Die Biobank des CCCU

Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die Biobank des CCCU. Das Team der Biobank läd Sie herzlichst dazu ein, sich auf den Seiten der Biobank über uns und unsere angebotenen Dienstleistungen zu informieren.

  • Informationen rund um die Biobank
  • Aktuelles zur Biobank des CCCU
  • Anforderung von Gewebe aus der Biobank des CCCU (für Wissenschaftler)
  • Widerruf der Einwilligungserklärung (für Patienten)

Ihr Team der Biobank

Was versteht man darunter?

Als Humanbiobank bezeichnet man gemeinhin Sammlungen von Proben menschlicher Körpersubstanzen (z.B. Gewebe, Blut, DNA), die mit personenbezogenen Daten und soziodemografischen Informationen über die Spender des Materials verknüpft sind. Sie haben einen Doppelcharakter als Proben- und Datensammlung. Die meisten derzeit existierenden Biobanken sind Forschungsbiobanken, also Einrichtungen, die Proben und Daten humanen Ursprungs sammeln und sie entweder für die Eigenforschung nutzen oder Dritten für Forschungszwecke zur Verfügung stellen. Sie spielen bei der Erforschung der Ursachen und Mechanismen zahlreicher Erkrankungen und ihrer Behandlung eine zentrale Rolle. Daneben gibt es auch Biobanken, deren eingelagertes Material zu diagnostischen und zu therapeutischen Zwecken verwendet wird. Klassische Beispiele dafür sind Pathologische Institute, Blutspendedienste und Nabelschnurblutbanken.

Eine Biobank erlangt ihre Bedeutung insbesondere auch durch die Möglichkeit, die Informationen, die man aus wissenschaftlichen Untersuchungen dieser Proben erhält, mit Daten von klinischen Verläufen einer Erkrankung zu verknüpfen. Dies ist auch noch nach vielen Jahren möglich, da die eingelagerten Proben in gekühltem Zustand über viele Jahre aufbewahrt werden können.

Die Rolle der Biobank in der Medizin

Biobanken haben eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung der modernen Medizin. Sie sind Quellen zur Erforschung der Ursachen von Krankheiten und deren Verläufe. Darüber hinaus können sie zur Entwicklung neuer Diagnoseverfahren und Therapien einen wesentlichen Beitrag leisten. Ziel ist die Verbesserung der Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten von Erkrankung. An den unterschiedlichen Proben der Biobank können eine Vielfalt von wissenschaftlichen Untersuchungen durchgeführt werden. Diese Untersuchungen können auch viele Jahre später mit Hilfe modernster Diagnoseverfahren an den eingelagerten Proben durchgeführt werden. Dazu werden an dem eingelagerten Material gegebenenfalls die neu entwickelten diagnostischen Verfahren eingesetzt. Dadurch erhöhen sich die Chancen für die Patienten, stets an den modernen medizinischen Entwicklungen teil zu haben und eine optimierte Diagnostik und Therapie nach dem neuesten Stand zu erhalten.

Aktuelle Entwicklungen im Bereich von Biobanken

National wie international steigt die Zahl der bekannten Biobanken und die der damit verbundenen Aktivitäten. Biobankregister, die die quantitative Entwicklung von Biobanken verlässlich dokumentieren, befinden sich zwar derzeit erst noch im Aufbau, doch allein der sprunghafte Anstieg der Erwähnungen von Humanbiobanken in der Fachliteratur deutet auf eine starke Ausweitung hin: Die Zahl der wissenschaftlichen Artikel, die sich auf Humanbiobanken beziehen, hat sich seit 2004 verfünffacht. Für zahlreiche Forschungsprojekte, die sich mit der Identifizierung von genetischen Risikofaktoren oder Fragen der genetischen Epidemiologie befassen, werden eigene Biobanken etabliert. Eine der aktuellen Neugründungen ist die sogenannte Helmholtz-Kohorte, eine groß angelegte Bevölkerungsstudie, die zur Erforschung häufiger chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf- und Demenz-Erkrankungen angelegt wird und Proben von 200.000 Personen umfassen soll. Damit rückt das Projekt in die Größenordnung nationaler Biobanken, wie sie seit einiger Zeit in Großbritannien, Norwegen, Schweden und anderen Ländern aufgebaut werden. Die auf 500.000 Personen ausgelegte UK Biobank enthält zurzeit Proben und Daten von bereits 450.000 Personen. In der norwegischen Biobank Biohealth Norway sollen ebenfalls 500.000 Personen erfasst werden, was einem Zehntel der Gesamtbevölkerung entspricht. Im schwedischen nationalen Biobank-Programm sind bereits zwischen 50 und 100 Millionen Proben erfasst; der Zuwachs beträgt drei bis vier Millionen Proben pro Jahr. Diese Beispiele illustrieren die wachsende Bedeutung von Biobanken. Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit nicht abzusehen.

