegenhain

Prof. Dr. phil. Ute Ziegenhain

Sekretariat

Mail: forschungshaus.kjp@uniklinik-ulm.de

Gefördert von:

Ingrid und Frank-Stiftung

Nationales Zentrum Frühe Hilfen

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung