Symptome von Kopf-Hals-Krebs werden oft nicht ernst genommen

HNO-Kliniken von Universitätsklinikum und BWK laden gemeinsam zum Patiententag am Mittwoch, 23. September, ein

 

In diesem Jahr initiiert die Europäische Kopf-Hals-Gesellschaft (EHNS) erneut die „Make Sense"-Kampagne, deren Ziel es ist, die Bevölkerung über Kopf-Hals-Krebs aufzuklären und für die Erkrankung zu sensibilisieren. Am Mittwoch, 23. September, laden die Kliniken für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie des Universitätsklinikums Ulm und des Bundeswehrkrankenhauses Ulm (BWK) zu einem gemeinsamen „Patiententag Kopf-Hals-Tumoren" ein, der im Rahmen der europäischen „Head and Neck Awareness Week" stattfindet. Interessierte und Betroffene haben in der Zeit von 17:30 Uhr bis 20:00 Uhr die Möglichkeit, sich von erfahrenen HNO-Spezialisten beraten zu lassen. Veranstaltungsort ist ein Informationszelt in der Ulmer Fußgängerzone (südlicher Münsterplatz). Der Eintritt ist frei.

„Kopf-Hals-Tumoren sind keine Erkrankungen, die im Rampenlicht der öffentlichen Wahrnehmung stehen. Jeder weiß, dass ein Knoten in der Brust, Blut im Stuhl oder eine auffällige Veränderung der Haut ein Hinweis auf eine Brust-, Darm- oder Hautkrebs-Erkrankung sein kann. Dass lang anhaltende Heiserkeit, schlecht heilende Wunden im Mund oder ein Fremdkörpergefühl im Rachen oder im Hals mögliche Alarmsignale für einen Kopf-Hals-Tumor sein können, wissen dagegen die wenigsten," sagt Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Ärztlicher Direktor der Ulmer Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie. Er ergänzt: „Diese Symptome scheinen zu gewöhnlich für eine schwerwiegende Erkrankung zu sein. Daher werden die meisten Kopf-Hals-Tumoren auch zu spät erkannt." Eine einfache Faustregel kann jedoch helfen, Symptome richtig zu deuten. „Sobald ein Symptom länger als drei Wochen anhält, sollte medizinischer Rat eingeholt werden", empfiehlt Prof. Dr. Matthias Tisch, Leiter der Ambulanz für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm.

 

Folgende Vorträge sind geplant:

Kopf-Hals-Krebs vermeiden: Prävention und Vorsorge

Prof. Dr. Matthias Tisch, BWK

Die Arbeit eines Kopf-Hals-Tumorzentrums

Dr. Johannes Veit, Universitätsklinikum

Impfung gegen Krebs – Wunsch oder Wirklichkeit?

PD Dr. Patrick Schuler, Universitätsklinikum

Stimmrehabilitation nach Kehlkopfoperation

Steffen Nolte, BWK

 

Steigende Fallzahl – auch bei jungen Menschen

Kopf-Hals-Krebs ist derzeit die weltweit fünfthäufigste Krebsart. Obwohl nach wie vor Männer zwei bis dreimal häufiger erkranken als Frauen, ist auch bei Frauen die Tendenz steigend. Allein in Deutschland treten pro Jahr etwa 20.000 neue Fälle auf. Rauchen stellt den größten Risikofaktor für die Entstehung von Kopf-Hals-Tumoren dar. Übermäßiger Alkoholgenuss kann ebenso mitursächlich für die Tumorbildung sein, besonders gefährlich ist die Kombination beider Faktoren. Außerdem ist eine steigende Häufigkeit von Rachenkrebs bei vermehrt jüngeren Patienten zu beobachten. Hintergrund ist die weltweit zunehmende Infektionsrate mit dem humanen Papillomavirus Typ 16 (HPV 16), das bisher vor allem als Risikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs bekannt ist.


Die Ulmer Veranstaltung ist Teil einer europaweiten Informationswoche vom 22. bis 26. September. Ziel ist, das öffentliche Bewusstsein für Frühsymptome und Risikofaktoren in der Bevölkerung zu stärken. Die Aktionswoche wurde von der Europäischen Kopf-Hals-Gesellschaft (EHNS) in Zusammenarbeit mit Landesorganisationen, Ärzten und Patientenorganisationen ins Leben gerufen. Nähere Informationen im Internet unter www.kopf-hals-krebs.de oder www.makesensecampaign.eu.

 

Wir würden uns freuen, wenn Sie auf die Veranstaltung hinweisen. Gerne vermitteln wir Ihnen Gesprächspartner.

 

Das Foto zeigt ein Kopfmodell (Foto: Universitätsklinikum Ulm).

 

 

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