Die Biobank des CCCU

Untergebracht im Institut für Pathologie baut das Comprehensive Cancer Center Ulm – gefördert durch die Deutsche Krebshilfe– eine Humanbiobank auf.

Wie ist die Biobank des CCCU aufgebaut?

Sollten bei den ohnehin vorgesehenen Untersuchungen im Rahmen der Diagnostik und Behandlung einer Erkrankung eines Patienten Blutproben, andere Körperflüssigkeiten oder Gewebeproben gewonnen werden, so werden jene Anteile dieser Proben, die nicht mehr unmittelbar für die medizinische Betreuung benötigt werden, ohne zeitliche Befristung in der Biobank gesammelt, archiviert und gegebenenfalls in Verbindung mit den erhobenen Krankheitsdaten für die Forschung verwendet. Diese Biobank ist Eigentum des Universitätsklinikums. Es wird dem Patienten nicht mehr oder andere Proben entnommen, als für die Diagnose oder Therapie dessen Erkrankung erforderlich ist. Lediglich im Rahmen von routinemäßig vorgesehenen Blutabnahmen kann dem Patienten einmalig bis maximal 20 ml Blut zusätzlich entnommen werden. Darüber hinaus ist es bei verschiedenen Erkrankungen sinnvoll, normale Gewebeproben (z.B. über einen einfachen Abstrich der Mundschleimhaut) zu archivieren.

Welche Untersuchungen werden an Proben der Biobank des CCCU durchgeführt?

Wissenschaftliche Untersuchungen sollen zur Erforschung der Erkrankung des Patienten sowie zur Entwicklung von neuen Diagnose- und Therapieverfahren beitragen. Zu diesem Zweck können u.a. genetische, biochemische, immunologische, morphologische und andere Untersuchungen an den Proben zur Anwendung kommen. Alle diese Methoden sind wissenschaftliche Techniken, mit denen die verschiedenen chemischen und biologischen Vorgänge im menschlichen Körper bzw. dessen Zellen erforscht und besser verstanden werden. Wissenschaftliche Untersuchungen sollen gegebenenfalls an normalen Zellen (z.B. Mundschleimhautabstrichen, Hautprobe) und anderen normalen Gewebeproben (z.B. aus einem operativ gewonnenen Gewebe) durchgeführt werden. Diese wissenschaftlichen Arbeiten beinhalten unter Umständen auch Untersuchungen, inwiefern Veränderungen am Erbgut zu einer Veranlagung (sog. Prädisposition) führen, oder warum Patienten hinsichtlich Wirkungen und Nebenwirkungen z.T. ganz unterschiedlich auf Medikamente reagieren. Diese wissenschaftlichen Untersuchungen sollen gegebenenfalls mit Kooperationspartnern (z.B. Universitäten im In- und Ausland), oder auf der Grundlage noch abzuschließender Verträge in Zusammenarbeit mit externen Partnern (z.B. auch mit Industriepartnern) durchgeführt werden. Wissenschaftliche Ergebnisse, die in Zusammenarbeit mit Industriepartnern gewonnen werden, sollen vor allem zur Entwicklung von neuen Medikamenten beitragen.

