Die Rolle von oxi­da­ti­vem Stress in dem Zusam­men­spiel von belas­ten­den Kind­heits­er­leb­nis­sen und psy­chi­schen Auf­fäl­lig­kei­ten bei jun­gen Men­schen die in der Jugend in Jugend­hil­fe­ein­rich­tun­gen unter­bracht waren (JAEL­red)

   

Pro­jekt­lei­tung

Prof. Dr. Vera Cle­mens, Ulm, Deutsch­land

Dr. Marc Schmid, Kinder-​ und Jugend­psych­ia­trie, Uni­ver­si­täts­spi­tal Basel, Schweiz

Prof. Dr. Paul Klau­ser, Zen­trum für Psych­ia­tri­sche Neu­ro­wis­sen­schaf­ten, Psych­ia­trie des Uni­ver­si­täts­spi­tals Lau­sanne, Schweiz

Pro­jekt­lauf­zeit

01.12.2022 – 30.11.2025

Pro­jekt­hin­ter­grund

In der Schweiz lebt 1% aller Kin­der, Jugend­li­chen und Ado­les­zen­ten in sozi­al­päd­ago­gi­schen Wohn­grup­pen. Ein gro­ßer Teil die­ser Her­an­wach­sen­den weist in meh­re­ren Lebens­be­rei­chen einen päd­ago­gi­schen Unter­stüt­zungs­be­darf auf und hat in der Regel schon eine Vor­ge­schichte ambu­lan­ter und sta­tio­nä­rer Hilfs­maß­nah­men.

Im Zeit­raum von 2007 bis 2012 wur­den in einem For­schungs­pro­jekt „MAZ – Modell­ver­such Abklä­rung und Ziel­er­rei­chung“ (www.jael-​​portal.ch/de/maz_de/) knapp 600 Jugend­li­che aus über 60 sozi­al­päd­ago­gi­schen Insti­tu­tio­nen in ver­schie­de­nen Regio­nen der Schweiz unter­sucht. Die Ergeb­nisse zeig­ten eine deut­lich über­durch­schnitt­li­che psy­cho­so­ziale Belas­tung der Kin­der und Jugend­li­chen.

Im Nach­fol­ge­pro­jekt JAEL wur­den diese Jugend­li­chen erneut unter­sucht. Ziel der Unter­su­chung war es zu ermit­teln, wel­che Fak­to­ren Ver­läufe von sta­tio­nä­ren sozi­al­päd­ago­gi­schen Maß­nah­men und die Tran­si­tion in die Selbst­stän­dig­keit posi­tiv beein­flus­sen und wel­che Fak­to­ren nega­tive Aus­wir­kun­gen haben.

Pro­jekt­be­schrei­bung

Belas­tende Kind­heits­er­fah­run­gen (ACEs) sind bekannte Risi­ko­fak­to­ren für psy­chi­sche Stö­run­gen.  Es gibt immer mehr Belege dafür, dass eine Dys­re­gu­la­tion der Hypothalamus-​Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) und ent­zünd­li­che Pro­zesse den Weg zwi­schen ACEs und Gesund­heits­pro­ble­men ver­mit­teln. Aller­dings ist wenig über die zugrun­de­lie­gen­den Mecha­nis­men bekannt und dar­über, wie die Inter­ak­tio­nen zwi­schen HPA-​Stressachse und Ent­zün­dung zu solch schlim­men Fol­gen füh­ren. Ein feh­len­der Schlüs­sel könnte oxi­da­ti­ver Stress (OS) sein, von dem gezeigt wurde, dass er sowohl mit der HPA-​Achse als auch mit Ent­zün­dun­gen bei psy­chi­schen Stö­run­gen eng inter­agiert. Das Gehirn ist sehr emp­find­lich gegen­über OS, ins­be­son­dere wäh­rend der Ent­wick­lung. Die­ses Pro­jekt zielt dar­auf ab, die Rolle von OS bei der Ent­wick­lung psy­chi­scher Stö­run­gen nach ACEs in einer gut cha­rak­te­ri­sier­ten Längsschnitt-​Studienkohorte jun­ger Erwach­se­ner, die wäh­rend ihrer Ado­les­zenz in Jugend­hil­fe­ein­rich­tun­gen gelebt haben, zu eva­lu­ie­ren (JAEL-​Studie). Kin­der und Jugend­li­che in Jugend­hil­fe­ein­rich­tun­gen haben ein hohes Risiko für bei­des - ACEs und psy­chi­sche Stö­run­gen.

Ziel des Pro­jek­tes ist es, Ver­än­de­run­gen des OS-​Status im Zusam­men­spie von ACEs und psy­chi­sche Pro­bleme zu unter­su­chen sowie das Zusam­men­spiel zwi­schen OS und ande­ren neu­ro­bio­lo­gi­schen Para­me­tern wie Ent­zün­dung, Telo­me­ren und Akti­vie­rung der HPA-​Achse zu ana­ly­sie­ren.

Kon­takt­adresse

Geför­dert von:

Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft (DFG)