„Fegt alle hinweg, die die Zeichen der Zeit nicht verstehen wollen!“

Ausstellungseröffnung im Ulmer Schwörhaus am 9. November um 20 Uhr

Im Rahmen der Veranstaltungen zum Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 und die Opfer des Nationalsozialismus eröffnen das Haus der Stadtgeschichte der Stadt Ulm, das Zentrum Medizin und Gesellschaft und das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin (Universität Ulm) am Freitag, 9. November, um 20 Uhr im Schwörhaus die Ausstellung „Fegt alle hinweg, die die Zeichen der Zeit nicht verstehen wollen! –Ausstellung zum Approbationsentzug der jüdischen Ärztinnen und Ärzte 1938“. Im gleichen Rahmen wird die Broschüre „Ulmer jüdische Ärzte im Nationalsozialismus“ vorgestellt.

 

Die Veranstaltung erfolgt im Anschluss an die um 19 Uhr beginnende Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Ermordung und Vertreibung der Ulmer Juden im Nationalsozialismus auf dem Weinhof (Organisation: Deutsch-Israelitische Gesellschaft Ulm/Neu-Ulm, Schirmherr ist Oberbürgermeister Ivo Gönner).

 

Schicksale jüdischer Ärzte

Die Ausstellung wurde ursprünglich 2008 für München zum 70. Jahrestag des Approbationsentzuges konzipiert. Seither wurde sie unter regem öffentlichem Interesse an 27 Orten gezeigt. Schwerpunktmäßig beleuchtet die Ausstellung die Schicksale jüdischer Ärzte während der Zeit des Nationalsozialismus in Bayern. 2011 erhielt das Ausstellungsprojekt einen Sonderpreis des Bundesministeriums für Gesundheit, der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung für wissenschaftliche Arbeiten „Zur Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus“.

 

In Ulm wird die Ausstellungvom 9. November bis zum 15. Dezember jeweils von Dienstag bis Samstag von 11-17 Uhr zu sehen sein.

 

Broschüre versteht sich als Aufruf

Die Broschüre „Ulmer jüdische Ärzte im Nationalsozialismus“ wirft im Rahmen der Ausstellung einen Blick auf die vielfältigen Schicksale der jüdischen Ärzte und Zahnärzte, die in Ulm praktizierten. Während manche Schicksale schon bekannt sind (Paul Neuhaus, Paul Moos, Sigmar Ury und Ludwig Hecht), konnten auch weitere Ärzte ermittelt werden, über die man nur wenig an Informationen ermitteln konnte (Joachim Blumenthal, Paul Erlanger, Martin Glück, Ernst Wolf). Somit versteht sich die Broschüre auch als Aufruf, mögliches Wissen, Erinnerungen oder Memorabilia an die Ärzte mit den veranstaltenden Personen zu teilen.

 

Weitere Informationen:

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Haus der Geschichte/Stadtarchiv unter der Rufnummer 0731 161-4200, oder das Zentrum Medizin und Gesellschaft der Universität Ulm (0731 500-39901).

Für weitere Informationen zur Ausstellung besuchen Sie bitte im Internet die Seite http://www.jahrestag-approbationsentzug.de/.

 

Gerne vermitteln wir Ihnen Gesprächspartner.

 

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