„Einfach zurücklehnen und entspannt Gutes tun“

Anlässlich des Weltblutspendetags am 14. Juni haben wir mit Professor Hubert Schrezenmeier, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Ulm, über die häufigsten Fragen zur Blutspende gesprochen.


1.    Wer darf Blut spenden?
Blut spenden kann jeder gesunde Mensch ab dem 18. Geburtstag bis einen Tag vor dem 73. Geburtstag. Erstspenderinnen und Erstspender  können bis zum Alter von 64 Jahren Blut spenden.
Außerdem kann Blut spenden, wer gesund ist.  Nach dem Ausfüllen des medizinischen Fragebogens sowie bei der Untersuchung des Arztes beim Blutspendetermin vor Ort dürfen keine Gründe für einen Ausschluss festgestellt werden. Das Körpergewicht muss mindestens 50 kg betragen. Damit die Blutspende gut vertragen wird, ist es wichtig im Voraus ausreichend zu essen und zu trinken.

2.    Wie viel Blut wird bei der Blutspende entnommen?
Bei einer Vollblutspende werden 500 ml Blut abgenommen.

3.    Wie läuft eine Blutspende ab?
Für den Blutspendetermin sollten Sie sich etwa eine Stunde Zeit nehmen, dabei nimmt die eigentliche Blutspende die geringste Zeit (ca. 10 Minuten) in Anspruch.

1. Anmeldung:  Es werden Ihre persönlichen Daten aufgenommen, bitte Personalausweis mitbringen!

2. Medizinischer Fragebogen: Bei der Anmeldung erhalten Sie einen medizinischen Fragebogen mit den wichtigsten Informationen und Fragen um Ihre Gesundheit.

3. Messung von Blutdruck, Puls, Körpertemperatur und des Hämoglobinwertes: Der Hämoglobinwert, d.h. die Konzentration des roten Blutfarbstoffes im Blut, wird mittels eines Schnelltests ermittelt. Hierzu wird Ihnen ein kleiner Blutstropfen am Finger entnommen. ( Ein zu niedriger Hämoglobinwert bedeutet einen Mangel an rotem Blutfarbstoff. Eine Blutspende ist dann zum Schutz des*r Spenders*in leider an diesem Tag nicht möglich.)

4. Ärztliche Untersuchung & Gespräch: Der Arzt*die Ärztin bespricht mit Ihnen den ausgefüllten Fragebogen und beantwortet offene Fragen.

5. Die Blutspende: Wird von unserem sehr erfahrenen Pflegepersonal durchgeführt. Einfach zurücklehnen und entspannt Gutes tun.

6. Imbiss & Ausspannen: Nach einer ca. zehnminutigen Ruhepause auf der Liege ist es sehr wichtig, dass Sie noch etwas essen, viel trinken und sich noch etwas entspannen. Für Getränke und Snacks ist gesorgt.

4.    Was passiert, wenn mir während der Blutspende schlecht wird oder ich Schmerzen habe?
Sie sind in guten Händen. Die Blutspende wird von unseren erfahrenen Pflegekräften durchgeführt. Sie sind während der Blutspende zu jeder Zeit für Sie da.

5.    Was passiert mit meinem Blut nach der Spende?
Nach dem Blutspendetermin werden die Spenden in unsere Produktions- und Untersuchungszentren gebracht. Dort werden die Blutspenden weiterverarbeitet und untersucht. Das Blut wird in seine verschiedenen Komponenten  aufgetrennt: Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Thrombozyten  (Blutplättchen) und Plasma (der flüssige Anteil des Blutes mit wichtigen Eiweißen – u.a. Faktoren der Blutgerinnung und Antikörper). Dadurch können die gewonnenen Präparate für mehrere Patient*innen und je nach Bedarf des*r Patienten*in entsprechend zielgerichtet eingesetzt werden.

6.    Welche Untersuchungen werden aus  meinem Blut nach der Spende durchgeführt?
Es erfolgt eine Bestimmung der Blutgruppe und eine Untersuchung, ob Antikörper vorliegen, die gegen körperfremde Blutzellen gerichtet sind und bei Bluttransfusionen gefährliche Zwischenfälle verursachen können.
Weiterhin erfolgt eine Untersuchung auf die Erreger virusbedingter Leberentzündungen (Hepatitis-A, -B,-C, -E), HIV, Parvovirus B19 und West-Nil-Virus sowie den Erreger der Syphilis.

7.    Wem hilft meine Blutspende?
Täglich werden in Deutschland mehr als 15.000 Blutspenden für Patient*innen benötigt. Mit Ihrer Blutspende helfen Sie unter anderem Krebspatient*innen, Patient*innen mit Herzerkrankungen, Verletzten aus Straßen-, Sport-, Berufs- und Haushaltsunfällen oder bei Komplikationen bei Geburten.

8.    Wie oft darf man Blut spenden?
Zwischen zwei Vollblutspenden muss ein Mindestabstand von 56 Tagen liegen. Innerhalb von 12 Monaten dürfen Frauen viermal, Männer sechsmal Vollblut spenden.
Bei Apheresespenden, d.h. der gezielten Entnahme von einzelnen Blutkomponenten, z.B. Plasma- oder Thrombozytenspende, gelten andere Abstände und Häufigkeiten. Eine Plasmaspende ist z.B. bis zu 60-mal innerhalb von 12 Monaten möglich.

9.    Welche Blutgruppen werden besonders oft benötigt?
Spender*innen mit der Blutgruppe 0  (Null) (speziell mit dem Rhesusfaktor negativ) sind immer gefragt, denn sie gelten als sogenannte Universalspender. Das bedeutet, dass  ihre roten Blutkörperchen mit allen anderen Blutgruppen verträglich sind. Vor allem in Notfällen kann das lebensrettend sein.
Null negative Blutspender*innen sind sehr selten – gerade einmal sechs Prozent der in Deutschland lebenden Bevölkerung haben diese Blutgruppe.
Zur Sicherstellung der Versorgung werden jedoch Spender aller Blutgruppen benötigt – so wie auch bei den Transfusionsempfängern das ganze Spektrum der Blutgruppen vorhanden ist. Somit werden aktuell alle Blutspenden, unabhängig von der Blutgruppe, dringend benötigt.

10.    Wo und wann kann ich an der Uniklinik Ulm Blutspenden?
Im Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm (IKT)
in der Helmholtzstraße 10, 89081 Ulm können Sie  jeden Donnerstag von 11:00 bis 19:00 Uhr. Vollblut spenden. Bitte vorab Termin vereinbaren! (www.blutspende.de/termine).
Zellspenden mittels Apherese erfolgen im IKT  täglich - abhängig vom Bedarf in der Patientenversorgung. Plasmaspenden sind im IKT am Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag möglich – mehr Informationen mit Spendezeiten und Terminvereinbarung unter
plasmaspende.blutspende.de
Weitere  Blutspendetermine, auch in der Region,  finden Sie unter www.blutspende.de/termine

 

Quelle: Universitätsklinikum Ulm

Am 14. Juni ist Weltblutspendetag

Quelle: Universitätsklinikum Ulm

Blutspende im Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm (IKT).