JAEL

Jugendhilfeverläufe: Aus Erfahrung Lernen

     

Schlagworte

Heimerziehung, Transition, Psychopathologie, Trauma, Jugenddelinquenz, E-Learning

Projektleitung

Dr. Marc Schmid

Leitender Psychologe Forschung, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik

Universitäre Psychiatrische Klinik Basel

Kooperationspartner

Prof. Dr. Jörg M. Fegert

Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie

Universitätsklinikum Ulm

Projektlaufzeit

01.10.2016 – 31.12.2024

Projekthintergrund & Ziel des Projektes

In der Schweiz lebt 1% aller Kinder, Jugendlichen und Adoleszenten in sozialpädagogischen Wohngruppen. Ein großer Teil dieser Heranwachsenden weist in mehreren Lebensbereichen einen pädagogischen Unterstützungsbedarf auf und hat in der Regel schon eine Vorgeschichte ambulanter und stationärer Hilfsmaßnahmen.

Im Zeitraum von 2007 bis 2012 wurden in einem Forschungsprojekt „MAZ – Modellversuch Abklärung und Zielerreichung“ (www.jael-​portal.ch/de/maz_de/) knapp 600 Jugendliche aus über 60 sozialpädagogischen Institutionen in verschiedenen Regionen der Schweiz untersucht. Die Ergebnisse zeigten eine deutlich überdurchschnittliche psychosoziale Belastung der Kinder und Jugendlichen.

Im Nachfolgeprojekt JAEL wurden diese Jugendlichen erneut untersucht. Ziel der Untersuchung war es zu ermitteln, welche Faktoren Verläufe von stationären sozialpädagogischen Maßnahmen und die Transition in die Selbstständigkeit positiv beeinflussen und welche Faktoren negative Auswirkungen haben. Die ermittelten Faktoren wurden in einem Online-​Kurs aufgearbeitet, mit welchem Fachpersonen, die im stationären Kontext mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, geschult wurden. Den Fachpersonen sollte vermittelt werden, was sie in der Hilfeplanung mit Jugendlichen, die Risikofaktoren aufweisen, beachten müssen und wie Faktoren, die zu günstigen Verläufen führen, gefördert werden können.

Projektbeschreibung

Im JAEL-Projekt wurden die mittlerweile jungen Erwachsenen des MAZ-Forschungsprojektes erneut zu ihrer aktuellen Lebenssituation befragt. Das Studiendesign erlaubte es einerseits, die längerfristigen Entwicklungsverläufe der Transition ins junge Erwachsenenalter zu beschreiben, und andererseits Einsicht zu bekommen, wie die ehemalig außerfamiliär untergebrachten Kinder und Jugendlichen selbst diese Zeit erlebt haben. Die Erkenntnisse von JAEL wurden in einem E-​Learning-Programm aufbereitet. Dieses soll Fachpersonen aus der Praxis erlauben, mehr Sicherheit im Umgang mit Risiko-​ und Schutzfaktoren zu erhalten, um eine positive Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu fördern. Dieses E-​Learning-Konzept wurde vom Team der Kinder-​ und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Ulm extern evaluiert.

Das E-​Learning-Programm wurde im Projektzeitraum entwickelt und erfolgreich evaluiert. Im März 2021 wurde der erste Prototyp ausgiebig getestet. Nach inhaltlichen und formalen Überarbeitungen startete im März 2022 ein weiterer Testdurchlauf in der Deutschschweiz. Weitere Testdurchläufe in der französisch-​ und italienischsprachigen Schweiz fanden 2023 statt.

Kontaktadresse

Gefördert von:

Schweizer Bundesamt für Justiz