Fostering Changes

Ein Elterntraining für Pflegeeltern

Schlagworte

Pflegekinder, Adoptivkinder, Pflegeeltern, Adoptiveltern, Elterntraining, Trauma

Projektleitung

Projektlaufzeit

04/2022 – 03/2024

Projektwebseite

www.fostering-changes.de (ab Ende April 2022)

Projekthintergrund

Etwa 90.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland leben in Pflegefamilien. Diese Kinder haben ein sehr hohes Risiko einer ungünstigen Entwicklung in fast allen Lebensbereichen, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Schule und Sozialverhalten. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Zum einen haben Pflegekinder häufig bereits in ihrer Herkunftsfamilie Misshandlung, Vernachlässigung oder Bindungsabbrüche erlebt, was wiederum das Risiko für weitere psychische Störungen erhöht. Zum anderen sind auch Pflegeeltern mit den Verhaltensauffälligkeiten und emotionalen Bedürfnissen ihrer Pflegekinder häufig überfordert.

Ein Faktor hierbei ist, dass in Deutschland Pflegeeltern nicht immer systematisch für ihre Aufgabe geschult werden und lernen, wie sie mit den Verhaltensauffälligkeiten ihrer Pflegekinder konstruktiv umgehen und diese bestmöglich fördern können.

Unser Forschungsvorhaben hat daher zum Ziel, das in Großbritannien bereits erfolgreich etablierte Trainingsprogramm für Pflegeeltern „Fostering Changes“ (ein Gruppentraining mit einem Umfang von 12 Einheiten zu je drei Stunden) für den deutschen Sprach- und Kulturraum zu adaptieren und in einer Pilotstudie wissenschaftlich zu untersuchen.

Projektbeschreibung

Die Studie ist als Pilotstudie im Sinne einer Machbarkeitsstudie geplant, es können Eltern von Pflegekindern im Alter von 2-11 Jahren teilnehmen, die über hinreichende deutsche Sprachkenntnis für die Teilnahme am Elterntraining verfügen.

Insgesamt wird angestrebt, 72 Pflegeeltern (d.h. sechs Gruppendurchläufe) für die Studienteilnahme zu gewinnen, die Rekrutierung erfolgt in erster Linie über die lokalen Jugendämter. Die Gesamtdauer des Forschungsvorhabens ist auf 24 Monate angelegt.

Wichtigste Zielgröße ist ein von den Pflegeeltern festgelegtes, spezifisches Problemverhalten des jeweiligen Pflegekindes, welches mit der „Carer-Defined Problems Scale“ zu Beginn und nach Ende des Elterntrainings gemessen wird.

Weitere Zielvariablen sind die Bindungsqualität zwischen Pflegeeltern und –kind, die Selbstwirksamkeit der Pflegeeltern, die klinische Symptomatik des Pflegekindes und der Erziehungsstil der Pflegeeltern.

Ergänzend werden soziodemographische Daten der Pflegefamilien erfasst.

Kontaktadresse

Prof. Dr. Dr. Christian Bachmann

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Universitätsklinikum Ulm
Steinhövelstraße 5
89075 Ulm
christian.bachmann@uniklinik-ulm.de

 

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