Schweigepflicht und Datenschutz

Alle Personen, die den Patienten im Rahmen dieser Untersuchung betreuen, unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht und sind auf das Datengeheimnis verpflichtet. Die Forschungsergebnisse werden mit den Daten der Erkrankung des Patienten in kodierter Form in einer Datenbank gespeichert. Ebenso werden die Proben kodiert („pseudonymisiert“) aufbewahrt, d.h. es ist nur noch ein Code sichtbar, ohne dass aus diesem Rückschlüsse auf Ihre Identität durch Unbefugte möglich sind. Sofern notwendig, erfolgt ein Versand dieser pseudonymisierten Proben in andere Labore, um dort wissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen. Die Untersuchungsergebnisse werden nur in anonymisierter Form in wissenschaftlichen Veröffentlichungen verwendet. Durch die Anonymisierung sind Rückschlüsse auf den Patienten nicht möglich. Soweit es zur Kontrolle der korrekten Datenerhebung erforderlich ist, dürfen autorisierte Personen (z.B. der Universität oder von staatlichen Aufsichtsbehörden) Einsicht in die forschungsrelevanten Teile der Unterlagen nehmen.

Freiwilligkeit

Die Teilnahme des Patienten ist freiwillig. Sein Einverständnis kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen widerrufen werden. Weitere Informationen zur Möglichkeit eines Widerrufs finden Sie hier. Auch können sämtliche Proben nach seinen Maßgaben vernichtet werden. Dieser eventuelle Widerruf hat keine Auswirkungen auf die weitere medizinische Betreuung. Durch die Teilnahme an diesem Vorhaben entstehen für den Patienten keine Kosten.

Daten und Fakten

Die Biobank des CCCU besteht aktuell aus einem, mit flüssigen Stickstoff gekühlten, Lagerungstank. In diesem Tank herrscht eine konstante Temperatur von -196 Grad Celsius und er bietet Platz für ca. 20.000 Gewebeproben. Zur Registrierung, Verwaltung, Verleihung und Wiederauffinden eingelagerter Gewebeproben ist eine, speziell für die Belange der Biobank des CCCU zugeschnittene, Software im Einsatz.

Das Team der Biobank

Die Leitung der Biobank unterliegt dem Vorstand des CCCU. In wissenschaftlichen und medizinischen Fragen ist Prof. Dr. Dr. Gaisa (Ärztliche Direktorin des Institutes für Pathologie und Mitglied des Vorstands des CCCU) die verantwortliche Person. Darüber hinaus besteht der Kern des Teams der Biobank momentan aus zwei Mitarbeitern des CCCU. Frau Dr. Ulrike Kostezka ist für die Dokumentation, Aufbereitung und physikalische Archivierung der Gewebeproben verantwortlich. Herr Michael Held ist für die Koordination des Projektes, die Administration und Erweiterungen der Software zur Verwaltung der Biobank, sowie die Kommunikation mit Forschungsverbünden zuständig. Außer den beiden, der Biobank fest zugeordneten, Mitarbeitern sind noch viele Ärzte, MTAs und Sekretärinnen des Institutes für Pathologie und des CCCU in die Arbeitsabläufe der Biobank involviert.

Widerruf der Einwilligungserklärung

Ihre Teilnahme an dem Projekt Biobank ist freiwillig. Ihr bereits unterzeichnetes Einverständnis kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen widerrufen werden. Auch können sämtliche Proben nach Ihren Maßgaben vernichtet werden. Dieser eventuelle Widerruf hat keine Auswirkungen auf Ihre weitere medizinische Betreuung. Ihren Widerruf richten Sie bitte in Schriftform an:

Biobank des CCCU
Institut für Pathologie
Albert-Einstein-Allee 23
89070 Ulm

Damit wir Ihren Widerruf bearbeiten können benötigen wir mindestens folgende Daten von Ihnen:

  • Name
  • Geburtsdatum
  • Unterschrift

Bei Fragen zum Widerruf Ihres Einverständnisses stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Schreiben Sie eine E-Mail an die Biobank oder rufen Sie uns unter 0731-500 56330 an.

Ihr Team der Biobank

Kontaktdaten

  • Michael Held

    Schwerpunkte

    Koordination des Projektes

    Administration und Erweiterungen der Software zur Verwaltung der Biobank

  • Dr. biol. hum. Ulrike Kostezka

    Schwerpunkte

    Dokumentation, Aufbereitung und physikalische Archivierung der Gewebeproben

    Kommunikation mit Forschungsverbünden

Anschrift der Biobank

Biobank des CCCU
Institut für Pathologie
Albert-Einstein-Allee 23
89070 Ulm