"Schwerstarbeiter im Klassenzimmer"

Am 15. Februar Stadthausveranstaltung: Vorbeugung des Burnout-Syndroms bei schulischen Lehrkräften

Ein ganz besonderes Angebot für Lehrkräfte und sonstige Interessierte: Am Mittwoch, 15. Februar, findet um 19.30 Uhr im Stadthaus Ulm (Münsterplatz 50, 89073 Ulm) eine öffentliche Veranstaltung zum Thema „Burnout-Prophylaxe – Beziehungskompetenz im Lehrerberuf“ statt. Referent ist Prof. Dr. Joachim Bauer vom Universitätsklinikum Freiburg, der u.a. im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin eine große Burnout-Studie durchgeführt hat. Einleitend führen Oberstudienrätin Dr. Claudia Simon-Kuhlendahl, Schulleiterin des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in Ehingen, und Prof. Dr. Harald Gündel als Gastgeber und Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm in die Thematik ein.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

 

Die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen

„Der Lehrerberuf ist ein Beziehungsberuf. Fast alles, was Lehrer leisten, leisten sie im persönlichen Kontakt mit ihren Schülerinnen und Schülern, mit Eltern oder mit dem Kollegium. Und genau diese zwischenmenschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz sind einerseits eine wesentliche Quelle für Gesundheit und Produktivität, können aber andererseits – im Fall von chronischen Schwierigkeiten bzw. Konflikten – eine wesentliche Teilursache für Erkrankungen sein“, erläutert Prof. Bauer, der Facharzt für Innere Medizin, Psychiater und Facharzt für Psychosomatische Medizin ist. Für ihn steht außer Frage, dass schulische Lehrkräfte unter den derzeit an Schulen herrschenden Bedingungen „Schwerstarbeiter im Klassenzimmer“ sind. Dabei sei die aus dem öffentlichen Raum häufig polemisch geäußerte pauschale Entwertung der von Lehrerinnen und Lehrern geleisteten Arbeit kein Beitrag zur Lösung, sondern im Gegenteil ein Teil des Problems.

 

Lehrer besonders stark vom Burnout-Syndrom betroffen

Die Ergebnisse seiner Forschergruppe zeigen, dass bis zu 30 Prozent der schulischen Lehrkräfte von einer stressassoziierten Gesundheitsstörung betroffen sind. Damit gehören sie ganz generell zu der am stärksten vom Burnout-Syndrom betroffenen Berufsgruppe. In seinem Vortrag wird Prof. Bauer auch auf ambulante psychotherapeutische und stationäre psychosomatische Behandlungskonzepte eingehen und insbesondere präventive Hilfestellungen erläutern.

Dr. Claudia Simon-Kuhlendahl weiß ebenfalls um die Belastungen, die der Lehrerberuf bzw. „Humandienstleistungsberufe“, wie sie am Ehinger Gymnasium gelehrt werden, mit sich bringen. Wie die angehenden Pädagogen, Sozialarbeiter und -pfleger auf die psychischen Belastungen ihres künftigen Arbeitsalltags vorbereitet werden, wird eine der vielen Fragen sein, die sie in ihrem einführenden Dialog behandelt.

 

Fotos und Grafiken sind nur für die Presseberichterstattung über das in dieser Information mitgeteilte Ereignis freigegeben.

 

Gastgeber Prof. Dr. Harald Gündel (Foto: UK Ulm).

Gastgeber Prof. Dr. Harald Gündel (Foto: UK Ulm).