Sehr geehrte Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten,
sehr geehrte Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen,
sehr geehrte Besu­cher unse­rer Inter­net­seite,

die Angio­lo­gie ist die Lehre von den Gefä­ßen und deren Erkran­kun­gen und ein Teil­ge­biet der Inne­ren Medi­zin. Sie befasst sich mit der Ent­ste­hung, der Häu­fig­keit (Epi­de­mio­lo­gie), der Dia­gnose und der The­ra­pie von Erkran­kun­gen der Arte­rien, Venen und Lymph­ge­fäße.
Es steht Ihnen im sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Bereich ein erfah­re­nes Team von Ärz­ten, Medi­zi­ni­schen Fach­an­ge­stell­ten, Phy­sio­the­ra­peu­ten und Pfle­gen­den zur Ver­fü­gung.
Viele Gefäß­er­kran­kun­gen ver­lau­fen chro­nisch und beein­flus­sen die Lebens­qua­li­tät des Pati­en­ten unter Umstän­den erheb­lich. Gemein­sam mit Ihnen erstellt unser Behand­lungs­team ein auf Sie und Ihre Bedürf­nisse zuge­schnit­te­nes Behand­lungs­kon­zept. Neben der rich­ti­gen medi­ka­men­tö­sen Behand­lung ste­hen modernste inva­sive The­ra­pie­op­tio­nen zur Ver­fü­gung. Güns­tige Ver­hal­tens­wei­sen wer­den ver­mit­telt, mit denen Sie selbst den Krankheits-​ bzw. Hei­lungs­ver­lauf posi­tiv beein­flus­sen kön­nen. Im Anschluss an die sta­tio­näre Behand­lung erhal­ten sie Ter­mine zur Nach­sorge in unse­rer Angio­lo­gi­schen Ambu­lanz.

Profilbild von Prof. Dr. med. Armin Imhof

Prof. Dr. med. Armin Imhof

Profilbild von Dr. med. Michael Radermacher

Dr. med. Michael Rader­ma­cher

Dia­gnos­tik und The­ra­pie

Wird bei einem Pati­en­ten eine Erkran­kung der Gefäße (Arte­rien oder Venen) ver­mu­tet ste­hen im gefäß­me­di­zi­ni­schen Funk­ti­ons­be­reich unse­rer Gefäß­sprech­stunde alle für die Dia­gnos­tik not­wen­di­gen Unter­su­chungs­me­tho­den zur Ver­fü­gung. Dazu gehö­ren:

  • Duplex­so­no­gra­fie
  • CW-​Dopplersonografie und Dopp­ler­druck­mes­sung
  • Lauf­ban­der­go­me­trie
  • Kapil­lar­mi­kro­sko­pie
  • Arte­ri­elle und venöse Stufen-​ und Ver­schluss­plethys­mo­gra­phie
  • Akrale Licht­plethys­mo­gra­phie
  • MRT der Gefäße

Erhär­tet sich der Ver­dacht auf eine Gefäß­er­kran­kung ste­hen wei­tere Unter­su­chungs­me­tho­den zur Ver­fü­gung. Die wei­ter­füh­rende Dia­gnos­tik erfolgt häu­fig mit­tels Kathe­ter­tech­ni­ken und erlaubt in vie­len Fäl­len bereits eine gezielte The­ra­pie.
Im Ein­zel­nen sind dies:

  • Digi­tale Sub­trak­ti­ons­an­gio­gra­fie der Gefäße
  • CO2-​Angiographie bei Nie­ren­funk­ti­ons­stö­rung
  • Intra­vasku­lä­rer Ultra­schall und Druck­draht­mes­sung (FFR)
  • Inter­ven­tio­nelle The­ra­pie bei Eng­stel­len oder Ver­schlüs­sen der Arte­rien mit­tels Bal­lon­di­la­ta­tion und Ein­brin­gen von Gefäß­stüt­zen (Stents) und Anwen­dung medi­ka­men­ten­be­schich­te­ter Bal­lons
  • Kathe­te­ra­the­rek­to­mie
  • Spe­zi­elle Bal­lon­tech­ni­ken (Cutting-​Ballon, Scoring-​Ballon)
  • Inter­ven­tio­nelle The­ra­pie bei aku­ten und chro­ni­schen Becken­venen­throm­bo­sen
  • Inter­ven­tio­nelle The­ra­pie bei aku­ten Lun­gen­ar­te­ri­en­em­bo­lien

