Früh­start ins Leben

Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin und der För­der­kreis für inten­siv­pfle­ge­be­dürf­tige Kin­der Ulm e.V. betei­li­gen sich am Welt-​Frühgeborenen-Tag

In Deutsch­land kom­men jähr­lich rund 60.000 Kin­der vor der 37. Schwan­ger­schafts­wo­che auf die Welt und gel­ten damit als Früh­ge­bo­rene. Jedes Jahr im Novem­ber wer­den diese kleins­ten Kämp­fer in den Fokus der Öffent­lich­keit gerückt. Denn mit lila ange­strahl­ten Gebäu­den und vie­len wei­te­ren Aktio­nen macht der Welt-​​Frühgeborenen-Tag am Frei­tag, 17. Novem­ber auf die The­men Früh­ge­burt und ihre Fol­gen auf­merk­sam. Die Kli­nik für Kinder-​​ und Jugend­me­di­zin des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ulm (UKU) betei­ligt sich gemein­sam mit dem För­der­kreis für inten­siv­pfle­ge­be­dürf­tige Kin­der Ulm e.V. an der Initia­tive. Neben einem Elterncafé und einer Foto­aus­stel­lung wird auch das Kli­nik­ge­bäude wie­der lila beleuch­tet.

Die über­wie­gende Mehr­heit der zu früh gebo­re­nen Kin­der ist nach der Geburt auf medi­zi­ni­sche Unter­stüt­zung ange­wie­sen, um sich an die Anfor­de­run­gen außer­halb des Mut­ter­lei­bes zu gewöh­nen. Um die­sen Her­aus­for­de­run­gen opti­mal zu begeg­nen, steht am UKU ein inter­dis­zi­pli­nä­res Behand­lungs­team aus Heb­am­men, Geburts­hel­fer*innen, Pfle­ge­fach­kräf­ten, Neo­na­to­log*innen, Psy­cho­log*innen, Phy­sio­the­ra­peut*innen, Seel­sor­ger*innen, Sozi­al­ar­bei­ter*innen sowie Mit­ar­bei­ter*innen der Frau­en­milch­bank zur Ver­fü­gung. Die­ses ist spe­zia­li­siert auf die Ver­sor­gung von extrem klei­nen Früh­ge­bo­re­nen und hat einen Erfah­rungs­ho­ri­zont von mehr als 40 Jah­ren. „Als Peri­na­tal­zen­trum der höchs­ten Ver­sor­gungs­stufe kön­nen wir unse­ren kleins­ten Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten eine opti­male Ver­sor­gung auf uni­ver­si­tä­rem Spit­zen­ni­veau bie­ten“, erklärt Prof. Dr. Harald Ehr­hardt, Lei­ter der Sek­tion Neo­na­to­lo­gie und Päd­ia­tri­sche Inten­siv­me­di­zin am UKU. Die Sek­tion wurde kürz­lich erneut mit dem Prä­di­kat TOP Natio­nale Fach­kli­nik 2024 für Neo­na­to­lo­gie des Maga­zins FOCUS aus­ge­zeich­net. „Wir freuen uns, dass wir auch in die­sem Jahr wie­der eine Aktion auf die  Beine stel­len konn­ten und so auf die Bedürf­nisse von betrof­fe­nen Fami­lien auf­merk­sam machen. Unser ganz beson­de­rer Dank gilt hier­bei dem Team des För­der­krei­ses für inten­siv­pfle­ge­be­dürf­tige Kin­der Ulm, der die Kin­der­kli­nik seit mehr als 30 Jah­ren tat­kräf­tig unter­stützt.“

