Der Warnstreik ist für die Vorstände der Uniklinika in Baden-Württemberg nicht nachvollziehbar

Gemeinsame Pressemitteilung

Die Universitätsklinika in Baden-Württemberg kritisieren, dass die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die rund 20.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten an den Uniklinika Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm für den 17. April zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen hat, bevor ein Angebot der Arbeitgeber vorliegt. Die Uniklinika hatten am 23. März zugesagt, ein Angebot beim nächsten Verhandlungstermin am 18. April in Stuttgart vorzulegen.

„Der Warnstreik ist eine unverhältnismäßige Aktion“, sagt Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg und Verhandlungsführerin der vier Uniklinika. „Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Kliniken werden wir, wie zugesagt, am 18. April ein konkretes Erhöhungsangebot  unterbreiten. Vor diesem Hintergrund und der prekären finanziellen Lage der Uniklinika ist ein Warnstreik nicht nachvollziehbar.“ Ver.di fordert für die Beschäftigten eine Tariferhöhung von durchschnittlich 6,9 Prozent.

Tatsächliche Forderung von ver.di liegt bei 8,9 Prozent

Der Tarifvertrag für die Uniklinika (TV UK) in Baden-Württemberg bietet den nicht ärztlichen Beschäftigten bereits jetzt durchschnittlich rund vier Prozent mehr als im branchenüblichen Tarifvertrag der Länder (TV L) üblich. Die Forderung der Gewerkschaft liegt nicht bei 6,9, sondern durch eine geforderte Mindesterhöhung von 250 Euro für jeden Beschäftigten sowie einen Bonus für Gewerkschaftsmitglieder bei insgesamt 8,9 Prozent. Dies würde die Kliniken mit bis zu 80 Millionen Euro im Jahr belasten. Weitere Belastungen wie Angleichungen der Urlaubszeit summieren sich zu insgesamt 130 Millionen Euro.

Aufgrund der gravierenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation – in Ulm und Tübingen gab es 2011 Verluste in Höhe von sechs bzw. 4,5 Millionen Euro, in Freiburg und Heidelberg konnten Verluste noch vermieden werden – ist diese Mehrbelastung von den Uniklinika nicht finanzierbar, zumal das Klinikumsbudget nur um 1,48 Prozent im Jahr 2012 steigen wird.

Rückkehr zum Tarifvertrag der Länder (TV L) möglich

„Soweit es uns nicht gelingt, eine vertretbare tarifvertragliche Einigung mit ver.di zu erzielen, muss auch eine Rückkehr zum TV L ernsthaft in Erwägung gezogen werden“, so Irmtraut Gürkan.  

Dennoch sind die Universitätsklinika in Baden-Württemberg unverändert bereit, konstruktive Gespräche mit ver.di zu führen. Ziel ist ein gemeinsamer Abschluss, der  den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Uniklinika gerecht wird und nachteilige Folgen für die Zukunft vermeidet.

 

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