Peri­phere arte­ri­elle Ver­schluss­krank­heit (pAVK):
Die pAVK ist bedingt durch Eng­stel­len (Steno­sen) oder Ver­schlüsse in den Arte­rien und wird am häu­figs­ten durch Athe­ro­skle­rose ver­ur­sacht. Sie kann akut oder chro­nisch auf­tre­ten. Bei Belas­tung ent­ste­hen Schmer­zen auf­grund der unzu­rei­chen­den Durch­blu­tung, an den Bei­nen all­ge­mein bekannt als Schau­fens­ter­krank­heit. Eng­stel­len oder Ver­schlüsse der Arte­rien wer­den eröff­net wenn es zu Beschwer­den auf­grund der Durch­blu­tungs­stö­rung kommt und die kon­ser­va­tive The­ra­pie mit Geh­trai­ning und Medi­ka­men­ten nicht aus­reicht.
Neben der klas­si­schen Chir­ur­gie (Bypass-​Operation) wird heute immer mehr die weni­ger inva­sive Methode mit­tels Kathe­ter­tech­nik ver­wen­det. Übli­cher­weise kann über einen Zugang über die Leis­ten­ar­te­rie jeder Bereich des Kör­pers mit­tels Kathe­ter erreicht wer­den und mit Bal­lons und dem Ein­brin­gen von Gefäß­stüt­zen (Stents) Eng­stel­len und Ver­schlüsse ohne die Not­wen­dig­keit einer Ope­ra­tion behan­delt wer­den. Ein beson­de­rer Schwer­punkt bil­det die Behand­lung von kom­ple­xen Gefäß­ver­schlüs­sen.

Akute arte­ri­elle Gefäß­ver­schlüsse:
Gele­gent­lich kann es zu einem plötz­li­chen Ver­schluss einer Arte­rie kom­men, die häu­fig mit star­ken Beschwer­den (Schmer­zen, Käl­te­ge­fühl, Schwä­che der Extre­mi­tät) ein­her­ge­hen. Die Ursa­chen sind viel­fäl­tig, häu­fi­ger ist eine bestimmte Herz­rhyth­mus­stö­run­gen (Vor­hof­flim­mern) ursäch­lich. Wir behan­deln plötz­li­che Ver­schlüsse der Bein­ar­te­rien oder ande­rer Arte­rien mit­tels Kathe­ter­tech­nik mög­lichst unter Umge­hung einer Ope­ra­tion. Dabei wer­den die ver­stop­fen­den Blut­ge­rinn­sel auf­ge­löst oder abge­saugt. Nach der aus­lö­sen­den Ursa­che wird eben­falls gesucht.

  • Rota­ti­ons­throm­bek­to­mie
  • Throm­bo­ly­se­the­ra­pie
  • Aspi­ra­ti­ons­throm­bek­to­mie

Erkran­kun­gen der Hals­schlag­ader
Durch Eng­stel­len an den Hals­schlag­adern kann es zum Schlag­an­fall kom­men. In Abhän­gig­keit vom Aus­maß der Enge und der Sym­pto­ma­tik wer­den diese Eng­stel­len mit­tels opti­ma­ler medi­ka­men­tö­ser The­ra­pie, Ope­ra­tion oder mit Bal­lon und Stent ver­sorgt.
Jede der Metho­den hat ihre Ein­satz­be­rei­che, die sich nach bestimm­ten Kri­te­rien erge­ben und für alle Pati­en­ten wird indi­vi­du­ell die beste The­ra­pie aus­ge­sucht und ange­wen­det.

Schwer ein­stell­ba­rer Blut­hoch­druck
Schwer ein­stell­ba­rer Blut­hoch­druck kann durch eine Ver­en­gung der Nie­ren­ge­fäße, Hor­mon­s­tö­run­gen oder durch Ver­än­de­run­gen im unbe­wuss­ten Ner­ven­sys­tem ver­ur­sacht wer­den. Wir sind spe­zia­li­siert in der Dia­gnos­tik und The­ra­pie bei schwer ein­stell­ba­rem Blut­hoch­druck. Dazu set­zen wir zur Dia­gno­se­stel­lung und The­ra­pie alle gän­gi­gen und die der­zeit moderns­ten Ver­fah­ren ein. Die indi­vi­du­ell ange­passte medi­ka­men­töse The­ra­pie ist die Basis der Behand­lung. Wenn die Ursa­che des hohen Blut­drucks eine Eng­stelle einer oder bei­der Nie­ren­ar­te­rien ist, dann kann diese mit­tels Bal­lon­di­la­ta­tion und Stentim­plan­ta­tion behan­delt wer­den.

