Ein Beleg für gute Arbeit

Interdisziplinäres Prostatakarzinomzentrum Ulm (IPZU) schafft Rezertifizierung mit Bestnote

Prof. Dr. Mark Schrader, Ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie, ist zufrieden: Sein Haus schaffte am 9. Juli für das in Zusammenarbeit mit der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und vielen niedergelassen Urologen realisierte Interdisziplinäre Prostatakarzinomzentrum Ulm (IPZU) die Rezertifizierung nach den strengen Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft. „Das große Engagement aller Beteiligten und die gründliche fachliche Vorbereitung haben sich einmal mehr ausgezahlt“, so Professor Schrader, der die Besonderheit hervorhebt, dass die mitwirkenden niedergelassenen Urologen ebenfalls rezertifiziert wurden.

 

Interdisziplinäre Beratung ist ein wichtiges Gütesiegel

Nicht nur die erfolgreiche Rezertifizierung ist ein Indiz für gute Arbeit, auch die Leistungen insgesamt können sich sehen lassen: „Seit 2010, dem Jahr unserer Erstzertifizierung, konnten wir die Zahl der im IPZU behandelten Patienten mit Prostatakrebs kontinuierlich steigern, allein in diesem Jahr sind es bis jetzt fast 300“, so Professor Schrader. PD Dr. Florian Jentzmik, Oberarzt in der Klinik für Urologie und Kinderurologie, hat weitere Fakten parat: „Die Zahl der Prostatektomien hat sich fast verdoppelt – von 130 Eingriffen im gesamten Jahr 2010 auf 220 für das laufende Jahr. Von diesen und anderen Eingriffen – denen immer eine interdisziplinäre Beratung von Urologen und Strahlentherapeuten vorausgeht – profitieren nicht nur Ulmer Bürger, sondern Patienten einer ganzen Region.“

 

Modernste Medizintechnik kommt zum Einsatz

Zur guten Resonanz beigetragen hat auch der Einsatz modernster Medizintechnik. Seit Anfang 2012 arbeiten Professor Schrader und sein Team mit dem Operationsroboter „Da Vinci“. Dieses Gerät gilt als die modernste Entwicklung auf dem Gebiet der minimal-invasiven Operationen. Es ermöglicht Bauchspiegelungseingriffe (Laparoskopien) mit maximaler Präzision bei minimaler Belastung. „Wir können für unser Fachgebiet ohne Weiteres feststellen, dass Operation mittels Roboterassistenz die Chirurgie nachhaltig verändert haben“, so Professor Schrader. Selbst schwere Operationen können für den Patienten schonend und unter Vermeidung der sonst üblichen postoperativen Schmerzen durchgeführt werden. Technisch schwierige Operationsabschnitte lassen sich für die Operateure ermüdungsfrei und damit hochkonzentriert durchführen.

 

Ein weiterer medizintechnischer Baustein des Interdisziplinären Prostatakarzinomzentrums ist die zukunftsweisende Technologie des „RapidArc“, die in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Thomas Wiegel) seit 2010 eingesetzt wird: Bei der Bestrahlung von Organen, die von Krebs befallen sind, soll angrenzendes Gewebe möglichst geschont werden. Beim Prostatakrebs gilt es beispielsweise, die Tumorzellen durch die Bestrahlung zu zerstören, gleichzeitig aber die benachbarte Harnblase und den Enddarm so wenig wie möglich zu schädigen. „RapidArc“ ermöglicht während der Rotation des Bestrahlungsgerätes um den Patienten herum, bestimmte Tumorarten dreidimensional mit hohen Dosen wesentlich schneller zu bestrahlen. Dabei wird die Bestrahlungsintensität zielgerichtet an die Tumorformen angepasst, eine integrierte Bildgebung mit Computertomograph gewährleistet die Präzision. Die Verkürzung der Bestrahlungsdauer von einstmals 10 bis 20 Minuten auf nun 2 bis 4 Minuten erhöht die Genauigkeit und entlastet die Patienten.

 

Weitere Informationen:

Das Interdisziplinäre Prostatakarzinomzentrum Ulm (IPZU) ist über die Servicezentrale der Klinik für Urologie und Kinderurologie unter der Rufnummer 0731 500-58333 zu erreichen. Geleitet wird das IPZU von Prof. Dr. Mark Schrader und Prof. Dr. Thomas Wiegel (Stellvertreter).

Die Verzahnung des ambulanten Bereichs mit einer stationären Versorgung ist die entscheidende Schnittstelle in der Behandlung des Prostatakarzinoms. Die persönliche Beratung anhand der gemeinsam erarbeiteten Therapieempfehlung schafft ein hohes Maß an Sicherheit für den Patienten und lässt eine selbstbestimmte Therapieentscheidung in enger Absprache mit niedergelassenen Urologen und den Behandlungspartnern im Prostatakarzinomzentrum zu.

 

Gerne vermitteln wir Ihnen Gesprächspartner. Das unten angehängte Bild zeigt von links PD Dr. Florian Jentzmik, Prof. Dr. Mark Schrader und Prof. Dr. Thomas Wiegel (Foto: Universitätsklinikum Ulm).

 

Fotos und Grafiken sind nur für die Presseberichterstattung über das in dieser Information mitgeteilte Ereignis freigegeben.

 

 

 

 

PD Dr. Florian Jentzmik, Prof. Dr. Mark Schrader und Prof. Dr. Thomas Wiegel (von links; Foto: Universitätsklinikum Ulm)