Carotis-​Stenose

(Ver­en­gung der Hals­schlag­ader)

Eine Ver­en­gung der inne­ren Hals­schlag­ader ent­steht meist durch alters­be­dingte Kalk­ab­la­ge­run­gen, die durch Risi­ko­fak­to­ren wie Rau­chen, erhöh­tes Cho­le­ste­rin, Dia­be­tes und hohen Blut­druck geför­dert wer­den.

 

Sym­ptome

Häu­fig wird eine Ver­en­gung der inne­ren Hals­schlag­ader zufäl­lig bei einer Ultra­schall­un­ter­su­chung fest­ge­stellt, ohne dass bis­her Sym­ptome auf­ge­fal­len sind.

Durch eine starke Ver­en­gung der inne­ren Hals­schlag­ader kann der Blut­fluss zum Gehirn beein­träch­tigt wer­den. Dies äußert sich häu­fig in plötz­lich auf­tre­ten­den kurz­zei­ti­gen Seh­stö­run­gen, Sprach­stö­run­gen, Gefühls­stö­run­gen und Läh­mungs­er­schei­nun­gen der Arme oder Beine.

Außer­dem kön­nen sich Teile der Kalk­ab­la­ge­run­gen oder dar­auf ent­stan­dene Blut­ge­rinn­sel lösen und ins Gehirn ver­schleppt wer­den, die dort zu einer Ver­stop­fung der Gefäße füh­ren und schließ­lich einen Schlag­an­fall ver­ur­sa­chen kön­nen.

 

Dia­gnos­tik

Ver­en­gun­gen der inne­ren Hals­schlag­ader kön­nen sehr ein­fach mit­tels einer Ultra­schall­un­ter­su­chung der Hals­ge­fäße dia­gnos­ti­ziert und kon­trol­liert wer­den.

In eini­gen Fäl­len ist eine wei­ter­füh­rende Dia­gnos­tik mit­tels Com­pu­ter­to­mo­gra­phie mit Kon­trast­mit­tel (CT-​Angiographie) und/oder eine Kern­spin­to­mo­gra­phie des Kop­fes (cMRT) not­wen­dig.

 

The­ra­pie

Bei einer begin­nen­den leicht­gra­di­gen Ver­en­gung der inne­ren Hals­schlag­ader ist zunächst die Reduk­tion der Risi­ko­fak­to­ren (Niko­tin­ka­renz, Blut­druck­ein­stel­lung, Dia­be­tes­einstel­lung) sowie die Ein­nahme einer Throm­bo­zy­ten­ag­gre­ga­ti­ons­hem­mung (z. Bsp. ASS 100 mg/d) und eines Cho­le­ste­rin­sen­kers (Sta­tins) aus­rei­chend.

Bei einer aus­ge­präg­ten Ver­en­gung der inne­ren Hals­schlag­ader ohne Sym­ptome ist eine ope­ra­tive The­ra­pie emp­foh­len um einem Schlag­an­fall vor­zu­beu­gen.

Bei einer Ver­en­gung der inne­ren Hals­schlag­ader mit neu auf­ge­tre­te­nen Sym­pto­men oder einem Schlag­an­fall sollte, wenn sinn­voll, eine zeit­nahe Ope­ra­tion erfol­gen.

Gene­rell ste­hen zwei The­ra­pie­mög­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung. Beide Metho­den haben das Ziel, bei Pati­en­ten mit Ver­en­gung der inne­ren Hals­schlag­ader das Risiko für einen Schlag­an­fall zu sen­ken. Wel­che Methode im Ein­zel­fall in Frage kommt, muss indi­vi­du­ell ent­schie­den wer­den.

Die offene Ope­ra­tion wird in Voll­nar­kose durch­ge­führt. Bei dem Ein­griff wird die Hals­schlag­ader über einen Schnitt am Hals frei­ge­legt und anschlie­ßend die Ver­kal­kung aus­ge­schält (Throm­ben­d­ar­te­riek­to­mie). Anschlie­ßend wird ein klei­ner Gewe­be­fli­cken („Patch­plas­tik“) ein­ge­näht. Der sta­tio­näre Auf­ent­halt beträgt nor­ma­ler­weise nur wenige Tage. Vor Ent­las­sung erfolgt eine Ergeb­nis­kon­trolle mit­tels Ultra­schall.

Bei der mini­mal­in­va­si­ven (endo­vas­ku­lä­ren) The­ra­pie mit­tels Auf­deh­nung der Ver­en­gung mit einem Bal­lon und Ein­brin­gen einer Gefäß­stütze (Stent) erhält der Pati­ent eine ört­li­che Betäu­bung. Über die Leis­ten­schlag­ader wird dann die ver­engte Stelle zunächst mit einem Bal­lon auf­ge­dehnt und anschlie­ßend ein Stent ein­ge­setzt, der das Gefäß offen­hält. Der sta­tio­näre Auf­ent­halt beträgt nor­ma­ler­weise hier eben­falls nur wenige Tage.

Profilbild von Dr. med. Gunter Lang

Dr. med. Gun­ter Lang

Stv. Sek­ti­ons­lei­ter