Lehre
Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Universität Ulm beteiligt sich sehr engagiert in der studentischen Lehre in der Humanmedizin und Zahnmedizin sowohl in der Vorklinik als auch in der Klinik. Die Lehrveranstaltungen werden regelmäßig überarbeitet und durch innovative Lehrmethoden wie z.B. Virtual Reality ergänzt. Die Formate werden regelhaft bei den studentischen Evaluierungen hervorragend bewertet und wurden mehrfach mit dem Preis für „Beste Lehre Klinik“ der Fachschaft Medizin und mit dem „Lehrpreis der Universität Ulm“ geehrt. Sowohl Professor Dr. Muth als auch Professor Dr. Dr. Radermacher wurden mit Lehrpreisen des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Anästhesie und Intensivmedizin
Die Lehre im Fach Anästhesiologie und Intensivmedizin erstreckt sich von der Vorklinik bis zum Abschlusssemester.
- Bereits in der Vorklinik erhalten die Studierende im Rahmen von Lehrvisiten erste Einblicke in die Arbeit der Anästhesist*innen im OP.
- Im 7. Semester werden in der Vorlesung AINS I (neben notfallmedizinischen Inhalten) die Grundlagen der Anästhesie vermittelt.
- Im Blocksemester wird im Blockpraktikum Anästhesie viel Wert auf eine aktive, praktische Ausbildung der Studierenden im modernen TTU Wert gelegt. In dieser Woche werden zunächst Prämedikationsgespräche mit Schauspielpatient*innen trainiert. Anschließend werden an High Fidelity Simulationspuppen Narkoseeinleitungen und Narkosezwischenfälle bis hin zum Management des schwierigen Atemwegs geübt. Ebenfalls in dieser Woche werden in enger Kooperation mit dem Institut für Anästhesiologische Pathophysiologie und Verfahrensentwicklung und seinem Leiter Herrn Prof. Dr. Dr. Radermacher präklinische Notfallszenarien an Hybridschauspielpatient*innen simuliert. Abschließend werden im Blockpraktikum ein Schockraumszenario und ein Intensivszenario an den High Fidelity Simulatoren bearbeitet. Dabei führen die Studierenden die Simulationen in Kleingruppen selbstständig durch, um anschließend im Video gestützten Debriefing konstruktives Feedback zu erhalten.
- Aufbauend auf den praktischen Simulationserfahrungen des Blockpraktikums absolvieren die Studierenden im Abschlusssemester einen Tag entweder im OP, auf der Intensivstation oder in der Sektion Schmerztherapie bei dem sie 1:1 durch ärztliche Kolleg*innen Kollegen betreut sind.
- In der Vorlesung AINS II im Abschlusssemester werden schwerpunktmäßig intensivmedizinische sowie schmerzmedizinische Themen gelehrt.
Notfallmedizin
Auch die notfallmedizinische Lehre erstreckt sich als Continuous Medical Education über mehrere Semester, ist dabei sehr praxisorientiert und findet, wenn immer möglich, in Kleingruppen statt.
Das „Q8 – Notfallmedizin“ besteht aus folgenden Teilbereichen:
- Kurs „Erste Ärztliche Hilfe“ mit einer begleitenden Vorlesung und einem Praktikum über drei Tage.
- Vorlesung „Notfallmedizin“ und Seminar „Emergency Room“, bei dem notfallmedizinische Kasuistiken bearbeitet werden.
- Blockpraktikum Notfallmedizin mit einem Praktikum über fünf Tage.
- Ein eintägiges RTW-Praktikum, bei dem die Studierenden in einem RTW des Regelrettungsdienstes als Praktikanten mitfahren. Ergänzend findet als Vorbereitung hierauf ein Praktikum mit Virtual Reality statt.
- Für Studierende im Praktischen Jahr, die ihr anästhesiologisches Tertial in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Universitätsklinik Ulm absolvieren, steht zusätzlich ein Praktikum im NEF auf dem Programm.
Ferner ist die Sektion Notfallmedizin an den Unterrichtsveranstaltungen „AINS“ und „Innere Medizin für Zahnmedizinstudenten“ beteiligt. Für die Studierenden der Zahnmedizin bietet die Sektion Notfallmedizin ein spezielles Notfallpraktikum an, welches in dieser Form in Deutschland einzigartig ist. Dieses auf die besonderen Bedürfnisse der Zahnmediziner zugeschnittene Notfallpraktikum findet über zwei Tage mit jeweils drei Unterrichtsstunden statt.
