Mehr Strom von oben

Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm stat­tet Kli­nik­dach mit Photovoltaik-​Anlage aus

Das Dach der Kli­nik für Hals-, Nasen-​ und Ohren­heil­kunde am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm (UKU) wurde kürz­lich mit ins­ge­samt 478 Photovoltaik-​Modulen aus­ge­rüs­tet. Das Kli­nik­dach ent­spricht dabei einem klas­si­schen exten­siv bepflanz­ten Gründach. Durch diese Kom­bi­na­tion und die mul­ti­funk­tio­nale Nut­zung von PV-​Anlage und Gründach erge­ben sich wert­volle Syn­er­gien, die einen wich­ti­gen Bei­trag zum Kli­ma­schutz leis­ten.

Die Vor­teile lie­gen auf der Hand: Grün­dä­cher för­dern und stei­gern die Bio­di­ver­si­tät, kön­nen das Mikro­klima ver­bes­sern und tra­gen zum Natur-​ und Arten­schutz bei, wäh­rend Solar­dä­cher den Ver­brauch fos­si­ler Ener­gien und damit die CO₂-​Emissionen sen­ken. Also warum nicht bei­des kom­bi­nie­ren? Genau das wurde kürz­lich auf dem Gründach der Kli­nik für Hals-, Nasen-​ und Ohren­heil­kunde am UKU umge­setzt.
Bei einem Gründach han­delt es sich um ein mit diver­sen Pflan­zen bestück­tes, meist fla­ches Dach, das gegen­über unbe­grün­ten Dächern die kli­ma­freund­li­chere Vari­ante dar­stellt. „Die Aus­füh­rung als Gründach erfolgte aus meh­re­ren Grün­den: Ein Gründach ‘pro­ji­ziert’ die durch das Gebäude ver­sie­gelte Flä­che sozu­sa­gen in drit­ter Dimen­sion nach oben, so dass die Flä­chen­ver­sie­ge­lung kom­pen­siert wird. Außer­dem spei­chert das Sub­strat etwa 70 Pro­zent des anfal­len­den Nie­der­schlags­was­ser bei Nor­mal­re­gen­men­gen, was wie­derum zur Ent­las­tung des öffent­li­chen Kanal­sys­tems bei­trägt”, so der Archi­tekt und Pro­jekt­lei­ter am UKU Marc Schreyvogl. Dar­über hin­aus bie­tet ein Gründach noch wei­tere posi­tive Aspekte, wie bei­spiels­weise die Sen­kung der Ener­gie­kos­ten, da durch die zusätz­li­che Dämm­schicht im Win­ter Ener­gie­ver­luste ver­rin­gert wer­den und im Som­mer die Hitze abge­mil­dert wird. Vor­teil­haft sind außer­dem die Luft­rei­ni­gung, da die Pflan­zen CO2 bin­den und den Fein­staub aus der Luft fil­tern, der Schall­schutz sowie der Erhalt der Arten­viel­falt.

Der Nut­zen von Photovoltaik-​Anlagen ist längst bekannt: Sie wan­deln Son­nen­licht direkt in elek­tri­schen Strom um. Eine PV-​Einrichtung besteht aus Solar­mo­du­len und die darin ent­hal­te­nen Solar­zel­len neh­men das Son­nen­licht auf. Ins­ge­samt 478 die­ser PV-​Module wur­den auf dem Dach der HNO-​Klinik am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm in Ost-​West-Richtung ver­baut. Die Modul­leis­tung beträgt jeweils 410 Wp, wodurch sich der gesamte Gewinn auf rund 204.000 kWh/Jahr beläuft. Somit kön­nen durch die Photovoltaik-​Anlagen auf dem Dach der HNO-​Klinik rund 85.950 kg/Jahr CO2-​Emissionen ver­mie­den wer­den.

Ob und wie viele PV-​Module künf­tig am UKU rea­li­siert wer­den kön­nen, ist an ver­schie­dene Bedin­gun­gen und Vor­aus­set­zun­gen geknüpft. „Wir prü­fen gerade, ob die Dach­flä­chen am Stand­ort Michels­berg für die Instal­la­tion wei­te­rer Photovoltaik-​Anlagen in Frage kom­men”, so Schreyvogl. Unter ande­rem die Aus­rich­tung der Dach­flä­chen, die Trag­fä­hig­keit des Dachs sowie gewisse bau­li­che Maß­nah­men und Brand­schutz­vor­keh­run­gen müs­sen dafür im Vor­feld erfasst und über­prüft wer­den, schil­dert der Pro­jekt­lei­ter.

Der Blick vom Dach der HNO-Klinik am Michelsberg offenbart nicht nur eine tolle Aussicht auf das Ulmer Münster, sondern gibt auch die Sicht auf die neue Photovoltaik-Anlage frei.

Der Blick vom Dach der HNO-​Klinik am Michels­berg offen­bart nicht nur eine tolle Aus­sicht auf das Ulmer Müns­ter, son­dern gibt auch die Sicht auf die neue Photovoltaik-​Anlage frei.

Insgesamt 478 PV-Module wurden Ende März auf dem Dach der HNO-Klinik installiert.

Ins­ge­samt 478 PV-​Module wur­den Ende März auf dem Dach der HNO-​Klinik instal­liert.

Auf dem Gründach der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Ulm wachsen kleine Sträucher, Moos und andere Pflanzen.

Auf dem Gründach der Kli­nik für Hals-, Nasen-​ und Ohren­heil­kunde am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm wach­sen kleine Sträu­cher, Moos und andere Pflan­zen.