Magenkarzinom
Expertinnen/Experten
- internistisch
Prof. Dr. med. Thomas Seufferlein
Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I (Speiseröhre, Magen, Darm, Leber und Niere sowie Stoffwechselerkrankungen) und Sprecher des Darmzentrums
Dr. med. Thomas J. Ettrich
Oberarzt, Leiter Schwerpunkt GI-Onkologie, Leiter des klinischen Studienzentrums GI-Onkologie
Schwerpunkte
Gastrointestinale Onkologie, Klinische Studien
Dr. med. Angelika Kestler
Funktionsoberärztin, Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie, Palliativmedizin, Ärztliche Referentin für GI-Onkologie am CCCU
Schwerpunkte
Gastrointestinale Onkologie, Privatambulanz Prof. Seufferlein
- chirurgisch
- radioonkologisch
Beschreibung der Erkrankung
Magenkrebs ist eine bösartige Neubildung bestimmter Zellen des Magens. Zu 95 Prozent sind die magensaftbildenden Drüsenzellen betroffen (Adeno-Karzinom). Sehr selten sind lymphatische Zellen (Lymphom) oder Zellen von Muskel- oder Bindegewebe (Sarkom) entartet.
Häufigkeit und Erkrankungsalter

Die Anzahl neuer Erkrankungsfälle des Magenkarzinoms ist in den letzten 50 Jahren in den westlichen Industrienationen deutlich rückläufig, dennoch stellt es weltweit nach wie vor eine der häufigsten tumorbedingten Todesursachen dar. Bezüglich der Geschlechtsverteilung erkranken Männer doppelt so häufig wie Frauen an einem bösartigen Magentumor. Der Erkrankungsgipfel liegt für beide Geschlechter zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr. Während die Häufigkeit distaler Magenkarzinome (am Magenausgang) deutlich abgenommen hat, ist in den letzten 20 Jahren eine Zunahme von Karzinomen der Kardia (Mageneingang) und des Übergangs der Speiseröhre (Ösophagus) in den Magen zu verzeichnen (siehe Abb. 1).
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen für die Entstehung des Magenkarzinoms sind im Detail noch ungeklärt.
Als exogene (durch äußere Ursachen entstandene) Risikofaktoren gelten der chronische Alkohol- bzw. Nikotinkonsum, die chronische Helicobacter pylori-Infektion, aber auch Ernährungsgewohnheiten, wie der Konsum Nitrat-haltiger geräucherter oder gesalzener Speisen.
Als endogene (im Körper entstandene) Risikofaktoren gelten adenomatöse Magenpolypen (1-2% aller polypoiden Magenschleimhautläsionen), die chronisch-atrophische Gastritis (Magenschleimhautentzündung) Typ A (perniziöse Anämie), der Morbus Menetrier (Riesenfaltengastritis), Magengeschwüre, der voroperierte Magen und genetische Faktoren (Blutgruppe A, familiäre Magenkarzinome).
Krankheitszeichen
Symptome treten beim Magenkarzinom meist erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium in Form von uncharakteristischen Oberbauchbeschwerden (Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Mundgeruch, Erbrechen, Magenschmerzen usw.), sowie Gewichtsverlust und Leistungsschwäche oder den Symptomen einer Magenblutung (Teerstuhl = schwarzer Stuhlgang, Bluterbrechen) auf.
Weitere Informationen: www.krebsinformationsdienst.de/magenkrebs