Seit vielen Jahrhunderten sind allergische Erkrankungen bekannt. Allergien sind überempfindliche Reaktionen auf normalerweise harmlose Substanzen, wie beispielsweise Pollen, Insektengift, Tierhaare und zahlreiche Andere. In den letzten Jahrzehnten hat das Verständnis über die Entstehung allergischer Reaktionen aufgrund der raschen Entwicklung der Molekular- und Zellbiologie stark zugenommen. Klassische Vertreter allergischer Erkrankungen sind die Pollen- und Insektengift-Allergie, Nahrungsmittel-Unverträglichkeit sowie die allergische Kontaktdermatitis, die durch eine Vielzahl seltener, aber auch weit verbreiteter Allergene hervorgerufen werden kann. Neben den genannten allergischen Reaktionen ist weiterhin die so genannte Intoleranz-Reaktion zu erwähnen, die in Form der Schmerzmittel-Intoleranz oder der Betäubungsmittel-Intoleranz für häufig auftretende „pseudo-allergische Reaktionen“ verantwortlich ist. Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen von Allergien und Pseudoallergien sind für diese Erkrankungen eine individuelle Beratung und Untersuchung erforderlich. Das Ziel der Untersuchungen ist die Identifizierung der Ursache der Allergie. Dann wird eine spezifische Behandlung geplant. Beispielsweise wird bei Pollen-Allergien neben der Beseitigung der Symptome durch Tabletten, Augen- und Nasentropfen auch die zentrale Behandlung der Ursachen der Pollen-Allergie angestrebt. Dies kann durch eine spezifische, sogenannte spezifische Immuntherapie mit modernen Extrakten erreicht werden. Bei Kontaktallergien steht nach der Identifizierung des Auslösers eine intensive Beratung über die Verbreitung der nicht verträglichen Substanzen im Vordergrund, um den Patienten zu schützen.
Die Funktionsabteilung Allergologie ist zertifiziert und ein wichtiges Mitglied des europäischen Exzellenznetzwerkes GA2LEN (Global Allergy and Asthma European Excellence Networks)
Die Insektengift-Allergie ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Jedes Jahr sterben einige Hundert Menschen an den Folgen eines Insektenstichs. In aller Regel handelt es sich um eine Wespen- oder Bienengift-Allergie. Seltener sind allergische Reaktionen auf Hornissenstiche. Die Zeichen einer Insektengift-Allergie können eine starke Rötung der gesamten Haut, Ausschlag wie Nesseln am ganzen Körper, eine Schwellung des Gesichts, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kreislaufkollaps und Bewusstlosigkeit sein. Es ist wichtig, dass nicht alle Symptome gleichzeitig vorhanden sein müssen.
Neben allgemeinen Informationen zur Vermeidung weiterer Stiche werden die Patienten mit Medikamenten zur eigenen Behandlung im Notfall ausgerüstet. Diese Medikamente werden nach Unterweisung durch den Arzt bei einem erneuten Stich durch den Patienten angewendet, um bis zum Eintreffen oder Erreichen eines Arztes eine beginnende allergische Reaktion aufhalten zu können.
Da eine Behandlung der Ursache der Insektengift-Allergie entweder mit Bienen- oder mit Wespengift durchgeführt wird, müssen vorher in allergologischen Untersuchungen Hinweise auf die Art der Allergie im Blut und durch einen Test auf der Haut gesammelt werden.
Um die Toleranz gegen Insektengifte wiederherzustellen, werden die Patienten langsam wieder an das Insektengift gewöhnt, indem es in steigender Menge in die Oberarme gespritzt wird (spezifische Hyposensibilisierung). Da bei der Behandlung allergische Reaktionen auftreten können, kann die Therapie nur im Rahmen eines Aufenthaltes im Krankenhaus eingeleitet werden. Nach der Entlassung erhält der Patient über insgesamt 5 Jahre ambulant alle 4 Wochen eine Injektion.
Die allergologischen Untersuchungen zur Feststellung einer Kontakt-Allergie beinhalten neben der Krankengeschichte und des Befundes der Haut die Testung von häufigen und vermuteten Verursachern allergischer Reaktionen. Diese Untersuchung wird auf dem Rücken der Patienten durchgeführt. Das Ergebnis der Untersuchung steht nach 5 Tagen fest. Montags werden die Test-Substanzen auf dem Rücken mit hautfreundlichem Pflaster aufgeklebt, und mittwochs werden die Pflaster wieder entfernt. Donnerstags sowie freitags sind Kontrollen der Testareale auf dem Rücken erforderlich, um den Verlauf der Reaktion beurteilen zu können.
Eine laufende Nase, Niesattacken, gerötete Augen und in manchen Fällen auch Luftnot können auf eine allergische Reaktion auf Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben hinweisen. Heuschnupfen beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden, sondern kann auch nach vielen Jahren in ein allergisches Asthma übergehen, das sich zuerst als Luftnot und Hustenreiz äußern kann. Daher ist die rechtzeitige Erkennung und Behandlung dieser zunehmend häufigeren Erkrankung wichtig. Neben Untersuchungen im Blut und an der Haut können auch in besonderen Fällen Provokationen der Nasenschleimhaut durchgeführt werden. Je nach Art der Allergie werden unterschiedliche Schwerpunkte in der Beratung gesetzt. Falls möglich, sollten die Allergieauslöser gemieden werden. Bei der Allergie gegen Hausstaubmilben und Tierhaare können die Patienten durch eigene Initiative den Kontakt mit Allergenen im Haushalt vermindern. Spezielle Bezüge für Oberbett und Kopfkissen verhindern weitgehend, dass während der Nachtruhe eine allergische Reaktion auf Milben durch Bettwäsche und Matratze entstehen kann. Außerdem sollte im Schlafzimmer kein Teppichboden sein, da dort viele Milben vorhanden sind.
Obwohl Millionen Bundesbürger täglich Medikamente einnehmen, sind allergische Reaktionen relativ selten. Sie entstehen durch eine Reaktion des Immunsystems gegen ein bestimmtes Medikament. Allergische Reaktionen gegen mehrere Medikamente gleichzeitig sind die Ausnahme. Die Unterscheidung zwischen einer Nebenwirkung eines Medikamentes oder Überdosierung und einer allergischen Reaktion kann gelegentlich schwierig sein. Nebenwirkungen treten unabhängig von einer vorherigen Sensibilisierung auf und äußern sich beispielsweise in Durchfällen oder Müdigkeit. Häufige Ursachen für Arzneimittel-Allergien sind Antibiotika und Schmerzmittel.
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