Pankreaskarzinom

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Expertinnen/Experten

- internistisch

  • Profilbild von Prof. Dr. med. Thomas Seufferlein

    Prof. Dr. med. Thomas Seufferlein

    Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I (Speiseröhre, Magen, Darm, Leber und Niere sowie Stoffwechselerkrankungen) und Sprecher des Darmzentrums

  • Profilbild von Dr. med. Thomas J. Ettrich

    Dr. med. Thomas J. Ettrich

    Oberarzt, Leiter Schwerpunkt GI-Onkologie, Leiter des klinischen Studienzentrums GI-Onkologie

    Schwerpunkte

    Gastrointestinale Onkologie, Klinische Studien

  • Profilbild von PD Dr. med. Lukas Perkhofer

    PD Dr. med. Lukas Perkhofer

    Oberarzt, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, Medikamentöse Tumortherapie

    Schwerpunkte

    Gastrointestinale Onkologie

    Endoskopie

  • Profilbild von Dr. med. Angelika Kestler

    Dr. med. Angelika Kestler

    Funktionsoberärztin, Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie, Palliativmedizin, Ärztliche Referentin für GI-Onkologie am CCCU

    Schwerpunkte

    Gastrointestinale Onkologie, Privatambulanz Prof. Seufferlein

- chirurgisch

  • Profilbild von Prof. Dr. med. Nuh Rahbari, MHBA

    Prof. Dr. med. Nuh Rahbari, MHBA

    Ärztlicher Direktor

  • Profilbild von Prof. Dr. med. Marko Kornmann

    Prof. Dr. med. Marko Kornmann

    Stellv. Ärztlicher Direktor/ Koordinator Viszeral-Onkologisches Zentrum

    Schwerpunkte

    Bereichsleitung Bauchspeicheldrüsen-, Magen- und Speiseröhrenchirurgie

  • Profilbild von Prof. Dr. med. Emrullah Birgin

    Prof. Dr. med. Emrullah Birgin

    Schwerpunkte

    Bereichsleitung Leber- und Gallenwegechirurgie
    Ärztliche Leitung Studienzentrum
     

- radioonkologisch

  • Profilbild von Prof. Dr. med. Thomas Wiegel

    Prof. Dr. med. Thomas Wiegel

    Ärztlicher Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

Beschreibung der Erkrankung

Die bösartigen Tumore der Bauchspeicheldrüse werden als Pankreaskarzinome bezeichnet.

Häufigkeit und Erkrankungsalter

Tumoren der Bauchspeicheldrüse machen 2-3% aller bösartigen Neubildungen beim Erwachsenen aus. In Deutschland und Europa erkranken in der männlichen Bevölkerung 10-12 und in der weiblichen Bevölkerung 7-9 Individuen pro 100.000 Einwohner pro Jahr an diesem Tumor. In den letzten Jahren haben Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinome) stetig zugenommen.

Häufig werden die Tumore erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Die vollständige chirurgische Resektion (Operation) ist zum heutigen Zeitpunkt die einzige Chance auf Heilung. Wegen der oft späten Diagnose und des aggressiven Verlaufs ist diese Krebserkrankung trotz der relativ geringen Häufigkeit weltweit die fünfthäufigste tumorbedingte Todesursache.

Der Altersgipfel liegt zwischen dem 60. und 75. Lebensjahr. Etwa 80% der Tumore finden sich im Kopf, 20% im Körper und 10% im Schwanz der Bauchspeicheldrüse. Bei etwa 80-90 % der Tumore der Bauchspeicheldrüse handelt es sich um drüsige Karzinome, die vom Erscheinungsbild den Gangstrukturen der normalen Bauchspeicheldrüse ähneln (duktales Adenokarzinom). Die übrigen Tumore sind eher selten. Es handelt sich u.a. um endokrine Tumore oder Azinuszellkarzinome.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind bisher weitestgehend unbekannt. Unter den äußeren Einflüssen konnte nur das Zigarettenrauchen als Risikofaktor sicher nachgewiesen werden. Weiter wird eine faserarme, hochkalorische und fettreiche Kost als möglicher Risikofaktor diskutiert.

Bei etwa jedem 20. Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs findet sich ein weiterer Familienangehöriger 1. Grades mit diesem Tumor. Man spricht dann von einem familiären Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dabei ist bislang nicht klar, inwieweit dafür gemeinsame Lebensgewohnheiten oder erbliche Veranlagungen verantwortlich sind. Bei wenigen Familien konnten Besonderheiten in der Erbinformation (Genmutationen) nachgewiesen werden, die mit einer erblichen Veranlagung für die Entwicklung bösartiger Tumore einhergingen. Hierzu gehören Familien, bei denen nicht nur Bauchspeicheldrüsenkrebs sondern auch schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) auftraten, das sogenannte Pankreaskarzinom-Melanom-Syndrom, und weitere seltene Erbkrankheiten. Diese Familien sind sehr selten.

Weiterhin haben Familien mit der sehr seltenen Form der erblichen chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Hereditäre Pankreatitis) ein deutlich erhöhtes Risiko bis zum Alter von 70 Jahren an einem Pankreaskarzinom zu erkranken. Einige Studien weisen daraufhin das auch Patienten mit nicht erblich bedingten Formen der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung (z.B. bei chronischen Alkoholmissbrauch) ein erhöhtes Risiko für ein Pankreaskarzinom haben.

Krankheitszeichen

Die Beschwerden sind beim Krebs der Bauchspeicheldrüse leider häufig un-charakteristisch. Patienten berichten über Symptome wie Oberbauchschmerzen, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, Fieber und Rückenschmerzen. Spezifischere Beschwerden sind eine Gelbsucht (Ikterus), eine neu aufgetretene Zuckererkrankung oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Insbesondere bei Patienten >60 Jahre mit neu aufgetretenen Rückenbeschwerden oder Zuckererkrankungen sollte immer an ein Pankreaskarzinom mitgedacht werden, um Verzögerungen in der Diagnostik zu vermeiden.

 

Weitere Informationen zum Pankreaskarzinom: www.krebsinformationsdienst.de/bauchspeicheldruesenkrebs