In einem eigens für den Akti­ons­tag orga­ni­sier­ten Elterncafé im Ein­gangs­be­reich der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin kön­nen sich am 17. Novem­ber aktu­ell betreute Fami­lien und Fami­lien, deren Kin­der bereits einige Jahre alt sind, ken­nen­ler­nen und aus­tau­schen. Es kann außer­dem eine Bil­der­aus­stel­lung von ehe­ma­li­gen Früh­chen bewun­dert wer­den, die am UKU gebo­ren und betreut wur­den. „Mit unse­rer Aktion wol­len wir einen Raum für Aus­tausch und Begeg­nung schaf­fen. Denn betrof­fe­nen Fami­lien kann der Kon­takt mit Eltern, die eine ähn­li­che Situa­tion erlebt haben, viel Hoff­nung und Sicher­heit geben“, betont Mat­hilde Maier, 1. Vor­sit­zende des För­der­krei­ses für inten­siv­pfle­ge­be­dürf­tige Kin­der Ulm e.V.. Dane­ben wird auch in die­sem Jahr das Kli­nik­foyer mit Aktions-​Bannern geschmückt. Alle Kin­der der Sta­tio­nen 4 und 5 erhal­ten außer­dem einen Ted­dy­bä­ren und auch die Geschwis­ter­kin­der und Eltern gehen nicht leer aus. Um auch nach außen ein Zei­chen zu set­zen, nimmt die Kli­nik an der Aktion „Purple for Pree­mies“ teil und beleuch­tet ab Ein­bruch der Dun­kel­heit das Kli­nik­ge­bäude in lila.

Dank der vie­len medi­zi­ni­schen Errun­gen­schaf­ten der letz­ten Jahr­zehnte kann der Mehr­zahl der sehr klei­nen Früh­ge­bo­re­nen heute eine gute Lebens­per­spek­tive ermög­licht wer­den. „Der wis­sen­schaft­li­che Fort­schritt, der auch durch unser Peri­na­tal­zen­trum rele­vant mit­ge­prägt wurde, ist für uns Ansporn, die Ver­sor­gung die­ser Hoch­ri­si­ko­kin­der wei­ter zu ver­bes­sern“, sagt Prof. Ehr­hardt. So lei­tet die Sek­tion am UKU aktu­ell die Mul­ti­cen­ter­stu­die „OPT­TIM­MAL“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die nicht-​invasive Beatmung (CPAP-​Therapie) noch effek­ti­ver zu machen und inva­sive Beatmung zu ver­mei­den. Dar­über hin­aus besteht ein For­schungs­schwer­punkt zum mul­ti­moda­len Signal­mo­ni­to­ring. Hier­bei wer­den mit moderns­ten IT-​Lösungen die Signale der Früh­ge­bo­re­nen erfasst. Ziel des Pro­jekts ist es, die Bedürf­nisse der Pati­ent*innen noch bes­ser zu ver­ste­hen und die Beatmungs­stra­te­gien dahin­ge­hend wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, dass die Kin­der noch sta­bi­ler in ihrem Sät­ti­gungs­ziel­be­reich gehal­ten und damit Risi­ken für lang­fris­tige Pro­bleme redu­ziert wer­den.

Der För­der­kreis für inten­siv­pfle­ge­be­dürf­tige Kin­der Ulm e.V.

Der För­der­kreis für inten­siv­pfle­ge­be­dürf­tige Kin­der Ulm e.V. wurde im Jahr 1988 gegrün­det, um die Bevöl­ke­rung auf die Pro­ble­ma­tik von früh- oder krank­ge­bo­re­nen Kin­dern und deren Fami­lien auf­merk­sam zu machen. Heute hat der För­der­kreis über 800 Fami­lien, Freunde und För­de­rer als Mit­glie­der und ist damit der größte Ver­ein in Deutsch­land, der die Belange und Pro­ble­ma­ti­ken der früh- und krank­ge­bo­re­nen Kin­der ver­tritt.

Die Kinderklinik am Universitätsklinikum Ulm wird zum Welt-Frühgeborenen-Tag lila angestrahlt

Auch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren erstrahlte die Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ulm zum Welt-​Frühgeborenen-Tag lila.