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Affek­tive Dys­re­gu­la­tion – Opti­mie­rung von Prä­ven­tion und The­ra­pie

   

Schlag­worte

Affek­tive Dys­re­gu­la­tion, Hoch­ri­si­ko­po­pu­la­tio­nen

Pro­jekt­lei­tung

  • Profilbild von Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert

    Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert

    Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­psych­ia­trie, Psy­cho­so­ma­tik und Psy­cho­the­ra­pie

  • Profilbild von Prof. Dr. med. Michael Kölch

    Prof. Dr. med. Michael Kölch

Koope­ra­ti­ons­part­ner

Das Ver­bund­pro­jekt umfasst sechs Teil­pro­jekte (TP).

  • TP 1: Koor­di­na­tion (Uni­ver­si­tät Köln, Prof. Dr. Man­fred Döpf­ner)
  • TP 2: Erfas­sung und Epi­de­mio­lo­gie Affek­ti­ver Dys­re­gu­la­tion (Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Hamburg-​Eppendorf, Prof. Dr. Ulrike Ravens-​Sieberer)
  • TP 3: Neu­ro­bio­lo­gie und Neu­ro­psy­cho­lo­gie bei affek­ti­ver Dys­re­gu­la­tion (Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Dres­den, Prof. Dr. Veit Röß­ner)
  • TP 4: Anpas­sung und Eva­lua­tion eines bestehen­den Internet-​ basier­ten Eltern­trai­nings für Eltern von Kin­dern mit affek­ti­ver Dys­re­gu­la­tion (Uni­ver­si­tät Köln, Prof. Dr. Char­lotte Hanisch )
  • TP 5: Wirk­sam­keits­über­prü­fung einer indi­vi­dua­li­sier­ten, modu­la­ren Behand­lung von Kin­dern mit affek­ti­ver Dys­re­gu­la­tion und komor­bi­den Stö­run­gen (Uni­ver­si­tät Köln, Dr. Anja Görtz-​Dorten)
  • TP 6: Wirk­sam­keit eines per­so­na­li­sier­ten modul­ba­sier­ten ambu­lan­ten Behand­lungs­pro­gramms für affek­tive Dys­re­gu­la­tion und komor­bide Stö­run­gen bei Heim- und Pfle­ge­kin­dern (Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm, Prof. Dr. Jörg Fegert)

Pro­jekt­lauf­zeit

01.09.2017-31.08.2021

Pro­jekt­be­schrei­bung

Affek­tive Dys­re­gu­la­tion im Sinne einer über­mä­ßi­gen Reak­ti­vi­tät auf nega­tive Sti­muli mit einer affek­ti­ven Kom­po­nente (Ärger­ge­fühle) und einer ver­hal­tens­be­zo­ge­nen Kom­po­nente (aggres­si­ves Ver­hal­ten) spielt als dia­gno­se­über­grei­fen­den­des Sym­ptom im Rah­men von ver­schie­de­nen psy­chi­schen Stö­run­gen im Kindes-​ und Jugend­al­ter eine zen­trale Rolle. Affek­tive Dys­re­gu­la­tio­nen bei Kin­dern zeich­nen sich durch hohe Prä­va­lenz­ra­ten, einen frü­hen Beginn sowie (ins­be­son­dere bei feh­len­der Behand­lung) durch eine hohe Sta­bi­li­tät, ein­her­ge­hend mit einer bedeut­sa­men Beein­träch­ti­gung des psy­cho­so­zia­len Funk­ti­ons­ni­veaus der Betrof­fe­nen, aus. Gerade Kin­der in Fremd­plat­zie­run­gen zei­gen die­ses Ver­hal­ten beson­ders häu­fig, es ist sowohl Grund für Jugend­hil­fe­maß­nah­men, wie oft auch Grund für vor­zei­tige Abbrü­che der­sel­ben. Vor allem frühe belas­tende Kind­heits­er­eig­nisse soge­nannte adverse childhood expe­ri­en­ces (ACE, z.B. Ver­nach­läs­si­gung, Miss­hand­lung, Miss­brauch), die gehäuft in der Gruppe von Heim­kin­dern und Pfle­ge­kin­dern zu fin­den sind, kön­nen nach bis­he­ri­gem For­schungs­stand zu die­sem pro­ble­ma­ti­schen Ver­hal­ten bei­tra­gen. Die Erfah­rung von ACE sind auch ein Prä­dik­tor für spä­tere erhöhte Raten an Delin­quenz und Sub­stanz­ab­usus. Trotz einer Zunahme von For­schungs­ar­bei­ten in die­sem Gebiet besteht wei­ter­hin der Bedarf für die Opti­mie­rung indi­vi­dua­li­sier­ter Behand­lungs­stra­te­gien, um Behand­lungs­er­folge zu ver­bes­sern und sub­jek­tive sowie öko­no­mi­sche Belas­tun­gen zu ver­min­dern.

Im Rah­men des Ver­bund­pro­jek­tes ist Ulm für das Teil­pro­jekt 6 Adopt-​Institution zustän­dig, wel­ches sich auf Hoch­ri­si­ko­po­pu­la­tio­nen (Heim- und Pfle­ge­kin­der) fokus­siert. Ziel des Teil­pro­jek­tes ist die Ent­wick­lung und Eva­lua­tion eines indi­vi­dua­li­sier­ten, modu­la­ri­sier­ten Behand­lungs­an­sat­zes im Rah­men einer

ran­do­mi­sier­ten Kon­troll­grup­pen­stu­die zur inten­si­ven ambu­lan­ten Psy­cho­the­ra­pie und trau­ma­päd­ago­gi­schen Bera­tung bei der Hoch­ri­si­ko­po­pu­la­tion von Kin­dern in Fremd­un­ter­brin­gung. Die indi­vi­dua­li­sierte, modu­lar auf­ge­baute Behand­lung beinhal­tet zehn kognitiv-​verhaltenstherapeutische Module, die auf empi­risch eva­lu­ier­ten deut­schen Behand­lungs­pro­gram­men basie­ren, ein Pharmakotherapie-​Modul mit Psy­cho­sti­mu­lan­zien für Aufmerksamkeitsdefizit-​Hyperaktivitätsstörungen, sowie eine trau­ma­päd­ago­gi­sche/-​therapeutische Inter­ven­tion.

Der­zeit fin­den in den Insti­tu­tio­nen Info­ver­an­stal­tun­gen zum Pro­jekt statt und mög­li­che Teil­neh­mende wer­den rekru­tiert.

Kon­takt­adresse

Tele­fon:  0731 500 61768

          0731 500 62675

Mail:     adopt.stu­die@uniklinik-​ulm.de

Web­site:www.adopt-​studie.de

 

Geför­dert von:

Bun­des­mi­nis­te­rium für Bil­dung und For­schung