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Interdisziplinäre Weiterentwicklung von Kompetenzen für Betreuer/-innen in stationären Jugendhilfeeinrichtungen und Kriseninterventionszentren

Schlagworte

Jugendhilfe, länderübergreifend, Weiterbildung, interdisziplinär, Kooperation, Krisenintervention

Projektleitung

Koordination: Jugend am Werk Steiermark GmbH

Kooperationspartner

Italien: FormAzione Co&So Network

Griechenland: ARSIS - Association for the Social Support of Youth

Deutschland: Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Ulm

Rumänien: Directia Generala de Asistenta Sociala si Protectia Copilului Harghita

Großbritannien: Volunteering Matters

Österreich: E.N.T.E.R. GmbH

Projektlaufzeit

09/2015-09/2017

Projektbeschreibung

Jugendhilfe spielt als Teil des Jugendschutzes eine wichtige Rolle, um Jugendliche zu unterstützen, eine gesunde Entwicklung sowie Bildung zu ermöglichen. Der familiäre Hintergrund von Jugendlichen in Einrichtungen der Jugendhilfe ist oft durch hohe Risikokonstellationen geprägt, wie sexuelle Gewalt, Armut, soziale Isolation oder psychische Erkrankungen der Eltern. Zu den belasteten Jugendlichen gehören auch Straßenkinder und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die Komplexität der Fälle führt dazu, dass die Anforderungen an die Mitarbeiter/-innen der Jugendhilfe stark gestiegen sind. Neben höheren Qualifikationen und spezifischem Fachwissen gewinnen (sozial-)pädagogische Kompetenzen, Netzwerk–Fähigkeiten, Krisenmanagement und traumapädagogische Konzepte zunehmend an Bedeutung. Das Ziel des Projekts ist es durch die Entwicklung einer länderübergreifenden Weiterbildung, die Kompetenzen von Mitarbeiter/-innen der Jugendhilfe im Umgang mit Jugendlichen in Krisensituationen zu erweitern.

Das Projekt besteht aus drei Teilen:

  1. Durchführung einer Explorationsstudie in Fragebogenform, um einen Überblick über die spezifischen Systeme der Jugendhilfe in den verschiedenen Ländern zu erhalten sowie konkrete Bedarfe zu erfassen.
  2. Entwicklung des Weiterbildungslehrplans mit Fokus auf Krisenintervention, interdisziplinärer Kooperation und traumapädagogischen Ansätzen.
  3. Nach Durchführung und Evaluation der Weiterbildung sollen Empfehlungen an politische Entscheidungsträger für zukünftige Aus- und Weiterbildungen der Mitarbeiter der Jugendhilfe auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene formuliert werden.

Eine internationale Tagung in Graz, Österreich, mit Präsentation und Diskussion der Ergebnisse bildet den Schlusspunkt dieses zweijährigen Erasmus+-Projekts.

Publikationen und erstellte Materialien

Intellectual Output 1 - INCREASE-Forschungsstudie

Um mehr über den Bedarf der Zielgruppe im jeweiligen Partnerland zu erfahren, wurde eine Untersuchung durchgeführt, die sich auf Inhalte, Aufbau und Dauer der geplanten Weiterbildung konzentrierte. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden in einem Forschungsbericht veröffentlicht, welcher als Basis für die Entwicklung des INCREASE-Curriculums diente.

Intellectual Output 2 - INCREASE-Curriculum

Auf Grundlage des Feedbacks hinsichtlich des Weiterbildungsbedarfs von Mitarbeiter/-innen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe, entwickelten die Partner ein Curriculum, das sich besonders den Themen interdisziplinäres Fachwissen und Zusammenarbeit mit ergänzenden Unterstützungssystemen widmet. Ebenso entwickelten die Partner die dazugehörigen Begleitunterlagen und Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung. Eine Anrechnung der Weiterbildung über das ECVET-System ist möglich. Das Weiterbildungsprogramm wurde in der Folge in den Partnerländern mit der Zielgruppe pilotiert.

Intellectual Output 3 - INCREASE-Youth Policy Recommendation Paper

Ein „Recommendation Paper“ begleitete den gesamten Entwicklungsprozess. Dieses enthält Empfehlungen für politische Entscheidungsträger und behandelt die Verbesserung der Situation in der stationären Krisenintervention sowie Betreuung und Begleitung für junge Menschen in den Partnerländern und der gesamten EU. Das „Recommendation Paper“ wurde während der Abschlusstagung fertiggestellt und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Gefördert von:

European Commission