Neuer Ultraschall-Brustscanner ermöglicht gezieltere Behandlung von Brustkrebs

Dreidimensionale Bilder helfen, genauere Diagnosen zu stellen und unnötige Eingriffe zu vermeiden. Im Brustzentrum des Universitätsklinikums Ulm steht die neue Technik ab sofort bereit.

Der Oktober ist der Monat der pinken Schleifchen. Immer mehr Menschen tragen sie an der Kleidung, um auf die häufigste Krebserkrankung bei Frauen aufmerksam zu machen: Jede dritte Krebsdiagnose bei Frauen ist Brustkrebs. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland knapp 60.000 Frauen daran.  Gründliche Untersuchungen zahlen sich aus, denn wenn ein Tumor früh erkannt wird, liegen die Heilungschancen bei 80 Prozent. Das Team des Brustzentrums des Universitätsklinikums Ulm stellte jetzt den ersten Ultraschall-Brustscanner für den Großraum Ulm/Alb-Donau vor. Das Gerät liefert dreidimensionale Aufnahmen, die präzisere Diagnosen ermöglichen und unnötige Eingriffe verhindern helfen. Es arbeitet gänzlich ohne Röntgenstrahlen.

 

Vorteile besonders für Frauen mit dichterem Brustgewebe


Zur umfassenden Brustkrebs-Prävention gehört vor allem das Abtasten der Brust, das nicht nur der Arzt, sondern jede Frau selbst vornehmen kann. Die Krankenkassen bieten Frauen zwischen 50 und 69 Jahren das Mammographie-Screening-Programm an, eine Röntgenuntersuchung der Brust, zu der sie alle zwei Jahre eingeladen werden.

Bei besonders dichtem Brustgewebe oder unklaren Mammographiebefunden kann der Arzt ein weiteres bildgebendes Verfahren nutzen: Den Ultraschall. „Frauen mit dichtem Brustgewebe haben ein fünfmal höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken“, erläutert Professor Rolf Kreienberg, Ärztlicher Direktor der Ulmer Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Gerade diese Frauen profitieren von Ultraschalluntersuchungen, denn damit steigt die Erkennungsrate für nicht-tastbaren invasiven Brustkrebs um 42 Prozent.“ Für eine noch exaktere Ultraschall-Diagnostik steht am Universitätsklinikum Ulm ab sofort ein Automatischer Brustvolumen-Scanner (ABVS) bereit.

 

Scanner stellt Ebenen des Brustgewebes dar


Das Siemens-Gerät produziert als weltweit erster multifunktionaler Ultraschall-Brust-Scanner automatisch Volumendarstellungen der Brust und stellt Ebenen dar, die mit herkömmlicher Ultraschallbildgebung bisher nicht erfasst werden konnten. „Die präzisere Bildgebung unterstützt unsere Ärztinnen und Ärzte beim Auffinden und Bewerten von Tumoren“, so der Leitende Oberarzt Prof. Georg Sauer. „Und eine exaktere Diagnose ist die Grundlage für eine passgenaue Therapie.“

 

Höhere Auflösung als herkömmliche Ultraschallgeräte

 

Oberarzt Dr. Dominic Varga betont die Vorteile des ABVS in der ärztlichen Praxis: „Dieser Scanner stellt erstmalig die gesamte Brust dreidimensional dar, vergleichbar mit den Schichtbildern bei Kernspinaufnahmen.“ Der ABVS hat darüber hinaus eine höhere Auflösung als herkömmliche Ultraschallgeräte. Durch das standardisierte Aufnahmeverfahren entsteht eine gleichmäßig hohe Bildqualität. Zehn Minuten dauert es, bis der ABVS die dreidimensionalen Aufnahmen gemacht hat. Zehn Minuten, die Frauen im Großraum Ulm/Alb-Donau noch ein Stück mehr Sicherheit geben in der Früherkennung und im Kampf gegen den Brustkrebs.

 

 

Die angehängten Bilder zeigen (v.l.n.r.) PD Dr. Dominic Varga, Prof. Dr. Rolf Kreienberg und Prof. Dr. Georg Sauer mit Ultraschall-Patientin im Untersuchungsraum bzw. im Porträt.
(Fotos: UK Ulm).

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Foto: UK Ulm