Kin­der­wunsch­zen­trum Uni­Fee

For­schungs­la­bor für Fer­ti­li­täts­me­di­zin

Grundlagen-​orientierte, trans­la­tio­nale und kli­ni­sche For­schung

Das For­schungs­team des Kin­der­wunsch­zen­trums Uni­Fee der Uni­ver­si­täts­frau­en­kli­nik Ulm beschäf­tigt sich mit The­men auf dem Gebiet der Repro­duk­ti­ons­me­di­zi­ni­schen Gesund­heit.

Haupt­fo­kus liegt hier­bei auf der expe­ri­men­tel­len und trans­la­tio­na­len For­schung zur Ver­bes­se­rung von Fertilitäts-​protektiven Maß­nah­men vor zell­schä­di­gen­den The­ra­pien.

Im Wei­te­ren wer­den kli­ni­sche Stu­dien bei­spiels­weise zu dia­gnos­ti­schen und the­ra­peu­ti­schen Maß­nah­men bei Kin­der­wunsch­pa­ti­en­tin­nen durch­ge­führt.

Team

For­schungs­the­men

Unser zen­tra­ler For­schungs­schwer­punkt liegt der­zeit auf der trans­la­tio­na­len For­schung zur Ver­bes­se­rung des Fer­ti­li­täts­er­hal­tes vor zyto­to­xi­schen The­ra­pien.

Hin­ter­grund: Jähr­lich erkran­ken in Deutsch­land etwa 15 000 Pati­en­tin­nen im Alter zwi­schen 18 und 39 Jah­ren an Krebs. Die Fami­li­en­pla­nung ist bei die­sen jun­gen Pati­en­tin­nen oft­mals noch nicht begon­nen oder abge­schlos­sen. Für die Behand­lung der Erkran­kun­gen sind meist zell­schä­di­gende The­ra­pien wie Che­mo­the­ra­pien oder Bestrah­lun­gen not­wen­dig, die zwar einer­seits immer erfolg­rei­cher wer­den, jedoch ande­rer­seits auch sehr häu­fig die Fer­ti­li­tät redu­zie­ren bzw. zum kom­plet­ten Fer­ti­li­täts­ver­lust füh­ren. Bei einer Stei­ge­rung der Über­le­bens­rate von 80% durch die immer bes­ser wer­den­den indi­vi­dua­li­sier­ten Behand­lungs­mög­lich­kei­ten gewinnt die Rea­li­sie­rung des Kin­der­wun­sches nach Aus­hei­lung der Erkran­kung dem­nach immer mehr an Bedeu­tung.

Ziel unse­rer Arbeits­gruppe ist daher, ver­bes­serte und neue The­ra­pie­mög­lich­kei­ten für diese Pati­en­tin­nen zu ent­wi­ckeln, um nach zell­schä­di­gen­der The­ra­pie und über­stan­de­ner Tumor­er­kran­kung trotz­dem ihren spä­te­ren Kin­der­wunsch und die eigene Fami­li­en­pla­nung ver­wirk­li­chen zu kön­nen.

Dabei beschäf­ti­gen wir uns v.a. mit der Ver­bes­se­rung der Vita­li­tät von kryo­kon­ser­vier­tem und trans­plan­tier­tem Ovar­ge­webe. Dies wird am Modell­sys­tem der Cho­rio­nal­l­an­to­is­mem­bran (CAM) des Hüh­ner­eies mit Rin­der­ovar­ge­webe unter­sucht. Dabei wer­den unter ande­rem die Neu­ent­wick­lung von Blut­ge­fä­ßen, die Zell­über­le­bens­rate nach Einfrier-​, Auftau-​ und Trans­plan­ta­ti­ons­pro­zess, sowie die Anzahl und Vita­li­tät der Fol­li­kel ana­ly­siert.

In die­sem Modell­sys­tem konn­ten wir bereits zei­gen, dass bei der Auf­ar­bei­tung des ope­ra­tiv ent­nom­me­nen Eier­stock­ge­we­bes das Belas­sen von Mark an der Rinde des kryo­kon­ser­vier­ten Ovar­ge­we­bes zur deut­li­chen Ver­bes­se­rung nach der Trans­plan­ta­tion führt.

Geför­dert wird die­ses Pro­jekt durch das „Pro­fes­so­rin­nen Pro­gramm II“ der Uni­ver­si­tät Ulm.

Im Wei­te­ren wur­den in unse­rer Arbeits­gruppe Aus­wer­tun­gen zur Wirk­sam­keit der Ent­nahme einer Gebär­mut­ter­schleim­haut­probe (Endometrium-​Sratching) durch­ge­führt.

Hier­bei wurde in einer retro­spek­ti­ven Stu­die unter­sucht, ob eine dia­gnos­ti­sche bzw. the­ra­peu­ti­sche Inter­ven­tion in der 2. Zyklus­hälfte vor einer IVF/ICSI The­ra­pie eine Ver­bes­se­rung der Schwan­ger­schafts­ra­ten erzie­len kann.

Ziel die­ser Unter­su­chun­gen ist, aktu­elle und neue dia­gnos­ti­sche und the­ra­peu­ti­schen Maß­nah­men bei der Kin­der­wunsch­be­hand­lung zu ermög­li­chen, um die Schwangerschafts-​Chancen für Pati­en­tin­nen mit uner­füll­tem Kin­der­wunsch zu ver­bes­sern, bzw. auf unwirk­same Maß­nah­men ver­zich­ten zu kön­nen.

Die Firma Colo­ri­me­trix ent­wi­ckelte und eva­lu­iert der­zeit eine App zur Vor­her­sag­bar­keit der frucht­ba­ren Tage (Digi­tal inte­grierte Ovulationsvorhersage-​Kits zur Bestim­mung hoch­frucht­ba­rer Tage).

Inner­halb der hierzu aktu­ell lau­fen­den von dem Stu­di­en­zen­trum im Kli­ni­kum rechts der Isar geplan­ten kli­ni­schen Stu­die rekru­tiert und unter­sucht das Kin­der­wunsch­zen­trum Uni­Fee gemein­sam mit der TU Mün­chen Pro­ban­din­nen.

Ziel die­ser Stu­die ist es, her­aus­zu­fin­den, ob Kits zur Ovu­la­ti­ons­vor­her­sage in Ver­bin­dung mit einer mobi­len Anwen­dung (App) diese frühe Bestim­mung zuver­läs­sig gewähr­leis­ten, und wie schnell Frauen damit schwan­ger wer­den.

Geför­dert und finan­ziert wird diese Stu­die von der Firma Colo­ri­me­trix GmbH.

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