Schmerzmedizin
Die Sektion Schmerztherapie organisiert und prüft verantwortlich das Querschnittsfach QF14 „Schmerzmedizin“, wobei ein relevanter Anteil der darin enthaltenen Vorlesungen selbst gehalten wird.
Für einen Kreis besonders interessierter Studierender wird das Wahlpflichtfach W03 „Praktische Schmerztherapie im ärztlichen Alltag“ angeboten. Zunächst erhalten die Studierenden Einblicke in physiologische Grundlagen bis hin zu Modellen über die Entstehung eines Schmerzgedächtnisses und Mechanismen der Chronifizierung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Evaluation der Schmerzerkrankten aus ärztlicher und psychologischer Sicht. Weitere Vorlesungsinhalte sind u. a. die medikamentöse Schmerztherapie, die Anwendung verschiedener Blockadetechniken, sowie psychologische diagnostische und therapeutische Verfahren. Zusätzlich werden spezifische Erkrankungsbilder behandelt, wie z.B. Rückenschmerzen und Schmerzen am Bewegungsapparat, Kopf- und Gesichtsschmerzen, neuropathische Schmerzen incl. dem CRPS, tumorassoziierte Schmerzen und die somatoforme Schmerzstörung. Schließlich werden palliativmedizinische Aspekte gerade im Umgang mit an Krebs erkrankten Patient*innen beleuchtet bis hin zu dem schwierigen Feld der Lebensbegrenzung
Daneben ist das Team um Herrn Privatdozenten Dr. Peter Steffen seit Jahren an mehreren Vorlesungen beteiligt, in denen schmerzmedizinisches Wissen vermittelt wird. Hierzu zählen, neben der Vorlesung AINS II der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, beispielsweise das Querschnittsfach Q13 „Palliativmedizin“ und das Querschnittfach Q 9 „Klinische Pharmakologie“.
Einen aktiven Part hat das Team der Sektion zudem im Rahmen des internationalen berufsbegleitenden Masterstudiengangs (M.Sc.) „Advanced Oncology“.
Für unsere Studierenden im Praktischen Jahr wird die Möglichkeit der Absolvierung einiger Praktikumstage in der Sektion Schmerztherapie angeboten. Darüber hinaus werden die PJ-Studierenden regelmäßig i.R. ihres Unterrichtes fallbezogen an schmerztherapeutische Probleme herangeführt.
Zudem absolvieren Studierende der Anästhesiologievorlesung „AINS“ ihre zur Vorlesung gehörenden Praktikumstage in der Schmerzambulanz, an denen sie am normalen tagesklinischen Ablauf teilnehmen, beginnend mit der Visite auf der Schmerzstation, der Betreuung ambulanter Patient*innen, Durchführung von Konsilen und der „postoperativen Akutschmerzrunde“.
Koordination der Lehre
Für uns hat die Lehre einen hohen Stellenwert. Deshalb wurde Herr OA PD Dr. med. Wolfgang Öchsner, der über die Zusatzqualifikation "Master of Medical Education" verfügt, mit den vielfältigen Aufgaben des Lehr- und Prüfungsbeauftragten im Studiendekanat betraut: Aufbau und Weiterentwicklung fachspezifischer Curricula für die Lehrveranstaltungen, Erarbeitung von Arbeitsunterlagen für die fakultätsweit eingeführten Lehr- und Lernplattformen, Vernetzung mit e-learning-Programmen zum unterrichtsbegleitenden Selbststudium, Vereinbarung und Umsetzung der mit dem Studiendekanat alljährlich abzuschließenden "Zielvereinbarungen Lehre", Entwicklung von Bewertungs- und Benotungssystemen für die Scheinvergabe, Organisation und Durchführung der Unterrichtsveranstaltungen in Klinik und Vorklinik, Ansprechpartner sowohl für das Studiendekanat als auch für Studierende und Lehrende im Rahmen der fakultätsinternen Evaluations- und Beschwerdemanagement-Systeme.