Meine Kindheit – Deine Kindheit

Studie zum Einfluss von Kindheitserfahrungen auf Mütter und deren neugeborene Kinder begrüßt Teilnahme der 500. Mutter

 

Wie wirken sich die Kindheitserfahrungen von Müttern auf ihr Leben und das ihres Kindes aus? Welche Konsequenzen können schwierige Kindheitserfahrungen der Mütter für sie selbst und ihre Kinder auf psychischer sowie körperlicher Ebene haben? Und wie gelingt es Müttern, trotz schwieriger Kindheitserfahrungen, eine feinfühlige Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen? Bislang ist kaum erforscht, welchen Einfluss eigene Kindheitserfahrungen auf das Wohlbefinden von Müttern, den Beziehungsaufbau zum Kind sowie die kindliche Entwicklung haben. In der Studie „Meine Kindheit – Deine Kindheit", die im Oktober 2013 startete, beschäftigen sich erstmals in Deutschland Psychologen, Biologen und Mediziner auf unterschiedlichen Ebenen gemeinsam mit diesen Fragen. In den vergangenen Tagen konnte bereits die 500. Mutter in der Ulmer Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe für die Studie gewonnen werden.

 

Kurz nach der Entbindung sowie drei und zwölf Monate nach der Geburt sammeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Informationen über mütterliche Kindheitserfahrungen und die Beziehung zwischen Mutter und Kind, indem sie persönliche Gespräche führen, Fragebögen einsetzen und Spielsituationen beobachten. Neben den psychologischen Daten werden unterschiedlichste biologische Daten gesammelt, wie beispielsweise Haarsträhnen und Speichelproben von Mutter und Kind, um Risiko- und Schutzfaktoren für eine Weitergabe von Kindheitserfahrungen auf die nächste Generation auch aus biologischer und medizinischer Sicht zu untersuchen. Im Rahmen der Studie konnten bereits 90 Mutter-Kind-Paare über das erste Lebensjahr des Kindes hinweg belgleitet werden.

 

„Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektes möchte ich mich an dieser Stelle besonders bei allen teilnehmenden Müttern und ihren Kindern sowie allen Kooperationspartnern – insbesondere bei Herrn Dr. Frank Reister, dem Leiter der Geburtshilfe, und seinem Team an der Ulmer Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe – für die überaus hilfreiche Unterstützung bedanken", so Studienkoordinator Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Ulmer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie. „Dank der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit konnten wir heute die 500. Studienteilnehmerin gewinnen", so Professor Fegert.

 

An dem Projekt sind neben der Ulmer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie und der Frauenklinik, die Klinik für Psychosomatische Medizin, die Abteilung für Klinische und Biologische Psychologie der Universität Ulm, das Institut für Biologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie das Deutsche Jugendinstitut München e. V. beteiligt. Die insgesamt fast 40 Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter analysieren gemeinsam die Beziehung von Mutter und Kind sowie die kindliche Entwicklung im ersten Lebensjahr. Aus den gewonnenen Daten erhoffen sie sich Erkenntnisse über psychologische, biologische und soziale Schutz- und Risikofaktoren, ihr Zusammenspiel und ihre Auswirkungen auf die Weitergabe von Kindheitserfahrungen von Müttern auf deren Kinder. Neben rein wissenschaftlichen Erkenntnissen steht aber auch der praktische Nutzen im Fokus der Projektarbeit. Es soll unter anderem herausgefunden werden, welche Art von Angebots- und Unterstützungsmaßnahmen Müttern tatsächlich hilft, eine gute und gesunde Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 2,4 Millionen Euro geförderte Studie läuft noch bis Dezember 2016.

 

Das Foto anbei zeigt die 500. Studienteilnehmerin (Mitte) in der Ulmer Frauenklinik zusammen mit Prof. Dr. Iris-Tatjana Kolassa, Leiterin der Abteilung Klinische und Biologische Psychologie an der Universität Ulm, (links) und PD Dr. Frank Reister, Leiter der Sektion Geburtshilfe an der Universitätsfrauenklinik (rechts) (Foto: N.N.).

 

 

Fotos und Grafiken sind nur für die Presseberichterstattung über das in dieser Information mitgeteilte Ereignis freigegeben.

500. Studienteilnehmerin