„Vorsicht heiß!“ – Kinder vor schweren Brandverletzungen schützen

Informationsstand zum „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember 2013 im Ulmer Blautal-Center

Eine Sekunde nicht aufgepasst auf zwei kleine, neugierige Hände und 60 Grad heißen Kakao – eine falsche Bewegung und schon ist es passiert. 30 Prozent der Kinderhaut können mit einer Tasse heißen Kakao verbrüht werden. Schmerzen, langwierige Behandlungen und lebenslang sichtbare Narben sind die Folgen. Am 7. Dezember, dem „Tag des brandverletzten Kindes“, organisieren verschiedene Einrichtungen auf Initiative des Vereins Paulinchen e.V. bundesweit Informationsveranstaltungen. Ziel ist es, auf „heiße Gefahren“ im Alltag und die schweren Folgen von Brandverletzungen aufmerksam zu machen.

Auch Ärzte der Sektion Kinderchirurgie der Ulmer Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie informieren an diesem Tag von 10 bis 15 Uhr an einem Stand im Blautal-Center Ulm (Blaubeurer Str. 95, 89077 Ulm) über Behandlungsmöglichkeiten von Brandverletzungen bei Kindern und geben Tipps zur Prävention.

 

Gefahren im Alltag erkennen und Eltern für die Brandschutzerziehung sensibilisieren

Jährlich werden in Deutschland mehr als 30.000 Kinder mit Brandverletzungen ärztlich versorgt, 6.000 davon stationär. Die meisten der jungen Patienten sind unter fünf Jahre alt. „Eltern unterschätzen oft, wie gefährlich heiße Flüssigkeiten, Kerzen, Herdplatten oder Backofentüren für den Nachwuchs sein können und machen sich die Risiken im Alltag nicht richtig bewusst. Etwa 85 Prozent der Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern passieren in Gegenwart der Eltern“, erklärt Dr. Clothilde Leriche, Chefärztin der Sektion Kinderchirurgie.

Unter dem Motto „Vorsicht heiß!“ ist die Intention des diesjährigen Aktionstages, über Unfallquellen aufzuklären und Mütter und Väter für die Brandschutzerziehung zu sensibilisieren.

 

Operationen und lange Therapien für Betroffene

Besonders für Kinder sind Brandverletzungen schmerzhaft und mit schwerwiegenden Folgen verbunden. „Kinderhaut ist sehr dünn. Sie wird schon bei Temperaturen geschädigt, die erwachsener Haut kaum etwas ausmachen“, erklärt Prof. Doris Henne-Bruns, Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. „Die Haut von Kindern ist noch im Wachstum. Narben, die durch Brandverletzungen entstehen, können nicht mitwachsen. Um die Funktionen von beispielsweise Gesicht und Händen wiederherzustellen, sind Operationen und langwierige Therapien nötig. Bei schweren Verbrennungen müssen wir künstlichen Hautersatzes einsetzen oder Haut transplantieren“, ergänzt Dr. Leriche.

Hinzu kommen psychische Belastungen für die Patienten, denn die Narben bleiben meist lebenslang sichtbar. Betroffen sind häufig Gesicht, Hände, Füße oder auch die Genitalien. Bei mittleren und schweren Verbrennungen müssen die Kinder jahrelang Kompressionswäsche tragen und direktes Sonnenlicht meiden.

 

Erste Hilfe bei Verbrennungen und Verbrühungen

Die Sektion Kinderchirurgie der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie bietet eine Verbrennungssprechstunde an, bei der rund um die Uhr spezialisierte Ärzte für Notfälle in Rufbereitschaft sind. „Nach einer Verbrennung sollten Sie die Haut sofort für 20 Minuten mit etwa 20 Grad kaltem Wasser kühlen. In jedem Fall muss zusätzlich ein Arzt aufgesucht werden, denn das Ausmaß der Brandverletzung ist oft nicht auf den ersten Blick erkennbar“, rät Dr. Melanie Kapapa, Ärztin der Sektion Kinderchirurgie.

 

Am „Tag des brandverletzten Kindes“ informieren Ärzte der Kinderchirurgie über die Vorbeugung und Behandlung von Brandverletzungen – am Informationsstand im Ulmer Blautal-Center von 10 bis 15 Uhr.

 

Anbei finden Sie einen Flyer von Paulinchen e.V., weitere Informationen unter: www.paulinchen.de.

 

Das angefügte Bild ist Teil der Informationskampagne von Paulinchen e.V. zum „Tag des brandverletzten Kindes“. Foto: Paulinchen e.V., Gabriela Acklin (Quelle bitte nennen!).

 

Fotos und Grafiken sind nur für die Presseberichterstattung über das in dieser Information mitgeteilte Ereignis freigegeben.

 

Foto: Paulinchen e.V., Gabriela Acklin

Foto: Paulinchen e.V., Gabriela Acklin