Eng­stel­len an Dialyse-​Shunts
Die chro­ni­sche Hämo­dia­lyse bei nie­ren­kran­ken Men­schen wird in den aller­meis­ten Fäl­len über soge­nannte Dialyse-​Shunts durch­ge­führt. Ein Shunt ist eine Kurz­schluss­ver­bin­dung zwi­schen einer Arte­rien und einer Vene, die ope­ra­tiv am Unter-​ oder Ober­arm ange­legt wird. Kommt es durch Ver­en­gun­gen der Shunt­ge­fäße zu Pro­ble­men bei der Dia­lyse müs­sen die Eng­stel­len besei­tigt wer­den. Dazu wer­den für Bal­lon­di­la­ta­tion her­kömm­li­che Bal­lons und Spe­zi­al­bal­lons (Cutting-​Ballons) sowie im Ein­zel­fall medi­ka­men­ten­be­schich­te­ten Bal­lons ver­wen­det.

Gefäß­ent­zün­dun­gen
Ent­zün­dun­gen der Gefäße kön­nen als eigen­stän­dige Erkran­kung auf­tre­ten oder als Begleit­erschei­nung ins­be­son­dere bei Rheuma-​Erkrankungen.
Wir haben sehr viel Erfah­rung in der kli­ni­schen Ein­schät­zung und in der Kapil­lar­mi­kro­sko­pie, die es erlaubt kleinste Gefäße und den Blut­fluss direkt zu beur­tei­len. Wir arbei­ten eng mit angren­zen­den Fach­ge­bie­ten wie Rheu­ma­to­lo­gie oder Der­ma­to­lo­gie zusam­men.

Kathe­ter­be­hand­lung von Throm­bo­sen der Venen
Übli­cher­weise wer­den Throm­bo­sen kon­ser­va­tiv behan­delt, d.h. mit dem Tra­gen von Kom­pres­si­ons­strümp­fen und mit der sofor­ti­gen Blut­ver­dün­nung nach Dia­gno­se­stel­lung. Bei eini­gen Pati­en­ten kann es jedoch zu aus­ge­präg­ten Sym­pto­men kom­men auf­grund von aku­ten oder chro­ni­schen Ver­schlüs­sen, ins­be­son­dere der Becken­venen. Trotz die­ser kon­ser­va­ti­ven The­ra­pie kann es zu einer all­mäh­li­chen Zunahme der Beschwer­den kom­men mit bei­spiels­weise Schwe­re­ge­fühl der Beine, Schwel­lung oder der Ent­wick­lung von nicht hei­len­den Wun­den. Diese Beschwer­den wer­den als post­throm­bo­ti­sches Syn­drom bezeich­net und tre­ten am häu­figs­ten bei Becken­venen­throm­bo­sen auf.
In aus­ge­wähl­ten Fäl­len kön­nen sol­che Ver­schlüsse der Becken­venen in der aku­ten Situa­tion inner­halb von 3 Wochen oder auch spä­ter bei chro­ni­schen Beschwer­den mit­tels Bal­lons und dem Ein­brin­gen von Gefäß­stüt­zen effek­tiv behan­delt wer­den und in vie­len Fäl­len Lin­de­rung ver­schafft wer­den. Durch die Ent­wick­lung neus­ter Tech­ni­ken sind wir heute in der Lage akute venöse throm­bo­ti­sche Ver­schlüsse wie­der zu eröff­nen und den Throm­bus zu ent­fer­nen bzw. chro­ni­sche Ver­schlüsse mit­tels Bal­lon­di­la­ta­tion zu eröff­nen und mit­tels Stents zu stüt­zen.

Ver­fah­ren, die hierzu in der aku­ten Situa­tion zum Ein­satz kom­men sind:

  • Throm­bek­to­mie (mecha­nisch z. B. mit­tels Angio­jet, Aspirex)
  • phar­ma­ko­me­cha­ni­sche Throm­bo­lyse (EKOS-​Katheter)
  • Implan­ta­tion spe­zi­fi­scher venö­ser Stents

Wel­che Behand­lung die am bes­ten geeig­nete ist und ange­wen­det wird bleibt in jedem Fall eine indi­vi­du­elle Ent­schei­dung nach ein­ge­hen­der vor­he­ri­ger Unter­su­chung und Bera­tung jedes Pati­en­ten.

Anmel­dung in der Ambu­lanz

Tele­fon 0731 500 45010

Fax 0731 500 45191