Schluckstörungen (Dysphagie)
Schluckstörungen betreffen etwa 10% der allg. Bevölkerung und haben vielfältige Ursachen. Neurologische Erkrankungen wie der Schlaganfall (Apoplex) oder der M. Parkinson dominieren hierbei. Hinter Schluckstörungen können sich auch bösartige Tumoren im Mund- und Schlundbereich verbergen, was eine HNO-fachärztliche Abklärung bedarf. Zum Teil sind sie auch Folge der Tumortherapie wie Operation, Chemo- oder Strahlentherapie bösartiger Tumoren im Kopf-Halsbereich. Eine häufige Ursache stellt die altersbedingte Schluckstörung dar.
Im Rahmen der fachärztlichen Schluckdiagnostik wird eine Untersuchung des Schluckens und der Mundhöhle am wachen Patienten über die Mundhöhle oder den Nasenrachenraum mit Hilfe eines sog. Endoskopes durchgeführt. Dann wird das Schlucken mit angefärbtem Wasser, Joghurt und einer Scheibe Brot unter endoskopischer Kontrolle durchgeführt. Auffälligkeiten des krankhaften Schluckens im Mund- bzw. Schlundbereich, wie Hängenbleiben des Bissens, Hineingleiten in den Kehlkopf und Eintreten in die Lunge (sog. Aspiration) können somit diagnostiziert werden. In Kenntnis dieser Auffälligkeiten kann festgelegt werden, ob eine Kostaufnahme über den Mund weiterhin gefahrlos möglich ist oder ob die Ernährung z.B. über eine Magensonde (sog. PEG) gegeben werden muss. Weiterhin kann die Kostform (z.B. nur weiche Kost) bestimmt werden. Falls eine zusätzliche Schlucktherapie durch einen Logopäden eingeleitet werden muss, können aufgrund der Ergebnisse der Schluckuntersuchung gezielt Therapieempfehlungen gegeben werden. Auch die Therapiekontrolle erfolgt in unserer Schlucksprechstunde.