Kunstschnee, Carver, coole Sprünge: Neuer Wintersport, neue Verletzungen

Unfallchirurgen, Orthopäden, Sportärzte und Experten für Ski- und Pistensicherheit tagen am 15. März in Ulm

 

Kunstschnee ist hart – das Risiko für Kopfverletzungen bei einem Sturz ist höher als bei einer Abfahrt auf Naturschnee. Carvingski machen auch Anfänger zu Rennläufern, die Fahrtechnik führt bei einem Sturz zu anderen Verletzungen als bei den früher genutzten Zweimeter-Ski. Am 15. März berichten Ärzte aus dem gesamten süddeutschen Raum auf dem traditionsreichen A8-Symposium erstmals über Behandlungsstrategien bei Verletzungen im Wintersport und diskutieren über Sicherheitsaspekte.

 

Verletzungsmuster haben sich geändert

Die Menschen in Süddeutschland sind begeisterte Wintersportler – leider endet der weiß Rausch nicht immer glücklich. Die Kliniken von München über Tübingen bis Stuttgart und Ludwigshafen sind auf die Behandlung von Wintersportverletzungen genau so eingestellt wie die Krankenhäuser der Wintersportorte von Traunstein bis Oberstdorf. Die Verletzungsmuster ändern sich, das erfordert neue Therapieansätze.

„Snowboarder verletzten sich heute nicht mehr nur am Handgelenk, sondern durch den Trend zum Freestylefahren mit Sprüngen und Drehungen immer häufiger auch an der Wirbelsäule“, erläutert Prof. Dr. Florian Gebhard, Ärztlicher Direktor der Ulmer Universitätsklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, der das Symposium in diesem Jahr ausrichtet. Wie diese Verletzungen, die oft auch die Bänder in Mitleidenschaft ziehen, optimal versorgt werden können, darüber berichtet beispielsweise Dr. Stefan Matschke von der BGU Unfallklinik Ludwigshafen. „Bei einem Sturz mit geraden Skiern sind Brüche des Schienbeins eine häufige Verletzung. Stürzt man mit Carvingski wird eher der Schienbeinkopf  direkt unter dem Knie verletzt. Über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten informiert uns Dr. Volker Zimmermann vom Klinikum Traunstein“, nennt Professor Gebhard ein weiteres Thema der Tagung.

 

 

Wie sollten Pisten präpariert sein?

Fragen der Sicherheit im Wintersport stehen ebenfalls auf dem Programm: Wie man Pisten so präpariert, dass Skifahrer und Snowboarder keinen Grund zum Stürzen haben, erläutert Michael Hemscheidt von der Kässbohrer Geländefahrzeug AG in Laupheim. In welcher Weise verschiedene Ski den Fahrstil beeinflussen und neue Bindungen Stürze verändern, ist das Themengebiet von Dr. Oliver Holbein vom Sportausrüster Sohn in Ulm.

„Wir können heute viele komplexe Verletzungen an der Wirbelsäule, den Knien, der Schulter oder den Handgelenken sehr gut versorgen“, so Gebhard. „Am besten ist es aber natürlich, den Winterurlaub nicht im Krankenhaus zu beenden. Dazu müssen Wintersportler sich gut vorbereiten und ihre Grenzen kennen.“

 

Das A8-Symposium ist nach der Achse München – Stuttgart – Ulm benannt, deren Kliniken das Symposium der Unfallchirurgen und Orthopäden abwechselnd organisieren. Im Fokus stehen dabei jeweils Verletzungsmuster, mit denen die süddeutschen Kliniken besonders stark konfrontiert sind, wie beispielsweise Verkehrsunfälle oder Verletzungen bei Sport- und Freizeitaktivitäten.

 

Vertreter der Presse sind herzlich zum Symposium eingeladen. Unten angehängt finden Sie das Tagungsprogramm. Gerne vermitteln wir Ihnen auch Gesprächspartner.

 

Die ebenfalls unten angehängten Fotos zeigen: 1. Kliniken in Süddeutschland versorgen Patienten mit Wintersportverletzungen (Quelle: Universitätsklinikum Ulm); 2. Sicherheit auf den Pisten, beispielsweise durch die richtige Präparierung, ist ein wichtiger Aspekt, um Verletzungen vorzubeugen (Quelle: Kässbohrer Geländefahrzeug AG).

 

Fotos und Grafiken sind nur für die Presseberichterstattung über das in dieser Information mitgeteilte Ereignis freigegeben.

Rettungshubschrauber (Foto: Universitätsklinikum Ulm)