EMPOWER-TRANS*

Das Innovationsfondprojekt EMPOWER-TRANS* – Entwicklung und Implementierung innovativer, digitaler Informations-/Schulungskonzepte für Kinder/Jugendliche/deren Familien mit Geschlechtsdysphorie - startet im Juni 2024 und ist in der Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie angesiedelt der Universitätsklinik Ulm angesiedelt.

In den letzten Jahren zeigt sich eine stetige Zunahme von Kindern und Jugendlichen, bei denen das zur Geburt zugewiesene Geschlecht und die selbst empfundene Geschlechtsidentität nicht übereinstimmen. Aufgrund dieser fehlenden Übereinstimmung kann sich ein starker Leidensdruck entwickeln. Der Wunsch nach Auflösung dieses Leidensdrucks führt häufig zur Inanspruchnahme geschlechtsangleichender medizinischer Behandlungen, wie beispielsweise hormonelle und chirurgische Eingriffe. Die Behandlung und Information dieser Personengruppe ist komplex und erfordert die Einbindung verschiedener Fachdisziplinen. An die Versorgung von minderjährigen Betroffenen besteht zudem ein besonders hoher Qualitätsanspruch. Hierfür stehen bundesweit nur wenige Spezialzentren und Schwerpunktpraxen zur Verfügung. Die dadurch entstehenden langen Wartezeiten können den Leidensdruck zusätzlich erhöhen. 

Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Erprobung eines digitalen Informations- und Schulungsangebotes aus unterschiedlichen Disziplinen. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie ihre Sorgeberechtigte sollen damit eine umfassende Aufklärung und Hilfe für das Selbstmanagement im Alltag erhalten. Da die Unterstützung auf digitalem Weg angeboten wird, können die fachpersonellen und finanziellen Ressourcen optimal eingesetzt werden. So können häufig angefragte Informationen bereits vor einem ärztlichen Erstgespräch bereitgestellt werden. Die Erstgespräche können in Folge kürzer und individueller gestaltet werden. Dies steigert wiederum die Kapazitäten für eine Terminvergabe und verkürzt Wartezeiten. Im Erfolgsfall eröffnet das Angebot Betroffenen einen schnellen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen und umfassenden Aufklärung, verringert hohen Leidensdruck und hilft, eine Unter- und vor allem Fehlversorgung zu vermeiden.

Das Projekt wird vom Innovationsfond mit 4,9 Millionen Euro gefördert.
Die Entwicklung der webbasierten Plattform startet im Juni 2024 und wird voraussichtlich 1,5 Jahre benötigen. Geplant können dann betroffene Familie diese ab dem 01.01.2026 nutzen. 
 

Konsortialpartner:
Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken gGmbH, BARMER, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Evangelische Kliniken Essen-Mitte gGmbH, Universitätsmedizin Greifswald, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Techniker Krankenkasse, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Kooperationpartner: 
Pädiatrische Endokrinologie, Endokrinologikum Hamburg; Praxisgemeinschaft Kinder- & Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Ev. Krankenhaus Köln; Trans-Kinder-Netz e.V. (Familien und Angehörige mit minderjährigen trans Kindern); Bundesverband Trans* e.V.; Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität dgti e.V.
 

Profilbild von Prof. Dr. med. Annette Richter-Unruh

Prof. Dr. med. Annette Richter-Unruh

Konsortialführung EMPOWER-TRANS*

Profilbild von  Cindy Holland

Cindy Holland

Projektkoordination EMPOWER-TRANS*