Die Pest und die Kunst

Jahresveranstaltung der Scultetus Gesellschaft am 24.11. mit einem Vortrag zur Medizin- und Kunstgeschichte

Seit Jahren erfreuen sich die Vortragsabende der Scultetus Gesellschaft e.V. Ulm-Donau großer Beliebtheit. Die Gesellschaft zur Förderung der chirurgischen Wissenschaften und medizin-historischen Forschung in Ulm will mit ihren jährlich stattfindenden öffentlichen Vorträgen insbesondere Nichtmedizinern Einblicke in die Medizingeschichte ermöglichen.

 

Auch in diesem Jahr ist es der Gesellschaft wieder gelungen, für ihre Jahresveranstaltung am Donnerstag, den 24. November im Kornhaus Ulm (Kornhausplatz 1) einen renommierten Referenten zu gewinnen: Der Medizinhistoriker Prof. Dr. Dr. Klaus Bergdolt (Universität zu Köln) schlägt mit seinem Vortrag „Die Pest in Venedig“ eine Brücke von der Medizin- zur Kunstgeschichte. Der Vortrag beginnt um 19:30 Uhr. Interessierte Zuhörer sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

 

Keine andere Krankheit hat im Mittelalter und der frühen Neuzeit so sehr in das Schicksal der Menschheit eingegriffen wie die Pest. Sie beeinflusste in hohem Maße das politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben, insbesondere in Hafenstädten wie Genua oder Venedig, die Einfallstore für die Krankheit waren. Seit der großen Pestkatastrophe zwischen 1347 und 1353 hat die Plage Europa mehrfach in Wellen überfallen. Allein in Venedig starben 1348 Zehntausende den „schwarzen Tod“, eine Tatsache, die sich auch im berühmten Stadtbild Venedigs niedergeschlagen hat: Viele Werke der bildenden Kunst und der Architektur, z.B. die Kirchen „Il Redentore“ oder „Santa Maria della Salute“, verdanken ihre Existenz im weitesten Sinn der Pest und sind damit Denkmäler großer Not. Das berühmte Stadtbild Venedigs wäre ohne die zahlreichen Seuchenkatastrophen ein völlig anderes. In seinem Vortrag möchte Prof. Dr. Dr. Klaus Bergdolt diese geheimnisvolle Verbindung von Pest und Kunst, Tod und Schönheit darlegen.

 

 

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Dr. Klaus Bergdolt (Bild siehe Anhang/Foto: N.N.) ist Direktor des Instituts für Geschichte und Theorie der Medizin an der Universität zu Köln. Von 1990 bis 1995 war er Direktor des Deutschen Studienzentrums in Venedig. Die Pest ist eines der Schwerpunktthemen des promovierten Mediziners und Philologen. Er hat hierzu zahlreiche wissenschaftliche Werke verfasst.

 

Fotos und Grafiken sind nur für die Presseberichterstattung über das in dieser Information mitgeteilte Ereignis freigegeben.

 

 

Kontakt:

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Sekretariat des Institutes für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Tel. 0731 500-39901.

Jahresveranstaltung der Ulmer Scultetus Gesellschaft (Foto: UK Ulm)