Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin unter neuer Lei­tung

Prof. Dr. Miriam Erla­cher ist neue Ärzt­li­che Direk­to­rin am UKU

Seit dem 15. April 2024 hat die Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm (UKU) mit Prof. Dr. Miriam Erla­cher eine neue Ärzt­li­che Direk­to­rin. Die gebür­tige Süd­ti­ro­le­rin war zuvor am Zen­trum für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin der Uni­kli­nik Frei­burg tätig und bringt einen rei­chen Erfah­rungs­schatz in der Häma­to­lo­gie, Onko­lo­gie und Stamm­zell­trans­plan­ta­tion mit. Diese tra­di­tio­nell in Ulm sehr star­ken Berei­che möchte Prof. Erla­cher zukünf­tig wei­ter aus­bauen und u.a. die Struk­tu­ren für eine inter­dis­zi­pli­näre Ver­sor­gung von Kin­dern und Jugend­li­chen mit sel­te­nen Blut- und Kno­chen­mar­k­er­kran­kun­gen sowie gene­ti­schen Ver­an­la­gun­gen für Leuk­ämien und Tumore am UKU ver­bes­sern.

„Ich habe mich bereits früh dafür ent­schie­den, in der päd­ia­tri­schen Häma­to­lo­gie und Onko­lo­gie sowie im Bereich der sel­te­nen Erkran­kun­gen zu arbei­ten, weil mich die zugrun­de­lie­gende Patho­phy­sio­lo­gie, die raschen neuen dia­gnos­ti­schen und the­ra­peu­ti­schen Ent­wick­lun­gen sowie die Her­aus­for­de­run­gen in die­sem Gebiet beson­ders fas­zi­nie­ren“, schil­dert Prof. Erla­cher. Dar­über hin­aus gestal­ten die kör­per­li­che Ent­wick­lung vom Neu- oder Früh­ge­bo­re­nen zum jun­gen Erwach­se­nen, die unter­schied­li­chen medi­zi­ni­schen und psy­cho­so­zia­len Bedürf­nisse der jewei­li­gen Alters­stu­fen und die Arbeit mit den Fami­lien den All­tag in der Kinder-​ und Jugend­me­di­zin sehr bunt und abwechs­lungs­reich.
Die Wahl auf Ulm fiel dabei aus meh­re­ren Grün­den: „Die Kin­der­kli­nik in Ulm ist eine über die Lan­des­grenze hin­aus bekannte Klink mit einer lan­gen und fun­dier­ten kli­ni­schen und wis­sen­schaft­li­chen Tra­di­tion in mei­nen Inter­es­sens­ge­bie­ten. Dar­über hin­aus gibt es starke Part­ner in den ande­ren Kli­ni­ken, z.B. inter­nis­ti­sche und kin­der­chir­ur­gi­sche Fächer. Beson­ders attrak­tiv und ein Allein­stel­lungs­merk­mal in Baden-​Württemberg ist das vor kur­zem ein­ge­wor­bene Deut­sche Zen­trum für Kinder-​ und Jugend­ge­sund­heit (DZKJ), das der­zeit in Ulm eta­bliert wird.“ Dies ist ein wich­ti­ger Schritt, um gemein­sam mit den ande­ren DZKJ-​Standorten die uni­ver­si­täre Kinder-​ und Jugend­me­di­zin in Deutsch­land in den nächs­ten Jah­ren nach­hal­tig mit­ge­stal­ten zu kön­nen.

