Schwerpunkt Hormonelle Erkrankungen - Endokrinologie
Endokrinologie (griechisch ἔνδον endon = „innen“ und κρίνειν krinein = „abscheiden“, „absondern“) ist die Lehre von der Morphologie und Funktion endokriner Drüsen und von den Hormonen sowie deren Regelungs- und Wirkungsmechanismen (aus Pschyrembel Klinisches Wörterbuch).
Hormone vermitteln als köpereigene Signalstoffe die Kommunikation zwischen verschiedenen Organen im Körper und regulieren zahlreiche Stoffwechselvorgänge. Wichtige Prozesse und Funktionen, die durch Hormone gesteuert werden, sind beispielsweise das Wachstum eines Menschen, die Geschlechtsentwicklung und die Ausbildung der Geschlechtsreife, die Regulation des Mineralhaushalts und Wasserhaushalts, u.v.m.. Neue Erkenntnisse zeigen, dass Hormone auch den Energiehaushalt und damit das Körpergewicht regulieren.
Es handelt sich dabei um komplexe Regelkreise und Signalübertragungssysteme, an der zahlreiche Komponenten beteiligt sind. Kommt es zu Störungen innerhalb dieser Hormonsysteme können normale Stoffwechselvorgänge und Entwicklungsprozesse nicht mehr richtig oder gar nicht mehr ablaufen. Das Fachgebiet der Endokrinologie beschäftigt sich mit der Bildung und Wirkungsweise von Hormonen und deren Störungen, die ursächlich für bestimmte Krankheitsbilder sind.
Bei der Entwicklung eines Kindes und Jugendlichen spielen hormonelle Vorgänge eine zentrale Rolle. Daher ist es sehr wichtig, dass Störungen rechtzeitig erkannt und altersgerecht behandelt werden, um Folgeerkrankungen möglichst zu vermeiden. Endokrine Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen unterscheiden sich von denen bei Erwachsenen und bedürfen einer spezialisierten Behandlung durch pädiatrische Endokrinologen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in einem interdisziplinären Team, um Kinder und Jugendliche mit endokrinen Erkrankungen bestmöglich zu behandeln und bei der weiteren körperlichen Entwicklung zu begleiten.
- Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und ihren übergeordneten Zentren im Gehirn (Hypothalamus), der Nebennieren, der Geschlechtsdrüsen (Gonaden), der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse
- Störungen des Wachstums, Kleinwuchs und Hochwuchs
- Störungen der Gewichtsregulation (der Energiehomöostase des Körpers)
- Störungen des Pubertätsentwicklung
- Störungen des Knochenstoffwechsels
- Lipodystrophien und Fettgewebserkrankungen
- Endokrine Erkrankungen nach Tumorerkrankungen im Kindes- und Jugendalter
- Hirsutismus
- Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts
- Störungen des Calzium- und Phosphathaushalts
- Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD, engl. "differences of sex development")
- Störungen des Testis und des männlichen Genitals
- Störungen der Ovarien, der Brust und des weiblichen Genitaltraktes
- Endokrine Störungen bei syndromalen und komplexen Erkrankungen
- Polyendokrinopathien
- Endokrine Tumore