Krankenhaushilfspaket des Bundes: Faire Verteilung der Mittel notwendig

Für die Behandlung Schwerstkranker sieht die geplante Lösung keine angemessenen Hilfen vor

Die Bundesregierung plant ein Hilfspaket für die Krankenhäuser in Deutschland. Derzeit wird diskutiert, nach welchem System die Kliniken die Hilfsgelder erhalten sollen. Das Universitätsklinikum Ulm und sein Personalrat sehen die jetzt diskutierte Lösung mit großer Sorge. Denn sie sieht vor, dass es für die mehrwöchige Versorgung eines früh geborenen Babys genau so viel Pauschalhilfe gibt wir für eine Standard-Blinddarm-OP.

 

Tatsächlichen Behandlungsaufwand berücksichtigen

Jedes zweite Krankenhaus in Deutschland wird laut Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) 2013 rote Zahlen schreiben. Das betrifft Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung genauso wie Kliniken der Maximalversorgung.

Derzeit befindet sich das von der Bundesregierung geplante Hilfspaket für Krankenhäuser im Ausschussverfahren des Bundestages. Thema der Anhörung dazu am 13. Mai 2013 war unter anderem der so genannte Versorgungszuschlag, über den der Großteil der Hilfsgelder verteilt wird. Dieser Zuschlag soll nach den aktuellen Plänen als Pauschale je Krankenhausfall an die Kliniken verteilt werden. Das bedeutet: Die hochaufwändige, mehrwöchige Versorgung eines früh geborenen Babys soll mit exakt der gleichen Summe unterstützt werden wie eine Standard-Blinddarm-OP. Dadurch erhalten große Versorgungskliniken, die Schwerstkranke versorgen, gemessen an ihrem Aufwand viel zu wenig Hilfe.

 

Sachgerecht wäre nach Einschätzung aller Experten in der Anhörung, je nach Fallschwere einen unterschiedlich hohen Zuschlag als Hilfe zu gewähren. Nur dann würde der tatsächliche Behandlungsaufwand angemessen berücksichtigt.

 

Allen notleidenden Krankenhäusern angemessen helfen

Sollte der Expertenrat nicht befolgt werden, fördert das Hilfspaket einseitig die Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung. „Unter der aktuellen Unterfinanzierung leiden Universitätskliniken und andere Großkrankenhäuser aber ganz genau so“, erläutern Rüdiger Strehl, Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Ulm, und Dr. Christoph Kling, stellvertretender Vorsitzender des Personalrats. „Wir müssen weiterhin in der Lage sein, Menschen mit schwersten Erkrankungen angemessen zu versorgen. Daher fordern wir eindringlich eine faire Verteilung der Mittel, um ALLEN Not leidenden Krankenhäusern angemessen zu helfen.“  Dem Vernehmen nach soll der Gesundheitsausschuss des Bundestages bereits in der kommenden Woche darüber entscheiden.