Für ihre neue Posi­tion als Ärzt­li­che Direk­to­rin der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin am UKU hat Prof. Dr. Miriam Erla­cher bereits kon­krete Vor­stel­lun­gen und Visio­nen. „Es ist mir wich­tig, allen erkrank­ten Kin­dern und Jugend­li­chen in der Region eine umfas­sende und hoch­wer­tige medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung zu bie­ten – sowohl im ambu­lan­ten als auch im sta­tio­nä­ren Bereich“, erklärt sie. Ins­be­son­dere in der Häma­to­lo­gie, Onko­lo­gie und Stamm­zell­trans­plan­ta­tion sol­len Behandlungs-​ und The­ra­pie­mög­lich­kei­ten auf höchs­tem Niveau bereit­ge­stellt wer­den, indem die Arbeit in den Berei­chen kli­nisch sowie wis­sen­schaft­lich inten­si­viert wird. „Diese Schwer­punkte möchte ich in der Kin­der­kli­nik in Ulm wei­ter aus­bauen und eine über­re­gio­nal sicht­bare Anlauf­stelle für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit Blut­erkran­kun­gen, wie bei­spiels­weise einem Kno­chen­mark­ver­sa­gen, einem mye­lo­dys­plas­ti­schem Syn­drom oder ande­ren sel­te­nen Blutbild-​Veränderungen wer­den“, ver­deut­licht Prof. Erla­cher. Auch im Hin­blick auf Behand­lungs­wei­sen und Metho­den, die in der Kin­der­kli­nik ver­stärkt bzw. eta­bliert wer­den soll­ten, hat Prof. Erla­cher eine klare Auf­fas­sung: „Wir erle­ben gerade sehr schnelle und span­nende Ent­wick­lun­gen – das gilt sowohl für die Dia­gnos­tik, als auch für die The­ra­pie von Erkran­kun­gen. Durch Zell- und Gen­the­ra­pie kön­nen mitt­ler­weile Erkran­kun­gen geheilt wer­den, die vor zehn Jah­ren noch als unheil­bar gal­ten, z.B. Erkran­kun­gen der Blut­bil­dung oder des Ner­ven­sys­tems. Es ist mir ein gro­ßes Anlie­gen, mit die­sen Ent­wick­lun­gen Schritt zu hal­ten und neue Ansätze sowohl zu erfor­schen als auch kli­nisch ein­zu­set­zen.“ Ein wei­te­res wich­ti­ges Thema ist die Prä­ven­tion. Durch neue dia­gnos­ti­sche Mög­lich­kei­ten kön­nen einige Erkran­kun­gen sehr früh erkannt wer­den, teil­weise noch bevor sie rich­tig in Erschei­nung tre­ten. Dadurch kann der Aus­bruch der Erkran­kung ver­zö­gert, abge­mil­dert oder sogar ver­hin­dert wer­den. Aus die­sem Grund möchte Prof. Erla­cher auch die Ent­wick­lung der dia­gnos­ti­schen und prä­ven­ti­ven Maß­nah­men in den nächs­ten Jah­ren vor­an­trei­ben.

„Ich freue mich, dass wir mit Frau Prof. Erla­cher eine erfah­rene und breit auf­ge­stellte Pädia­te­rin für die Lei­tung der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin gewin­nen konn­ten. Ins­be­son­dere ihre schwer­punkt­mä­ßige Arbeit in den Berei­chen Häma­to­lo­gie, Onko­lo­gie und Stamm­zell­trans­plan­ta­tion ist eine Berei­che­rung für die Kli­nik und trägt zu einer qua­li­ta­ti­ven Ver­sor­gung der Kin­der und Jugend­li­chen in der Region bei“, sagt Prof. Dr. Udo X. Kai­sers, Lei­ten­der Ärzt­li­cher Direk­tor und Vor­stands­vor­sit­zen­der des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ulm. „Wir hei­ßen sie herz­lich am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum will­kom­men und freuen uns auf die bevor­ste­hende Zusam­men­ar­beit.“

Abseits der Arbeit genießt die 46-​Jährige ihre Frei­zeit mit der Fami­lie und Freun­den oder ent­spannt bei guter Musik und einem Buch. „Wie es sich für eine Süd­ti­ro­le­rin gehört, wan­dere ich auch sehr gerne“, fügt Prof. Erla­cher hinzu.

Zur Per­son
Prof. Dr. Miriam Erla­cher schloss das Stu­dium der Human­me­di­zin 2003 in Inns­bruck ab und fügte im Anschluss noch ein PhD-​Studium in der Mole­ku­la­ren Onko­lo­gie an der Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tät in Inns­bruck an, bevor sie von 2006 bis 2013 ihre Fach­arzt­aus­bil­dung in der Kin­der­heil­kunde und Jugend­me­di­zin am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Frei­burg absol­vierte. Im Jahr 2015 erwarb Prof. Erla­cher die Schwerpunkt-​Weiterbildung im Bereich der Päd­ia­tri­schen Häma­to­lo­gie und Onko­lo­gie am Zen­trum für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin der Frei­bur­ger Uni­kli­nik. Seit 2017 arbei­tete sie dort als Ober­ärz­tin und zuletzt Geschäfts­füh­rende Ober­ärz­tin. Zusätz­lich über­nahm sie 2019 die Ärzt­li­che Lei­tung des Zen­trums für ange­bo­rene und erwor­bene Blut­erkran­kun­gen im Frei­burg Zen­trum für Sel­tene Erkran­kun­gen und die Lei­tung der Stu­di­en­zen­trale der Euro­päi­schen Arbeits­gruppe für Mye­lo­dys­plas­ti­sches Syn­drom im Kin­des­al­ter (EWOG-​MDS). Mitte April 2024 trat sie als Ärzt­li­che Direk­to­rin der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin am UKU die Nach­folge von Prof. Dr. Klaus-​Michael Deba­tin an, der die Kli­nik zuvor 27 Jahre lei­tete.

Frau Prof. Dr. Miriam Erlacher ist neue Ärztliche Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am UKU.

Frau Prof. Dr. Miriam Erla­cher ist neue Ärzt­li­che Direk­to­rin der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin am UKU.