Eigene ALS-Challenge starten

ALS-Patient möchte auf die unheilbare Nervenkrankheit aufmerksam machen: Dokumentarfilm und Radtour geplant

Bruno Schmidt, der seit Dezember 2014 mit der Diagnose Amyotrophe Lateralsklerose – kurz ALS – lebt, möchte im Sommer eine eigene ALS-Challenge starten. Dazu wird der passionierte Radfahrer aus Nordrhein-Westfalen am 22. August zu einer rund 700 Kilometer langen Tour durch Deutschland aufbrechen. Am Montag, 8. Juni, hat er am Universitätsklinikum Ulm an der EINSTEIN-Studie (ExercIse for NeuroSkeleTal Enhancement In Neurological diseases) teilgenommen. Begleitet und gefilmt wurde er dabei vom Filmemacher Lars Pape, der bereits eine Dokumentation über die unheilbare Muskelerkrankung ALS gedreht hat.

Im Rahmen der EINSTEIN-Studie untersucht die Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Ulm zusammen mit der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin den Einfluss sportlicher Belastung auf Stoffwechselprozesse in der Skelettmuskulatur bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Huntington und ALS: Bei Bruno Schmidt haben Prof. Dr. Jürgen M. Steinacker, Leiter der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin, die Molekularbiologin Dr. Martina Zügel und der Neurologe Dr. Patrick Weydt Muskelbiopsien vor und nach der Fahrradergometer-Belastung durchgeführt. Lars Pape, selbst Sohn einer ALS-Patientin, hat das ganze gefilmt. Am Nachmittag wurde Prof. Dr. Albert Christian Ludolph, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik am RKU Ulm und Direktor des ALS-Forschungszentrums in Ulm, für die Dokumentation interviewt.

Bruno Schmidt möchte auf seiner Radtour durch Deutschland andere ALS-Betroffene besuchen. Begleitet wird der 49-Jährige unter anderem von Lars Pape. Zwei Dokumentarfilme über diese Krankheit von 45 und 90 Minuten sollen auf diese Weise entstehen und die Krankheit ins Bewusstsein der Menschen bringen. Geplant sind weiterhin auf der ganzen Wegstrecke Aktionen und Events, um Aufmerksamkeit auf die Krankheit ALS und die Notwendigkeit von Forschungsstudien zu lenken und dabei Spenden zu sammeln. Schnelle und unbürokratische Unterstützung sollen damit die Kranken und ihre Familien erfahren, die durch ALS in Not geraten sind und dringend Hilfe benötigen.

Bei ALS handelt es sich um eine komplexe und derzeit unheilbare neurodegenerative Erkrankung, welche die Motoneuronen beeinflusst und bewirkt, dass Patienten die Steuerung der Muskulatur im ganzen Körper verlieren. ALS führt zu Lähmungen und meist innerhalb von drei bis fünf Jahren nach Ausbruch der Krankheit zum Tod. Etwa zehn Prozent aller ALS-Fälle sind vererbt.

Weitere Informationen zu Bruno Schmidt, seiner Krankheit und der geplanten Radtour gibt es auf seiner Internetseite http://alleliebenschmidt.de. Informationen zur Charcot Stiftung und zur ALS Forschung an der Universität Ulm finden Sie unter charcot-stiftung.de.