Sommerschule im Krankenhaus

Hans-Lebrecht-Schule bietet für Schülerinnen und Schüler in den Sommerferien eine besondere Art der Schule

Wenn Kinder und Jugendliche längere Zeit im Krankenhaus sind, können sie in Ulm die Hans-Lebrecht-Schule, die Schule für Kranke, besuchen. In den Sommerferien gibt es in diesem Jahr ein ganz besonderes Zusatzangebot: In der Sommerschule können Kinder und Jugendliche, die über die Ferien in Behandlung sind, Wissenslücken schließen, ihre Lerntechniken erweitern und zusammen an einem musikalisch-künstlerischen Projekt arbeiten. Das Ziel ist, ihnen nach dem Klinikaufenthalt den Neustart in der eigenen Schule zu erleichtern.

 

Landesweites Projekt

Die Sommerschule ist ein Projekt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und wird vor Ort von den staatlichen Schulämtern in Abstimmung mit Schulen und außerschulischen Kooperationspartnern durchgeführt. Sommerschulen gibt es in diesem Sommer an 37 Standorten in Baden-Württemberg.

 

An der Sommerschule der Hans-Lebrecht-Schule nehmen vom 29.07. bis zum 09.08.2013 15 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 7 und 17 Jahren teil, die in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie behandelt werden. Ihre stationären oder teilstationären Aufenthalte erstrecken sich oft über mehrere Wochen und können auf Schul- oder Ferienzeiten keine Rücksicht nehmen. Psychiatrische Erkrankungen bedeuten für die Betroffenen nicht nur lange Fehlzeiten, sondern gehen oft mit allgemeinen Schulschwierigkeiten einher.

 

Den Wiedereinstieg in den Schulalltag erleichtern

„Wir möchten den Schülerinnen und Schülern helfen, den Wiedereinstieg in ihre eigene Schule gut zu meistern“, erläutert Lucia Aßfalg, Lehrerin an der Hans-Lebrecht-Schule, die das Sommerschulmodellprojekt mit ihren KollegInnen Marion Fischer, Carmen Löffler, Dietmar Prinzing und Karlheinz Feszler gemeinsam organisiert und durchführt.

 

In den ersten beiden Ferienwochen erhalten die 15 Kinder und Jugendlichen in der Sommerschule täglich Fachunterricht in kleinen Lerngruppen mit maximal vier Schülern. Die inhaltlichen Schwerpunkte ergeben sich dabei aus dem Förderbedarf jedes einzelnen Schülers. „Wir wollen Lerninhalte vertiefen, die Schüler an die Strukturen eines Schulalltags gewöhnen. Zudem legen wir großes Gewicht darauf, Lerntechniken zu trainieren und die Konzentrationsfähigkeit und Lernmotivation zu steigern“, beschreibt Sonderschullehrerin Lucia Aßfalg die Zielsetzung.

 

An den Fachunterricht schließt sich täglich die gemeinsame Arbeit an einem kreativen Projekt aus den Bereichen Theater, Kunst, Musik und Jonglieren an. „Hier können die Kinder und Jugendlichen erleben, wie sich durch gemeinsames Planen und Gestalten Ideen in Realität verwandeln, und ein positives Selbstwertgefühl entwickeln“, so Lucia Aßfalg. Abschluss der Sommerschule bildet eine gemeinsame nicht-öffentliche Vorstellung der erarbeiteten Projekte.