Wie sieht die psychiatrische Versorgung der Zukunft aus?

Junge Wissenschaftler aus der Ukraine, Polen und Deutschland suchen bei der internationalen Summer School „Psychiatrie“ nach innovativen Konzepten

Obwohl die Versorgung von Menschen mit psychischer Erkrankung innerhalb Europas sehr unterschiedlich ist, zeichnet sich seit mehreren Jahren ein gemeinsamer Trend ab: Die psychiatrische Versorgung wird dezentraler – weg von großen, nicht selten abgelegenen Einrichtungen, hin zu gemeindenahen stationären und  ambulanten Angeboten. Was bedeutet das für die Qualität der psychiatrischen Versorgung in den einzelnen Ländern? Wie lässt sie sich überblicken und steuern? Und wie könnten innovative psychiatrische Versorgungskonzepte in Europa zukünftig aussehen? Darüber diskutieren junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Ukraine, Polen und Deutschland  bei der ersten Summer School „Psychiatrie“ der  Arbeitsgruppe Versorgungsforschung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm. Finanziell und organisatorisch unterstützt vom Bundesministerium für Gesundheit treffen sich die Nachwuchswissenschaftler vom 5. bis 14. September 2011 auf Schloss Reisensburg, um gemeinsam Ideen für innovative Forschungsprojekte zu psychiatrisch-psychotherapeutischen und psychosozialen Behandlungs- und Versorgungsangeboten zu entwickeln. Ziel ist, diese Projekte in den Partnerländern umzusetzen.

 

Ziel ist die Umsetzung der Forschungsprojekte in den Partnerländern

„Ein länderübergreifender Vergleich und Erfahrungsaustausch ist wichtig für die Zukunft der psychiatrischen Versorgung innerhalb Europas – vor allem im Hinblick auf den aktuellen Trend hin zu immer mehr individuellen Versorgungsangeboten. Die Summer School mit den Partnerländern Ukraine, Polen und Deutschland soll eine Basis schaffen, diese Vergleiche auf wissenschaftliche Weise durchzuführen um so zu einer besseren Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen beizutragen“, sagt Prof. Dr. Thomas Becker, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm. Die Teilnehmer – junge Ärzte, Psychologen, Soziologen und Wissenschaftler anderer Fachgebieteerhalten bei der Summer School Einblicke in methodische Grundlagen der Versorgungsforschung. Zudem lernen sie verschiedene innovative Versorgungsansätze kennen. Aufbauend auf dieser Grundlage sollen die Teilnehmer gemeinsame Ideen für Forschungsprojekte entwickeln, die zu konkreten Forschungsvorhaben ausgearbeitet und im Anschluss an die Summer School von den Teilnehmern umgesetzt werden sollen. Bei Erfolg wird die Summer School in den Jahren 2012 und 2013 in den Partnereinrichtungen (Universität Lviv, Ukraine und Ludwik Rydygier Collegium Medicum, Bydgoszcz, Polen) wiederholt. Dann sollen die Ergebnisse dieser Forschungsvorhaben vorgestellt und gegebenenfalls erweitert werden. „Wie erfolgreich die Summer School war, wird sich danach an der Anzahl und Qualität der Forschungsprojekte, Forschungsanträge und der wissenschaftlichen Publikationen messen lassen“, erklärt Dr. Bernd Puschner, stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe Versorgungsforschung.

 

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Das unten angehängte Bild zeigt Prof. Dr. Thomas Becker, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm (Foto: UK Ulm).

 

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Prof. Dr. Thomas Becker, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm (Foto: UK Ulm)