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Was ist Integrative Medizin?
"Integrative Medizin (IM) stellt das Arzt-Patienten-Verhältnis in den Mittelpunkt, ist über Evidenz informiert und bezieht alle therapeutischen verfügbaren Optionen mit ein, um unter Berücksichtigung des Patientenwillens und ihrer Werte den bestmöglichen individuellen Weg zur Förderung der Gesundheit zu beschreiten. Kunst und Wissenschaft des Heilens werden gleichermaßen berücksichtigt. IM gründet auf einer sozialen und demokratischen wie auch natürlichen und gesunden Umgebung." (Consortium Integrative Medizin, USA 2004 sowie T. Esch & B. Brinkhaus 2020)
Obgleich die Mehrzahl aller PatientInnen und 80% aller KrebspatientInnen Interesse an integrativer Medizin haben oder sie anwenden, sprechen nur die Hälfte dieser PatientInnen mit ihrem Arzt über dieses Bedürfnis oder ihre Parallel-Anwendungen. In den Menschen leben zwei elementare Bedürfnisse: Die PatientInnen wollen von den Errungenschaften der modernen Medizin profitieren. Gleichzeitig steht der Wunsch, ganzheitlich unter Einbezug der Naturkräfte wie auch der spirituellen Dimension behandelt zu werden. Das führt zu einem "Hin-und-her-gerissen-sein" zwischen den Welten - zumindest solange es nur wenige Einrichtungen gibt, welche diese Kluft überbrücken.
In Europa sind die Universitäten maßgebliche Impulsgeber für medizinische Entwicklungen. Daher sollte sich die universitäre Medizin auch in diesem Bereich dieser Aufgabe und ihrer Lösung widmen.
Unser Ziel ist es, eine Medizin, die den Wunsch der PatientInnen - ganzheitlich unter Einbezug der Naturkräfte wie auch der spirituellen Dimension behandelt zu werden - wissenschaftlich begleitet evidenzbasiert an der Universitätsklinik integrativ zu etablieren sowie die im Land verfügbare Expertise in der traditionellen Medizin in der Erarbeitung qualitätsgesicherter integrativ-medizinischer Behandlungsempfehlungen methodisch zu begeleiten (KIM-BW).
PatientInnenzentriertes, evidenzbasiertes Vorgehen: Primärer Ansatz sind für uns die PatientInnen-Werte und ihre Bedürfnisse (Patient Value). Diese werden mit der wissenschaftlichen Studienlage - bei PatientInnen mit Kreberkrankung z.B. durch den Tumorboardbeschluss - (Externe Evidenz) sowie mit der traditionell gewachsenen Expertise (Interne Evidenz) zusammengebracht. Daraus entwickelt sich ein evidenzbasierter PatientInnenzentrierter therapeutischer Weg.
Mit diesem von Stiftungen geförderten Pilotprojekt sollen Therapiemodule und Konzepte für ausgewählte Krankheitsbilder etabliert werden.
Finanzierung/Förderung:
Das Projekt wird von der Software AG Stiftung (SAGST, Darmstadt), von der Mahle-Stiftung (Stuttgart) sowie von der dm-Werner Stiftung (Karlsruhe) großzügig gefördert. Weitere Förderer sind unter anderem die Karl und Veronica Carstens-Stiftung (Essen) und die Steffen Lohrer Stiftung (Heidelberg).