Herz in Gefahr!

Patientenseminar im Rahmen der Herzwochen 2012 am Samstag, 20. Oktober, im Ulmer Stadthaus

 

Ganz im Zeichen der Koronaren Herzkrankheit (KHK) steht ein Patienteninformationstag der Klinik für Innere Medizin II am Samstag, 20. Oktober, im Stadthaus Ulm. Der Eintritt ist frei.

 

Häufigste Todesursache

„Jeder zweite Mensch in Mitteleuropa erkrankt gegenwärtig an Arteriosklerose. Deren Hauptmanifestationen, die Koronare Herzkrankheit und Schlaganfälle, sind seit vielen Jahren die häufigsten Todesursachen weit vor Krebserkrankungen. 2010 wurden in Deutschland 1,6 Mio. Menschen wegen Herzerkrankungen ins Krankenhaus eingewiesen, 214.000 Menschen verstarben an Herzerkrankungen, 120.00 Menschen erlitten einen Herzinfarkt“, unterstreicht Prof. Dr. Matthias Kochs, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II, die Wichtigkeit des Themas.

 

Schnelle Hilfe ist überlebenswichtig

Durch Behandlungserfolge der Herzmedizin bei akutem Herzinfarkt konnte die Sterblichkeit im Krankenhaus in den vergangenen 20 Jahren um mehr als 60% reduziert werden. Ähnliches gilt auch für andere Folgen der KHK – hierzu gehören beispielsweise die Herzmuskelschwäche und Herzrhythmusstörungen nach einem überstandenen Infarkt. „Entscheidend ist aber, dass der bedrohte Patient mit Verdacht auf einen drohenden Herzinfarkt selbst frühzeitig den Notarzt über die einheitliche Notrufnummer 112anfordert, denn jeder dritte Patient mit Herzinfarkt erleidet nach wie vor einen meist tödlichen Herzstillstand, bevor kompetente Hilfe eintrifft und das Krankenhaus erreicht wird“, gibt Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II, zu bedenken.

 

Allgemeinverständliche Sprache

Im Rahmen des Patientenseminars am 20. Oktober im Stadthaus Ulm haben Interessierte die Möglichkeit, sich über die verschiedenen Aspekte der Volkskrankheit KHK und den Herzinfarkt zu informieren. Dafür stehen kardiologische Experten der Ulmer Universitätsmedizin und aus der Region ab 10 Uhr im Stadthaus am Münsterplatz zur Verfügung. „Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass wir in allgemeinverständlicher Sprache informieren“, verspricht Professor Kochs. Themen sind die Ursachen, Risikofaktoren und Gefahren der Koronaren Herzkrankheit, das richtige Vorgehen bei Verdacht auf Herzinfarkt und die sehr effektive Behandlung in Brustschmerz-Zentren und im Herzkatheterlabor, wo das meist verschlossene Herzkranzgefäß rund um die Uhr schnell und effektiv eröffnet werden kann. Es wird zudem über die optimale Diagnostik bei Brustschmerzen in der stabilen Phase der KHK in der Praxis informiert, über neue Möglichkeiten der medikamentösen Therapie und über die individuell angepasste bestmögliche Behandlungsform, sei es medikamentös, kathetergestützt mit Ballondilatation und Implantation moderner Gefäßstützen oder durch eine Bypass-Operation.

Abschließend geht es um die Frage: Wie geht es weiter nach einem Akutereignis? Themen wie Prävention, Änderung des Lebensstils, körperliche Aktivität und sogar Sport, aber auch Rehabilitation sowie die Rückkehr in das Alltags- oder Berufsleben werden beantwortet. „Alle Themen des Seminars berücksichtigen die wichtigen Fragestellungen: Was ist für mich zwingend notwendig, was ist nützlich und was ist entbehrlich oder gar schädlich?“, sagt Professor Rottbauer abschließend.

 

Weitere Informationen:

„Herz in Gefahr – Koronare Herzkrankheit erkennen und behandeln“, so heißt das Patientenseminar am 20. Oktober ab 10 Uhr im Stadthaus Ulm (Münsterplatz). Der Eintritt ist frei. Es steht ausreichend Zeit für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Im Foyer bieten verschiedene Informationsstände die Möglichkeit, sich ausführlich mit dem Thema Koronare Herzkrankheit zu befassen:

  • Infostand der AOK Ulm/Biberach
  • Infostand der Deutschen Herzstiftung
  • Infostand der Herzkatheterlabore der Klinik für Innere Medizin II: u.a. Info-Broschüren, Ballonkatheter, Stents, Herzschrittmacher, Defibrillatoren, Herzklappenimplantation ohne Operation

Fotos und Grafiken sind nur für die Presseberichterstattung über das in dieser Information mitgeteilte Ereignis freigegeben.

Professor Kochs (Foto: Universitätsklinikum Ulm)